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Wirecard und Varta: 2 Aktien mit KGVs jenseits der 40 – trotzdem jetzt ein Kauf?

Veröffentlicht am 10.01.2020, 09:07
Aktualisiert 10.01.2020, 09:36
© Reuters.
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Eine günstige oder auch teure Aktie kann man unter anderem am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) erkennen. Zumindest für Value-Investoren der alten Schule ist diese Kennzahl häufig irgendwie der heilige Gral, auch wenn man heute bereits weiß, dass Kennzahlen bloß die halbe Wahrheit offenbaren.

Wenn eine Aktie ein niedriges KGV hat, so gilt sie als preiswert. Ist das KGV hingegen hoch, so wird sie häufig als teuer eingestuft. Die beiden Aktien von Wirecard (DE:WDIG) (WKN: 747206) und Varta (DE:VAR1) (WKN: A0TGJ5) könnten demnach rein fundamental betrachtet als teuer gelten, denn sie weisen ein Bewertungsmaß von über dem 40-Fachen der 2018er-Gewinne auf.

Werfen wir einen Blick darauf, weshalb diese starken Wachstumsgeschichten dennoch interessant sein könnten. Vielleicht ja sogar gerade jetzt besonders.

Wirecard-Aktie: KGV 40, aber … Eine erste Aktie, die grundsätzlich zu diesem Kreis dazugezählt werden kann, ist wie gesagt die Aktie von Wirecard. Dem derzeitigen Aktienkurs von 113,00 Euro (09.01.2019, maßgeblich für alle Kurse) steht nämlich ein 2018er-Gewinn je Aktie von 2,81 Euro gegenüber. Rechnerisch ergibt das einen Wert von über 40, genauer gesagt sogar 40,2.

Nichtsdestoweniger könnte die Aktie gerade jetzt womöglich sogar ein echter Schnapper sein. Die Financial Times hat schließlich für ein wenig Unruhe gesorgt und den Aktienkurs im Vergleich zum Herbst deutlich zweistellig einbrechen lassen. Die Unsicherheit bis zur Präsentation der Ergebnisse der in Auftrag gegebenen Sonderprüfung könnte daher eine spannende Kaufgelegenheit sein. Zumindest wenn man hier eher an die Chancen glaubt.

Wirecard besitzt schließlich nicht nur viel Fantasie und starke Prognosen. Im Markt der digitalen Finanzdienstleistungen gilt das Unternehmen inzwischen als führend und rechnet bis zum Jahre 2025 mit einer signifikanten Steigerung des eigenen Geschäftsvolumens. Dabei ist unter anderem ein Ergebnis von 3,9 Milliarden Euro im Gespräch, was im Vergleich zu den 2018er-Zahlen in etwa einer weiteren Versechsfachung des Volumens entsprechen würde.

Nein, das Unternehmen beweist auch Tag für Tag, dass diese Prognose realistisch erscheint. Mithilfe vieler Kooperationen, wie zuletzt zum Beispiel mit dem US-amerikanischen Konzern Sprint, zeigt der DAX-Konzern, dass diese Wachstumsgeschichte sukzessive ausgebaut wird und eine solche Prognose im Bereich des Möglichen liegt.

Mit einer derzeitigen Marktkapitalisierung in Höhe von knapp 14 Milliarden Euro ist die Bewertung außerdem vergleichsweise günstig, vor allem im Konkurrenzkreis. Adyen ist trotz eines geringeren Geschäftsvolumens schon heute höher bewertet, gemessen an der Marktkapitalisierung. Eine Schließung der Lücke bei soliden Ergebnissen der Wirtschaftsprüfer scheint daher in diesem Szenario wahrscheinlich.

Varta: Trotz Korrektur KGV von über 140 Eine zweite Aktie, die fundamental betrachtet teuer wirkt und das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Wirecard noch um mehr als 100 Zähler toppen kann, ist die von Varta. Der Batteriespezialist wird bei einem 2018er-Gewinn je Aktie in Höhe von 0,66 Euro und einem aktuellen Aktienkurs von 96,40 Euro mit einem KGV von 146 bewertet. Das sieht zunächst fundamental relativ hoch aus.

Nichtsdestoweniger ist das womöglich sogar günstig, zumindest im Vergleich zur jüngsten Vergangenheit. Bedingt durch eine eher negative Studie der Commerzbank (DE:CBKG) hat die Varta-Aktie in der vergangenen Woche nämlich um über 20 % korrigiert. Konkurrenz und das Großkundenverhalten sind dabei zwei Stichworte, die hier drücken. Wobei möglicherweise auch an dieser Stelle viel heißer gekocht als letztlich serviert wird.

Varta ist schließlich ein bekannter und großer Akteur im Bereich der Batterietechnologie, der hier über viel Know-how verfügt. In Zeiten des Mobilitätswandels, in dem solche Lösungen immer wichtiger werden, scheint hier die Perspektive ganz klar in Richtung weiteres Wachstum zu zeigen.

Das KGV ist hier zwar vergleichsweise hoch, allerdings ist der Börsenwert gemessen an einer Marktkapitalisierung von 3,57 Mrd. Euro relativ gering. Sofern Umsätze und Gewinne weiter rasant ansteigen, können in diesem Megawachstumsmarkt langfristig wohl auch höhere Bewertungsaufschläge drin sein. Wobei der Ritt hier weiterhin von Volatilität geprägt sein könnte, was wohl auch durch das noch immer hohe Bewertungsmaß begründet wird.

2 Aktien mit hohem Potenzial Die Aktien von Varta und Wirecard werden daher nicht umsonst so hoch bewertet. Der Markt preist hier derzeit das hohe Potenzial ein, das in den jeweiligen Wachstumsmärkten langfristig wohl noch möglich sein wird. Deshalb sind die KGVs hier so hoch.

Ob die Korrekturen in Anbetracht der jeweiligen Bewertungen jedoch Chancen darstellen, ist natürlich eine andere Frage. Eine gesunde Perspektive für die Zukunft scheint es hier jedenfalls zu geben.

Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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