Der Black Friday beginnt jetzt! Holen Sie sich 60% RABATT auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

EZB kommt ihrem Inflationsziel im Juli keinen Deut näher

Veröffentlicht am 31.07.2017, 16:18
© Reuters. Customers push shopping trolleys on an escalator at the Bercy shopping centre in Charenton Le Pont, near Paris
MS
-

Brüssel (Reuters) - Trotz billionenschwerer Geldspritzen bleibt der von der EZB angestrebte Preisauftrieb aus.

Die Inflationsrate legte im Juli nur um 1,3 Prozent zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistikamt Eurostat am Montag in einer ersten Schätzung mitteilte. Damit war der Anstieg genauso niedrig wie im Vormonat. Was viele Verbraucher freut, bereitet der Europäischen Zentralbank (EZB) Kopfschmerzen. Sie peilt eine für die Konjunktur als ideal erachtete Rate von knapp zwei Prozent an, verfehlt dieses Ziel aber seit langem.

Sie hat die Zinsen bereits auf null gedrückt und pumpt jeden Monat Milliarden über Wertpapierkäufe in die Wirtschaft, um die Konjunktur anzuschieben und die Preise nach oben zu treiben. Angesichts der mittlerweile besser laufenden Konjunktur hat EZB-Präsident Mario Draghi allerdings unlängst eine Debatte im Rat der Notenbank über die Zukunft der Käufe für den Herbst in Aussicht gestellt. "Dabei dürfte es der EZB zumindest etwas Trost spenden, dass die sogenannte Kerninflation überraschend anzieht", sagte Ökonom Daniele Antonucci von der Investmentbank Morgan Stanley (NYSE:MS). Diese Kennzahl wird ohne die schwankungsanfälligen Preise für Nahrungsmittel und Energie berechnet und ist zuletzt verstärkt ins Blickfeld der EZB gerückt. Sie stieg im Juli um einen Tick auf 1,3 Prozent.

KEIN INFLATIONSSCHUB IN SICHT

Draghi räumte nach der jüngsten Zinssitzung ein, dass weiterhin "ein sehr substanzielles Maß" an konjunkturstützender Geldpolitik nötig sei.. Die Gesamt-Inflationsrate dürfte aus seiner Sicht noch einige Monate auf dem aktuellen Niveau verharren. EZB-Beobachterin Ulrike Kastens vom Bankhaus Sal. Oppenheim rechnet mit Raten zwischen 1,2 und 1,5 Prozent: "Eine Beschleunigung ist noch nicht in Sicht."

© Reuters. Customers push shopping trolleys on an escalator at the Bercy shopping centre in Charenton Le Pont, near Paris

Energie verteuerte sich im Juli mit 2,2 Prozent zwar etwas stärker. Doch unverarbeitete Lebensmittel wie Obst und Frischgemüse kosteten nur 0,6 Prozent mehr. Im Juni war der Anstieg hier mit 1,0 Prozent noch deutlich kräftiger ausgefallen. Bei Dienstleistungen betrug der Preisaufschlag 1,5 Prozent, ein Tick weniger als zuletzt.

Die EZB sollte aus Sicht der deutschen Direktorin Sabine Lautenschläger trotz der gedämpften Inflationsentwicklung beizeiten Vorkehrungen für eine Abkehr von der seit Jahren expansiven Geldpolitik treffen. EZB-Ratsmitglieder peilen Insidern zufolge derzeit die Zinssitzung im Oktober als wahrscheinlichsten Termin für eine Entscheidung über die Zukunft der Anleihenkäufe an. Die Option, über ein Herunterfahren des Programms erst im Dezember zu entscheiden, erscheine ihnen als zu spät, erfuhr Reuters jüngst von Personen, die mit den Debatte vertraut sind.

Die Wirtschaft in der Währungsunion wächst derzeit wegen des anziehenden Welthandels, niedriger Energiepreise und besseren Finanzierungsbedingungen kräftig. Im Frühjahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 0,6 Prozent zugelegt haben. Daten dazu werden am Dienstag veröffentlicht. Der Aufschwung drückt auch die Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone auf den tiefsten Stand seit mehr als acht Jahren. Im Juni sank die um jahreszeitliche Schwankungen bereinigte Quote auf 9,1 von 9,2 Prozent.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.