Insider-Daten freischalten: Bis zu 50% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

Zahlungssystem Swift - Cyber-Angriff auf weitere Bank

Veröffentlicht am 13.05.2016, 14:05
© Reuters. A magnifying glass is held in front of the word 'password' on a computer screen in this picture illustration taken in Berlin
BAES
-

New York/Chicago (Reuters) - Nach dem spektakulären Cyber-Bankraub bei der Zentralbank Bangladeschs ist ein weiteres Geldhaus Ziel eines Hacker-Angriffs geworden.

Diesmal traf es eine Geschäftsbank, wie das internationale Zahlungsverkehrssystem Swift bestätigte, ohne das Institut zu nennen. Unklar blieb bei der erneuten Attacke zudem, ob es den Angreifern auch in diesem Fall gelang, Gelder zu stehlen. Die jüngsten Attacken haben die Finanzwelt weltweit aufgeschreckt. Die Europäische Zentralbank (EZB) verstärkt inzwischen ihre Anstrengungen zur Abwehr solcher Angriffe. Sie will im Zusammenarbeit mit großen Geldhäusern der Euro-Zone ein Frühwarnsystem aufbauen, um die Ausbreitung von Cyber-Attacken zu verhindern.

Während Swift den Namen der Bank nicht preisgab, veröffentlichte die auf Abwehr von Cyber-Attacken spezialisierte Firma BAE Systems (LON:BAES) am Freitag einen Bericht, in dem von einem Angriff auf ein vietnamesisches Geldhaus die Rede ist. Ob es sich um das selbe Institut handelt, konnte nicht geklärt werden. Bei den zuständigen Behörden in Hanoi war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Swift erklärte, der zweite Fall zeige nach Einschätzung von Kriminalexperten, dass der Bankraub von Bangladesch kein Einzelfall gewesen sei. Er sei Teil einer weit angelegten und stark anpassungsfähigen Kampagne, die auf Banken abziele.

Cyber-Diebe hatten Anfang Februar von der Notenbank Bangladeschs 81 Millionen Dollar erbeutet. Abgesehen hatten sie es auf rund eine Milliarde Dollar. Dass sie damit nicht erfolgreich waren, lag an einem Tippfehler in einer Überweisung, der eine Bank misstrauisch werden ließ. Sowohl im Fall der Zentralbank Bangladeschs als auch bei der Geschäftsbank verschafften sich Swift zufolge die Kriminellen Zugang zu den Computersystemen, ergatterten Nutzerdaten und verschickten betrügerische Nachrichten über das Abwicklungssystem, die in Zusammenhang mit dem Transfer von Geld standen.

Swift (Society of Worldwide Interbank Financial Telecommunication) mit Sitz in Brüssel ist eine internationale Kooperative von 3000 Instituten. Das Netzwerk ist ein Dreh- und Angelpunkt des internationalen Finanzsystems. Es soll dafür sorgen, dass Zahlungsvorgänge sicher und reibungslos über die Bühne gehen. Swift wird von rund 11.000 Instituten weltweit genutzt.

© Reuters. A magnifying glass is held in front of the word 'password' on a computer screen in this picture illustration taken in Berlin

EZB WILL DATENBANK FÜR CYBER-ANGRIFFE AUFBAUEN

Experten zufolge haben Hacker inzwischen verstärkt große Ziele im Visier, weil dort im Verhältnis zum Aufwand eine wesentlich höhere Beute winkt als bei Cyber-Angriffen auf Privatleute oder kleinere Firmen. Bereits im vergangenen Monat hatte Swift eingeräumt, dass es mehrere Vorfälle gegeben habe, bei denen betrügerische Nachrichten gesendet wurden. Die Angriffe zwingen die Finanzwelt zum Handeln. So arbeitet die EZB zur Zeit daran, zusammen großen Geldhäusern im Euro-Raum eine Datenbank für Cyber-Vorfälle aufzubauen. Sie soll als Frühwarn- und Analysesystem dienen und so die Zentralbank in die Lage versetzen, Muster zu erkennen und andere Institute vor aufkommenden Gefahren zu warnen. Ein Pilotprojekt für das System läuft bereits seit Februar.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.