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Wiederauferstehung von BAT – Warum ich jetzt trotzdem verkauft habe

Veröffentlicht am 05.02.2022, 12:43
Aktualisiert 05.02.2022, 13:06
Wiederauferstehung von BAT – Warum ich jetzt trotzdem verkauft habe
BATS
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Die Aktionäre von British American Tobacco (LON:BATS) (WKN: 916018) (BAT) haben es nicht leicht gehabt. Seit der unmittelbaren Erholung nach dem Corona-Einbruch tendiert die Aktie seitwärts auf niedrigem Niveau. Doch während viele andere Aktien im Januar eingebrochen sind, haben die Aktien des drittgrößten Tabakunternehmens der Welt einen Höhenflug erlebt.

Was ist der Grund für diesen Ausbruch? Haben sich die Probleme des Unternehmens in Luft aufgelöst? Und wie habe ich selbst auf diese Entwicklung reagiert? Diese Fragen möchte ich heute mit dir durchgehen.

Profiteur der Zinswende? Angeführt von der US-Notenbank werden die Zügel bei den Leitzinsen in den kommenden Monaten höchstwahrscheinlich weltweit gestrafft. Da dies die Abzinsungsfaktoren erhöhen wird, sind Unternehmen mit hohen verfügbaren Cashflows in der Gegenwart die Gewinner. BAT gehört definitiv zu dieser Gruppe. Schauen wir uns dazu die Zahlen etwas genauer an:

Für die Jahre 2018 bis 2020 verwende ich die Daten zum freien Cashflow aus den Jahresabschlüssen von BAT. Für 2021 bis 2023 die Schätzungen von finanzen.net. Der durchschnittliche freie Cashflow in diesem Zeitraum beträgt etwa 7,6 Mrd. Britische Pfund. Bei einem aktuellen Unternehmenswert von rund 111 Mrd. Britischen Pfund ergibt sich daraus eine Free-Cashflow-Rendite von 6,8 %. Die Anleger werden einen Großteil dieses Betrags als Dividende erhalten.

Gleichzeitig hat BAT aber auch erhebliche Verbindlichkeiten. Nach Angaben des Unternehmens wird die bereinigte Nettoverschuldung Ende 2021 etwa das Dreifache des EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) betragen. Das bereinigte EBITDA steht jedoch für die Schuldentilgung überhaupt nicht zur Verfügung, da Zinsen und Steuern tatsächlich abfließen. Außerdem würde BAT wahrscheinlich eine Revolte der Aktionäre auslösen, wenn die Dividende gekürzt würde. Das bedeutet, dass weitere 5 Mrd. Britische Pfund fest eingeplant sind.

Weshalb ich BAT verkauft habe Meiner Meinung nach ist die Aufregung über das nahende Ende der Tabakindustrie verfrüht. Ich mache mir viel mehr Sorgen um die Bilanz von BAT. Dem Unternehmen stehen jährlich etwa 2,5 Mrd. Britische Pfund für die Rückzahlung von Schulden zur Verfügung. Zur Jahresmitte 2021 betrug die Nettoverschuldung über 41 Mrd. Britische Pfund. Wenn BAT alle diese Mittel zur Schuldentilgung verwendet, wird das Unternehmen noch 16 Jahre lang mit dem Abbau der Verschuldung beschäftigt sein.

Da hilft es auch nicht, dass die durchschnittliche Laufzeit der Schulden fast zehn Jahre beträgt und jedes Jahr nur etwa 4 Mrd. Britische Pfund fällig werden. Meines Erachtens wird das Unternehmen in den nächsten Jahren weiter Schulden aufnehmen müssen und das wird in einem Umfeld steigender Zinssätze kein Vergnügen sein.

Mit dem jüngsten Anstieg des Aktienkurses geht zudem das Argument der günstigen Bewertung ein Stück weit verloren. Meiner Meinung nach gibt es hier viel bessere Kaufgelegenheiten, insbesondere nach den jüngsten Kursrückgängen im Umfeld von Big Tech. Daneben halte ich auch Philip Morris (NYSE:PM) International (WKN: A0NDBJ) für die bessere Wahl in diesem Sektor. Die Gründe dafür sind die geringeren Risiken aufgrund des fehlenden US-Geschäfts mit Zigaretten, die geringere Verschuldung und die größeren Fortschritte im Bereich der neuartigen Produkte.

Der Artikel Wiederauferstehung von BAT – Warum ich jetzt trotzdem verkauft habe ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

Florian Hainzl besitzt Aktien von Philip Morris International. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2022

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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