Ankara, 10. Okt (Reuters) - Die Türkei wird nach eigener Darstellung die Verantwortung für die IS-Gefangenen im Nordosten Syriens übernehmen, sobald sie dort die sogenannte Sicherheitszone errichtet hat. Wenn IS-Lager oder -Gefängnisse in der Zone lägen, dann sei die Türkei dafür verantwortlich, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Donnerstag in Ankara. Die Türkei werde die Heimatländer ausländischer IS-Angehöriger auffordern, diese zurückzunehmen. Sollten sich die Herkunftsländer weigern, wie das viele täten, dann sei es die Aufgabe der Türkei dafür zu sorgen, dass die IS-Kämpfer nicht freikämen.
Das türkische Militär hat am Mittwoch eine Offensive gegen die Kurden-Miliz YPG und das von ihr geführte Rebellenbündnis SDF im Nordosten Syriens begonnen. Die Syrischen Demokratischen Streitkräfte (SDF) warnen davor, dass im Zuge der Kämpfe mit dem türkischen Militär die SDF-Bewacher der Gefangenenlager an die Grenze abgezogen würden und die IS-Anhänger dann ausbrechen könnten. In den Lagern werden Tausende IS-Kämpfer aus 60 Ländern und Zehntausende Familienangehörige festgehalten.
Die Türkei will entlang der Grenze eine 30 Kilometer breite sogenannte Sicherheitszone auf syrischem Territorium errichten. Sie fordert, dass die YPG, die sie als Terrororganisation einstuft, aus dem Gebiet abzieht. Die USA haben das von den Kurden angeführte SDF-Bündnis im Kampf gegen die IS-Extremisten unterstützt und unter anderem mit Waffen ausgestattet.