Investing.com - Die Experten der HSBC haben in einer aktuellen Studie die Aktien des deutschen Online-Händlers Zalando (ETR:ZALG) herabgestuft und das Kursziel deutlich gesenkt. In ihrer Notiz vom Montag änderte die britische Bank ihre Bewertung von "Buy" auf "Hold" und reduzierte das Kursziel von 45 auf 26 Euro. In Reaktion darauf verloren die Papiere von Zalando um über 1,5 % an Wert. Zuletzt wechselte die Aktie bei 26,02 Euro den Besitzer, was in etwa dem neuen Zielpreis der HSBC entspricht.
Obwohl eine bessere Geschäftsentwicklung im Juni und Kosteneinsparungen das für das zweite Quartal 2023 erwartete adjustierte EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) unterstützen dürften, prognostizieren die HSBC-Experten nun eine langsamere Erholung des GMV (Bruttowarenvolumens) im kommenden Jahr. Die adjustierte EBIT-Schätzung für den Zeitraum von 2024-2025 wurde um etwa 13 % gesenkt.
In ihrer Notiz erklären die Experten der HSBC: "Wir rechnen nun mit einer langsameren Erholung des GMV im Jahr 2024. Dies ist eine Reaktion auf den erwarteten Höhepunkt der Preisinflation bei Bekleidung im Jahr 2023, was bedeutet, dass die Erholung des GMV zunehmend von einer Erholung der Volumennachfrage und der Unsicherheit über die Aussichten bei den diskretionären Ausgaben abhängt. Darüber hinaus sind wir der Meinung, dass sich die Nachfrage der Verbraucher nach der Pandemie stärker als erwartet auf den stationären Einzelhandel und andere Vertriebskanäle verlagert hat, was möglicherweise langfristige Auswirkungen auf die Online-Nachfrage haben wird. Aus diesen Gründen reduzieren wir unsere Annahme für das GMV-Wachstum im Jahr 2024 auf 8 % (von 14 %), was nun am unteren Ende der Konsenserwartungen liegt. Allerdings erwarten wir eine Rückkehr zu zweistelligem Wachstum im Jahr 2025. Infolgedessen reduzieren wir auch unsere Schätzungen für das bereinigte EBIT von 2024-2025 um etwa 13 %."
Trotz dieser kurzfristigen Bedenken zeigt sich HSBC (LON:HSBA) langfristig optimistisch in Bezug auf Zalando. Die Bank betont: "Aufgrund der etablierten, skalierbaren Wettbewerbsvorteile, der hohen Eintrittsbarrieren und der starken Bilanz sehen wir das langfristige Potenzial der Zalando-Plattform positiv. Wir erwarten eine strukturelle Verschiebung der Konsumtrends hin zum Online-Handel, insbesondere in den südlichen und östlichen Regionen Europas, wo die Online-Durchdringungsrate hinter der von DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) zurückbleibt."