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Asmussen: EZB wird Reputation bei Bankenaufsicht nicht aufs Spiel setzen

Veröffentlicht am 01.10.2012, 19:35
Aktualisiert 01.10.2012, 19:36
WIEN (dpa-AFX) - EZB-Direktor Jörg Asmussen hat für die geplante gemeinsame Bankenaufsicht im Euroraum das Prinzip Genauigkeit vor Geschwindigkeit unterstrichen. Wichtiger als Schnelligkeit sei es, die neue Bankenaufsicht auf ein stabiles und tragfähiges Fundament zu stellen, sagte das deutsche Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) am Montag in Wien. Die neue Struktur müsse funktionieren können, sonst sei nichts gewonnen. Zudem stehe für die EZB ihre Reputation auf dem Spiel.

'Es reicht nicht, wenn wir an den Eurotower in Frankfurt ein neues Schild mit der Aufschrift 'Europäische Zentralbank und Europäische Bankenaufsicht' nageln können, sich in der Sache aber noch nichts Substantielles geändert hat', unterstrich Asmussen. Deshalb sei zweifelhaft, ob das von der EU-Kommission geplante Startdatum der Bankenaufsicht Anfang 2013 zu halten sei.

'All jenen, die auf die baldige Möglichkeit einer direkten Bankenrekapitalisierung durch den ESM schielen, und es dafür in Kauf nehmen würden, mit einem Schnellschuss und einer halbgaren Lösung bei der Bankenaufsicht zu starten, möchte ich deshalb klar sagen: nicht mit uns, dafür riskieren wir nicht die Reputation der EZB', unterstrich Asmussen.

Mit dem Start der neuen Bankenaufsicht soll es dem Euro-Rettungsfonds ESM möglich werden, kriselnde Banken direkt zu refinanzieren. Bislang sind dem Fonds nur Hilfen an Mitgliedstaaten erlaubt, die die Gelder jedoch - wie im Falle Spaniens - an die heimischen Banken weiterleiten können. Dieses Verfahren erhöht die Staatsschuld des betroffenen Landes, weswegen eine direkte Bankenrefinanzierung durch den ESM aus Sicht der jeweiligen Länder lukrativer wäre./bgf/he

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