Damaskus, 10. Okt (Reuters) - Die syrische Regierung lehnt einen Dialog mit der vom türkischen Militär angegriffenen Kurden-Miliz YPG ab. Zur Begründung sagte der stellvertretende Außenminister Faisal Makdad am Donnerstag in Damaskus, sie hätten ihr Land verraten und wollten sich von Syrien abspalten. Damit hätten sie der Türkei einen Vorwand für den Angriff geliefert. "Wir werden keinen Dialog oder irgendwelche Gespräche mit denjenigen akzeptieren, die Geiseln ausländischer Streitkräfte geworden sind", sagte Makdad mit Blick auf die YPG. "Es wird kein Standbein für die Agenten Washingtons auf syrischem Boden geben."
Die YPG führt das Rebellenbündnis Syrische Demokratische Streitkräfte (SDF) an, das von den USA im Kampf gegen die IS-Extremisten unterstützt wurde. Gegen die syrische Regierung von Präsident Baschar al Assad hat die Kurden-Miliz im seit acht Jahren dauernden Bürgerkrieg nicht gekämpft. Vielmehr wurde sie zu Beginn des Konfliktes von Regierungstruppen dabei unterstützt, die Kontrolle in überwiegend kurdischen Städten zu übernehmen. Allerdings verwehrt die Regierung in Damaskus den Kurden die Autonomie, nach der sie streben. Sie hat ihnen Anfang des Jahres sogar mit einem Militäreinsatz gedroht, sollten sie nicht unter die syrische Staatsautorität zurückkehren.
Ein Vertreter der syrischen Kurden hatte diese Woche erklärt, die kurdische Regionalregierung könne mit der Führung in Damaskus und deren Verbündetem Russland Gespräche führen, um im Falle eines Abzugs der US-Soldaten aus der Grenzregion zur Türkei eine Sicherheitslücke zu schließen. Mit ihrem Abzug haben die USA dem Nato-Partner Türkei den Weg für die Offensive frei gemacht. Die Türkei befürchtet ein Erstarken der Kurden jenseits ihrer Südgrenze und damit auch der nach Autonomie strebenden Kurden im eigenen Land.
(Reporterin: Kinda Mahieh Geschrieben von Sabine Ehrhardt Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1232 oder 030-2888 5168)