FRANKFURT (dpa-AFX) - Aus dem gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld resultierten nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) auch Risiken für die Finanzstabilität. Die Suche der Investoren nach Rendite könnte zum Aufbau von Ungleichgewichten und zu einer scharfen Gegenbewegung führen, falls sich Finanzströme umkehren, heißt es in dem neuen Bericht zur Finanzstabilität vom Mittwoch. Darüber hinaus wird auf die anhaltend schwache Gewinnlage der Banken und die angeschlagene Bilanzsituation verwiesen. Finanzstress könnte auch entstehen, falls Bedenken wegen der zumeist hohen Staatsverschuldung wieder aufkommen sollten.
Im vergangenen halben Jahr habe sich die Lage im europäischen Finanzsystem aber weiter verbessert, schreibt die EZB. Die Sorgen der Investoren wegen der weltweiten Finanzkrise hätten sich weiter verringert, obwohl es nach wie vor "Altlasten" gebe, die angegangen werden müssten. Die europäischen Banken hätten ihre Bilanzen weiter aufgeräumt und gestärkt. Die von staatlicher Seite ausgehenden Risiken hätten sich infolge fiskalischer Konsolidierung und Strukturreformen verringert.