Nvidia hat seit unserer Empfehlung im November um 197% zugelegt. Ist jetzt der Moment zu verkaufen? 🤔Mehr erfahren

Was Dividendenanleger bei Warren Buffett falsch verstehen

Veröffentlicht am 14.03.2019, 01:13
Was Dividendenanleger bei Warren Buffett falsch verstehen
BAC
-
KO
-
ORCL
-
AAPL
-
WFC
-
AXP
-
BRKa
-
Was Dividendenanleger bei Warren Buffett falsch verstehen

Warren Buffett, die lebende Investorenlegende, hat ja nie mit seiner Weisheit hinter dem Berg gehalten. Doch trotz des mittlerweile Jahre anhaltenden Erfolgs von Buffetts Unternehmen Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) (WKN:A0YJQ2) haben sich einige Investoren beschwert. Nämlich darüber, wie das Oracle (NYSE:ORCL) of Omaha selbst investiert, im Vergleich dazu, wie Berkshire mit seinen Aktionären umgeht.

Ein schon lange anhaltendes Missverständnis besteht darin, dass Buffett gerne in Aktien investiert, die ihren Aktionären reichlich Dividenden ausschütten, aber Buffett selbst sich nie dazu entschieden hat, Berkshire eine Dividende zahlen zu lassen. In seinem letzten Brief an die Aktionäre erklärte der CEO von Berkshire, dass seine besten Dividendenaktien mehr leisten als ihren Anlegern regelmäßige Auszahlungen zu bringen – die Unternehmen dahinter tätigen auch an anderen Stellen schlaue Investitionen, die alles in allem für die grandiosen Renditen von Berkshire mit verantwortlich sind.

Warum Dividenden für Berkshire Hathaway wichtig sind Berkshire Hathaway erhält aus seinen Beteiligungen jede Menge Einnahmen via Dividenden. Im Jahr 2018 erhielt das Unternehmen 3,8 Milliarden USD an Dividenden, und Buffett sagte, dass man 2019 noch einmal drüber liegen sollte.

Buffett hat immer wieder gerne erklärt, warum er Aktien schätzt, die eine Dividende zahlen. Als CEO von Berkshire kann Buffett die Mittel aus Dividenden reinvestieren. Die Reinvestition in die Aktie, die die Dividende gezahlt hat, ist lediglich eine Option, aber Buffett hat mehrere Möglichkeiten zur Auswahl, sollte sich etwas Attraktiveres anbieten.

Die Kehrseite der Medaille Allerdings lässt sich nicht sagen, dass Berkshire allein aufgrund der Dividenden in Unternehmen investiert. Aus Buffetts Sicht ist es viel wichtiger, wie seine Top-Positionen den Großteil des Geldes, das sie als Gewinnrücklage halten, verwenden.

Im letzten Aktionärsbrief schlüsselt Buffett die Aufteilung der fünf besten Aktien von Berkshire nach dem, was sie an Dividenden zahlen, und ihren Gewinnrücklagen auf. Hier einmal für alle:

Aktie Berkshires Anteil Berkshires Dividendenanteil Berkshires Anteile in Gewinnrücklagen
American Express (NYSE:AXP) (WKN:850226) 17,9 % 237 Millionen USD 997 Millionen USD
Apple (NASDAQ:AAPL) (WKN:865985) 5,4 % 745 Millionen USD 2,50 Milliarden USD
Bank of America (NYSE:BAC) (WKN:858388) 9,5 % 551 Millionen USD 2,10 Milliarden USD
Coca-Cola (NYSE:KO) (WKN:850663) 9,4 % 624 Millionen USD (21 Millionen USD)
Wells Fargo (NYSE:WFC) (WKN:857949) 9,8 % 809 Millionen USD 1,26 Milliarden USD
Quelle: Berkshire Hathaways Brief an die Aktionäre 2018.

Insgesamt erhält Berkshire aus diesen fünf Dividendenbeteiligungen einen Betrag von 2,97 Milliarden USD pro Jahr. Aber die Gewinnrücklagen summieren sich insgesamt auf mehr als das Doppelte – 6,84 Milliarden USD.

Warum sind Gewinnrücklagen wertvoller als Dividenden? Buffett nennt zwei Gründe, warum er den Wert der Gewinnrücklagen bei seinen Top-Investitionen schätzt. Erstens haben sie im Laufe der Zeit einen großen Teil der Gesamtrendite von Berkshire erwirtschaftet. Alle seine Unternehmen haben Kapitalgewinne erzielt, die den Wert ihres reinvestierten Kapitals übersteigen.

Buffett mag auch, dass viele der Unternehmen einen Teil ihrer Gewinnrücklagen nutzen, um damit Aktien zurückzukaufen. Auf diese Weise steigt der Anteil von Berkshire an dem Unternehmen, ohne dass Buffett dazu auch nur eine einzige Aktie kaufen muss. Als Beispiel weist Buffett darauf hin, dass der Anteil von Berkshire an American Express vor acht Jahren nur 12,6 % betrug. Aber wegen der zwischenzeitlich von AmEx getätigten Aktienrückkäufe ist der Anteil von Berkshire um mehr als fünf Prozentpunkte gestiegen.

Da Buffett an großen Unternehmen lieber mehr als zu wenig Anteile besitzen will, helfen ihm Rückkäufe. Und wo es Dividenden gibt, gibt es eben auch oft Rückkäufe – vor allem im aktuellen Investitionsumfeld.

Lieber keine Dividende von Berkshire erwarten Buffett sagte, dass Berkshire in Zukunft wohl verstärkt eigene Aktien zurückkaufen werde. Es ist wahrscheinlich, dass Berkshire diese Methode der Kapitalrückgabe an die Aktionäre weiterhin anstelle von Dividendenzahlungen anwenden wird. Das wird die Dividendeninvestoren nicht unbedingt glücklich machen, steht aber im Einklang mit Buffetts Überzeugung. Denn er schätzt Aktien, die genügend Cash generieren, um eine Dividende zahlen zu können, gleichzeitig aber auch über genügend Gewinnrücklagen verfügen.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und Berkshire Hathaway. Dan Caplinger besitzt Aktien von Apple und Berkshire Hathaway.

Dieser Artikel erschien am 25.2.2019 auf Fool.com und wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.