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Wie Nikola versucht, sich über Wasser zu halten

Veröffentlicht am 05.10.2020, 08:43
Aktualisiert 05.10.2020, 09:06
Wie Nikola versucht, sich über Wasser zu halten
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Nikola Corp (NASDAQ:NKLA) (WKN: A2P4A9), das Unternehmen, das sich selbst als Pionier und Innovator im Wasserstoffbereich sieht, wirkt im Augenblick arg gebeutelt. Der Shortseller-Bericht von Hindenburg Research hat große Verunsicherungen bei Aktionären und Beobachtern des Unternehmens hervorgerufen.

Kein Wunder, denn die Vorwürfe sind schwerwiegend. Unterm Strich wird Nikola unterstellt, ein großes Meer aus Lügen erschaffen zu haben. Angebliche Innovationen und disruptive Technologien sollen schlichtweg nicht vorhanden sein. Zuletzt wurde der Druck so hoch, dass sogar der Gründer Trevor Milton seinen Rücktritt bekannt gegeben hat. Harte Zeiten für Nikola als Unternehmen, was sich auch in der Entwicklung der Nikola-Aktie widerspiegelt.

Nikola, so scheint es zumindest, würde die Vorkommnisse der letzten Wochen am liebsten komplett vergessen. In meinen Augen unterstreicht das eine zuletzt veröffentlichte Pressemitteilung. Aufmerksamen Beobachtern des Unternehmens dürfte diese allerdings sauer aufstoßen.

Der Versuch von Nikola, über Wasser zu bleiben Rufen wir uns ins Gedächtnis, dass Nikola die erhobenen Vorwürfe durch Hindenburg Research nicht ausreichend ausgeräumt hat. Auf die mäßige Reaktion folgte der Rücktritt von Trevor Milton, der von einigen Beobachtern sogar als eine Art Schuldeingeständnis gewertet wird.

In der Pressemitteilung vom 30. September gibt das Unternehmen bekannt, weiterhin die Strategie und Vision zu verfolgen, innovative Technologie, Energie und Transportlösungen bereitzustellen. Dafür verweist Nikola in großen Stücken auf die Partnerschaften mit anderen starken Unternehmen wie zum Beispiel Bosch oder IVECO.

Mehr oder weniger im gleichen Atemzug, in dem Nikola sich selbst und ihre disruptiven Ansätze glorifiziert, wird ebenfalls darauf verwiesen, dass man sich der Lösungen seiner Partner bedienen möchte, sofern diese zu einer schnelleren und effizienteren Entwicklung beitragen. Natürlich sei dafür auch vorausgesetzt, dass diese Lösungen mit dem Design von Nikola kompatibel sind.

Wenn man bisher kaum etwas aufzuweisen hat und sogar erklärt, andere Technologien zu verwenden und mehr oder weniger nur mit dem eigenen Design aufzupeppen, kann man sich in meinen Augen kaum als disruptiver Technologiepionier bezeichnen.

Der Deal mit General Motors (NYSE:GM) Während sich Nikola als Tech-Pionier ausgibt, wird auch erwähnt, dass diese Vorgehensweise Teil des smarten Geschäftsmodells ist. Durch diese Partnerschaften und Maßnahmen möchte man das Beste für seine Aktionäre erreichen.

An diesem Punkt sollte man sich die verkündeten Rahmenbedingungen des Deals mit General Motors genauer ansehen. GM erhält 11 % am Eigenkapital von Nikola, wofür Nikola zunächst erst neue Aktien herausgeben wird. Das bedeutet also eine Verwässerung für die bereits vorhandenen Aktionäre. Darüber hinaus bezahlt Nikola trotzdem regulär für die Produktionstätigkeiten von GM, beispielsweise vom Modell Badger.

Grundsätzlich ist es für Nikola nicht ganz verkehrt, einen erfahrenen Partner an die Seite zu holen. Das kann durchaus für Synergien sorgen, wie es der selbsternannte Wasserstoffpionier vorschwärmt. Trotzdem wirkt die Partnerschaft eher erkauft auf Kosten der Aktionäre. Außerdem scheint der Deal neuesten Medienberichten nach noch nicht in trockenen Tüchern zu sein, da GM nach dem Hindenburg-Bericht wohl auch Zweifel hegt.

Fazit zu Nikola Auch ich empfand die Visionen von Nikola am Anfang noch als sehr spannend. Je mehr ich mich jedoch mit dem Unternehmen beschäftigt habe und je mehr ich dabei herausgefunden habe, desto weniger war ich davon überzeugt, zu investieren.

Es hat sich also in dem Fall meiner Meinung nach gelohnt, abzuwarten und die Dinge genau zu betrachten. Mittlerweile ist die Nikola-Aktie für mich ein rotes Tuch und besitzt nur noch spekulativen Charakter.

Das Unternehmen versucht sich mit weiteren Versprechungen und Visionen über Wasser zu halten. Interessant ist das allemal, allerdings sollte man sein Geld wohl lieber in echte Technologieunternehmen investieren, um langfristig davon profitieren zu können.

Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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