Frankfurt, 05. Okt (Reuters) - Die von jeher auf Sicherheit bedachten Deutschen haben inzwischen mehr Geld in Investmentfonds liegen als auf dem Sparbuch. Mehr als jeder zweite deutsche Haushalt besitzt Investmentfonds, wie eine am Dienstag vorgestellte Studie des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ergab - auch wenn es viele gar nicht wissen. Denn oft wird das Geld indirekt zum Beispiel über Lebensversicherer investiert. Laut ZEW legen diese in der Regel knapp ein Viertel der ihr anvertrauten Mittel in Investmentfonds an.
Der Untersuchung zufolge hatten die Deutschen zum Ende vergangenen Jahres insgesamt rund 805 Milliarden Euro in Investmentfonds liegen und damit fast 30 Prozent mehr als in Sparbüchern mit 577,5 Milliarden Euro.
Ob Gut- oder Geringverdiener, Mann oder Frau, Ost oder West - diese Unterscheidungen spielten beim Fondsinvestment kaum eine Rolle, fand die Studie weiter heraus. Im Schnitt seien 17 Prozent der Ersparnisse in Fonds investiert. Besonders gefragt seien Fondsanlagen ab einem Alter von 30 Jahren, wenn die Altersvorsorge ein Thema wird. Das meiste Geld legen der Studie zufolge Ehepaare in Fonds an, nicht verheiratete zusammenlebende Paare investieren demnach deutlich weniger.
Als direkte Anlage sind Investmentfonds unterdessen nach wie vor weniger beliebt als Lebensversicherungen, rangieren aber immer noch vor Investitionen in Anleihen oder Aktien.
Der ZEW hat die Studie im Auftrag des Fondsverbands BVI durchgeführt, der nach heftigen Abflüssen wegen der Finanzkrise eine neue Kampagne zum Fondssparen in Deutschland gestartet hat.
(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Stefanie Huber)