MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Machtkampf bei Europas größtem Elektronikhändler Media-Saturn soll von einem Schiedsgericht entschieden werden. Das Oberlandesgericht München erklärte am Donnerstag, nach vorläufiger Einschätzung werde es den Streit zwischen der Metro AG und dem Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals an ein von den beiden Parteien selbst berufenes Schiedsgericht verweisen. Zugleich forderte das Gericht die Metro und Kellerhals dringend zu einem Kompromiss auf.
Die Metro AG hält über 75 Prozent an Media-Saturn und will das Vetorecht des Firmengründers kippen. Aber auch ein Schiedsspruch oder Urteil könne den Streit nicht wirklich beenden, weil sich beide im Gesellschafterkreis im Unternehmen weiter gegenübersäßen, sagte der Senatsvorsitzende Hartmut Fischer. 'Deshalb mein fast moralischer Appell: Die Gesellschafter mögen sich doch bitte wieder zusammenraufen.' Die Alternative wäre, 'dass man zum Scheidungsrichter geht'.
Am 9. August will das Oberlandesgericht verkünden, ob es den Streit über das Vetrorecht an das Schiedsgericht verweist. Das Schiedsgericht, das aus einem ehemaligen Gerichtspräsidenten und zwei Juraprofessoren besteht, will am 24. Juli unter Ausschluss der Öffentlichkeit Zeugen hören. Ein Schiedsverfahren sei schneller und es sei sehr schwer anzufechten, erklärten die Anwälte beider Seiten.
Bisher braucht die Metro für alle wichtigen Weichenstellungen bei Media-Saturn die Zustimmung von Kellerhals, der 22 Prozent der Anteile hält. Die Metro und Kellerhals werfen sich aber gegenseitig vor, wichtige Entscheidungen etwa über die Expansion nach China oder ein eigenes Internet-Angebot der Elektronikketten verzögert zu haben. Soeben warf der kommissarische Finanzvorstand von Media-Saturn wegen des Streits nach nur wenigen Wochen im Amt das Handtuch.
Die Metro will die Gesellschafterversammlung durch einen neuen Beirat ersetzen, in dem sie mit einfacher Mehrheit allein entscheiden kann. Das Landgericht Ingolstadt hatte Kellerhals ein Vetorecht auch im Beirat zugebilligt.
Das Oberlandesgericht forderte die Streitparteien zu einem Kompromiss auf. Ob bei einem Schiedsspruch 'die Metro auf die Nase fällt' oder aber Kellerhals, könnten sich beide Gesellschafter weiterhin gegenseitig das Leben schwer machen, zum Schaden des Unternehmens. Nur ein Kompromiss, vielleicht mit abgespecktem Vetorecht, oder der Ausstieg von Kellerhals oder der Metro verspreche einen Ausweg aus dem Dilemma.
Metro-Anwalt Rüdiger Bub sagte: 'Das ist ein hundertprozentiger Sieg für die Metro.' Kellerhals-Anwalt Martin Schockenhoff sagte: 'Ich bin vorsichtig optimistisch für das Schiedsverfahren.'/rol/DP/jha
Die Metro AG hält über 75 Prozent an Media-Saturn und will das Vetorecht des Firmengründers kippen. Aber auch ein Schiedsspruch oder Urteil könne den Streit nicht wirklich beenden, weil sich beide im Gesellschafterkreis im Unternehmen weiter gegenübersäßen, sagte der Senatsvorsitzende Hartmut Fischer. 'Deshalb mein fast moralischer Appell: Die Gesellschafter mögen sich doch bitte wieder zusammenraufen.' Die Alternative wäre, 'dass man zum Scheidungsrichter geht'.
Am 9. August will das Oberlandesgericht verkünden, ob es den Streit über das Vetrorecht an das Schiedsgericht verweist. Das Schiedsgericht, das aus einem ehemaligen Gerichtspräsidenten und zwei Juraprofessoren besteht, will am 24. Juli unter Ausschluss der Öffentlichkeit Zeugen hören. Ein Schiedsverfahren sei schneller und es sei sehr schwer anzufechten, erklärten die Anwälte beider Seiten.
Bisher braucht die Metro für alle wichtigen Weichenstellungen bei Media-Saturn die Zustimmung von Kellerhals, der 22 Prozent der Anteile hält. Die Metro und Kellerhals werfen sich aber gegenseitig vor, wichtige Entscheidungen etwa über die Expansion nach China oder ein eigenes Internet-Angebot der Elektronikketten verzögert zu haben. Soeben warf der kommissarische Finanzvorstand von Media-Saturn wegen des Streits nach nur wenigen Wochen im Amt das Handtuch.
Die Metro will die Gesellschafterversammlung durch einen neuen Beirat ersetzen, in dem sie mit einfacher Mehrheit allein entscheiden kann. Das Landgericht Ingolstadt hatte Kellerhals ein Vetorecht auch im Beirat zugebilligt.
Das Oberlandesgericht forderte die Streitparteien zu einem Kompromiss auf. Ob bei einem Schiedsspruch 'die Metro auf die Nase fällt' oder aber Kellerhals, könnten sich beide Gesellschafter weiterhin gegenseitig das Leben schwer machen, zum Schaden des Unternehmens. Nur ein Kompromiss, vielleicht mit abgespecktem Vetorecht, oder der Ausstieg von Kellerhals oder der Metro verspreche einen Ausweg aus dem Dilemma.
Metro-Anwalt Rüdiger Bub sagte: 'Das ist ein hundertprozentiger Sieg für die Metro.' Kellerhals-Anwalt Martin Schockenhoff sagte: 'Ich bin vorsichtig optimistisch für das Schiedsverfahren.'/rol/DP/jha