🔥 Krall dir heiße Aktien mit unserer InvestingPro KI! Bis zu 50% sparen, los geht's!JETZT ZUGREIFEN

Wichtige Sunrise-Aktionäre rebellieren gegen UPC-Übernahme

Veröffentlicht am 30.08.2019, 14:00
© Reuters.  Wichtige Sunrise-Aktionäre rebellieren gegen UPC-Übernahme
SCMN
-
FNTGn
-
LBTYA
-
TNET
-
SRCG
-

Zürich, 30. Aug (Reuters) - Dem Schweizer Telekom-Konzern Sunrise SRCG.S droht eine Aktionärsrevolte gegen die geplante Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC. Neben dem größten Aktionär, der deutschen Freenet FNTGn.DE , melden nun weitere Eigner Bedenken gegen die 6,3 Milliarden Franken schwere Transaktion an. "Der Deal muss substantiell neu gestaltet werden", sagte einer der zehn größten Aktionäre der Nachrichtenagentur Reuters. "Noch lieber wäre uns, er fände gar nicht statt." Auch mindestens zwei weitere namhafte Aktionäre sind von der größten Übernahme in der Schweizer Telekom-Branche nicht überzeugt und setzen ein Fragezeichen hinter die Erfolgsaussichten des Vorhabens.

Die vor allem im Mobilfunk starke Sunrise will UPC vom Kabelriesen Liberty Global LBTYA.O übernehmen. Dank Bündel-Angeboten für Mobilfunk, Breitband-Internet, TV und Festnetz soll das fusionierte Unternehmen Marktanteile gewinnen und damit zu einem stärkeren Wettbewerber für den Marktführer Swisscom SCMN.S aufsteigen. Doch Freenet FNTGn.DE , die rund ein Viertel der Anteile an Sunrise hält, ist gegen die zur Finanzierung der Transaktion nötige Kapitalerhöhung im Volumen von 4,1 Milliarden Franken. reicht das "Nein" von Freenet alleine nicht aus, um die Kapitalerhöhung zu blockieren, für die sich eine einfache Mehrheit der Eigentümer aussprechen muss. Doch auch andere Aktionäre melden Bedenken an. "Strategisch macht der Deal schon Sinn, aber der Preis stimmt nicht", sagte einer der 20 größten Aktionäre. Er werde gegen die Kapitalerhöhung stimmen. "Der UPC-Deal schafft kaum Wert, birgt für die Aktionäre aber hohe Risiken." Solche Übernahmen würden selten die erwarteten Synergien abwerfen und oft mehr kosten. "Wir gehen momentan davon aus, dass der Deal im heutigen Kleid keine Chance hat."

BRAUCHT ES KABELNETZE ÜBERHAUPT NOCH?

Der Top-10-Investor zieht auch das strategische Kalkül in Zweifel, denn UPC schrumpfe seit Ende 2017. Und im Gegensatz zu Sunrise rechnet der Vermögensverwalter auch nicht mit einer baldigen Erholung. Das UPC-Netz sei dem Glasfaser-Netz, das Swisscom SCMN.S aufbaue und das Sunrise bisher miete, bezüglich der möglichen Geschwindigkeit unterlegen. "UPC ist unserer Meinung nach ein Restrukturierungsfall." Gemessen an vergleichbaren Firmen wie dem belgischen Kabelunternehmen Telenet TNET.BR wäre deshalb ein Kaufpreis von rund vier Milliarden Franken angemessen. Der Anleger rechnet auch vor, dass Sunrise eigentlich mehr als die angegebenen 6,3 Milliarden Franken bezahlt. Denn das Unternehmen habe sich verpflichtet, UPC-Anleihen zu übernehmen, die höhere Zinszahlungen mit sich brächten, als wenn Sunrise das Geld selbst aufnehme. "Braucht es diese Transaktion überhaupt? Wir sind skeptisch." Sunrise stehe alleine gut da. Der Vermögensverwalter hält es für besser, dass sich das Management auf die Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G konzentriert, der Kabelnetze überflüssig machen könnte.

Ein Vertreter eines weiteres Aktionärs sagt: "Uns hat die Transaktion nie besonders gefallen." Stimmten die Aktionäre der Kapitalerhöhung zu, bestehe die Gefahr, dass die Transaktion nicht reibungslos über die Bühne gehe, weil Freenet nicht mitmache. Doch er denke, dass es ohnehin schwierig sein werde, eine Mehrheit zu finden. Bei einem "Nein" müsste Sunrise 50 Millionen Franken Strafgebühr bezahlen. "Zudem besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Management dann abspringt."

Diese Einschätzungen zu den Erfolgsaussichten des Deals kontrastieren mit Aussagen von Sunrise. Finanzchef Andre Krause sagte zu Reuters, er sei "sehr sicher", unabhängig von Freenet eine Mehrheit der Aktionäre von dem Deal überzeugen zu können. Um das zu erreichen, lote Sunrise in den kommenden drei Wochen in Gesprächen mit den wichtigsten 30 bis 50 Aktionären aus, ob es Änderungen an der geplanten Finanzierung brauche. Sunrise sei bereit, die Kapitalerhöung um mindestens 1,5 Milliarden Franken zu reduzieren. Beim Preis besteht dagegen kein Spielraum, wie Liberty kürzlich klar machte. wie die kanadische Pensionskasse CPP halten sich zu ihren Absichten bedeckt. Auch die Frankfurter Shareholder Value Management, die Angaben von Ende Juli zufolge knapp drei Prozent an Sunrise hält, will sich nicht äußern. Weil die Gesellschaft auch Freenet-Aktionärin ist, dürfte sie allerdings auch deren Interessen berücksichtigen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.