FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag nach schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone unter die Marke von 1,07 US-Dollar gefallen. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0691 US-Dollar. Am Morgen hatte er noch über 1,07 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0688 (Donnerstag: 1,0719) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9356 (0,9329) Euro.
Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone belasteten den Euro. Die konjunkturelle Erholung im Euroraum erlitt im Juni einen Rückschlag. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex fiel unerwartet. Der jüngste Aufwärtstrend wurde damit unterbrochen. In der Industrie und im Dienstleistungssektor trübte sich die Stimmung ein.
"Die Zahlen für Juni bestärken uns in der Ansicht, dass die wirtschaftliche Erholung im Euroraum in diesem Jahr nicht so stark ausfällt wie von der Mehrheit der Volkswirte und der EZB erwartet", kommentierte Commerzbank-Experte Vincent Stamer. "Das stützt unsere Prognose, dass die EZB die Leitzinsen im September erneut senken wird."
Sowohl Deutschland und Frankreich waren von dem Rückgang des Indikators betroffen. "Die kurzfristig angesetzte Neuwahl in Frankreich und die damit verbundene politische Unsicherheit dürften die Stimmung in Frankreich belastet haben", schreibt Stamer.
Auch in Großbritannien trübte sich die Stimmung der Unternehmen im Juni unerwartet ein. Der besonders wichtige Dienstleistungssektor belastete den Gesamtindikator. Das britische Pfund gab zum Dollar nach. Die entsprechenden Indikatoren für die USA stiegen hingegen stärker als erwartet.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84531 (0,84513) britische Pfund, 169,82 (169,82) japanische Yen und 0,9537 (0,9546) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2331 Dollar gehandelt. Das waren 28 Dollar weniger als am Vortag.