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Verdi lässt im Tarifkonflikt bei Real die Muskeln spielen

Veröffentlicht am 13.07.2018, 13:51
© Reuters. A member of German public sector workers union Verdi attends a strike at the airport in demand for higher wages in Frankfurt
CECG
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Düsseldorf (Reuters) - Der Tarifstreit bei der Supermarktkette Real spitzt sich weiter zu: Die Gewerkschaft Verdi drohte nach bundesweiten Streiks am Freitag mit weiteren Protesten bei der Metro-Tochter.

Falls das Management nicht zu Gesprächen über eine Rückkehr in den Verdi-Flächentarifvertrag bereit sei, werde es weitere Ausstände geben, sagte NRW-Landesfachsbereichsleiterin Silke Zimmer. "Wir haben einen langen Atem." "Wir werden im Herbst sehen, wie wir weitermachen", fügte sie hinzu. Bis dahin habe das Real-Management Zeit, auf die Verdi-Forderungen zu reagieren. Real will indes bei einer harten Linie bleiben: "Wir sehen keinen Gesprächsbedarf", sagte ein Sprecher.

© Reuters. A member of German public sector workers union Verdi attends a strike at the airport in demand for higher wages in Frankfurt

Bundesweit hatten Tausende von Beschäftigten Verdi zufolge gegen das Ausscheren Reals aus dem Verdi-Tarifvertrag protestiert. Allein vor der Düsseldorfer Metro-Zentrale zogen nach den Worten Zimmers rund 1200 Mitarbeiter aus 65 Real-Märkten in NRW auf. "Wir wollen keine Dumpinglöhne, wir kämpfen für Löhne, von denen man leben kann", sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

Der Handelsriese Metro (DE:MEOG) will bei Real "wettbewerbsfähige Personalkosten" durchsetzen, um die Sanierung der Kette voranzutreiben. Real hatte im Frühjahr den Tarifvertrag mit Verdi gekündigt und bezahlt nach dem Wechsel in den Arbeitgeberverband AHD neue Mitarbeiter künftig nach den für das Unternehmen deutlich günstigeren Tarifverträgen mit der Gewerkschaft DHV. Verdi antwortet nun mit Protesten. "Tarifflucht und Lohndumping dürfen nicht zu einem akzeptierten Geschäftsmodell im Einzelhandel werden", warnte Zimmer auf der Kundgebung. Das Vorgehen des Managements sei ein Skandal. "Wenn man uns 25 Prozent Lohn nimmt, sind wir kampfbereit", rief sie. Der DHV-Tarifvertrag bedeute für neu eingestellte Mitarbeiter bei Real rund ein Viertel weniger Lohn und Gehalt sowie weniger Urlaubs- und Weihnachtsgeld, keine Spätarbeitszuschläge und Nachtarbeitszuschläge erst ab 22 Uhr.

Ein Real-Sprecher wies den Vorwurf der Tarifflucht zurück. Die Kette wende den zwischen dem Arbeitgeberverband AHD und der Gewerkschaft DHV ausgehandelten Tarifvertrag an. Bei Neueinstellungen gebe es nun eine "marktgerechte Vergütung". Real sei weiter ein beliebter Arbeitgeber: "Seit der Anwendung des neuen Tarifvertrages Anfang Juni haben wir über 800 neue Kolleginnen und Kollegen eingestellt." Zudem gebe es keinen Anlass, Gespräche mit Verdi aufzunehmen. Real habe einen gültigen Tarifvertrag mit der DHV.

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