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Yen-Rallye aufgrund massiver Abwicklung von Carry Trades vor dem Hintergrund schwindender Risikofreude

VonACM
Veröffentlicht am 16.10.2008, 02:00

Gestrige Neuigkeiten und Ereignisse:

Der Dollar legte am Mittwoch gegenüber dem Euro zu, und der Yen gewann an Boden gegenüber anderen großen Währungen, da wieder Befürchtungen aufflackerten, dass die vorgeschlagene Kapitalspritze der US-Regierung in Höhe von $250 Mrd. für angeschlagene Banken kaum Auswirkungen auf eine Erholung des Finanzsektors haben könnte. US-Notenbankchef Ben Bernanke vergrößerte die Anspannung auf den Märkten noch, als er vor dem Economic Club of New York sagte, es werde Zeit brauchen, um normale Kreditströme wiederherzustellen, aber er versicherte, dass die Fed weiterhin die Krise aggressiv bekämpfen werde.

Hochzinswährungen wie der australische und der neuseeländische Dollar rutschten ebenfalls ins Minus, als weltweit die Aktienkurse einbrachen und damit die Rallye beendeten, die Anfang der Woche eingesetzt hatte, als die Regierungen in den USA und in Europa drastische Pläne zur Rettung der Banken vorgestellt hatten. Die Niedrigzinswährung Yen legte zu, da die Risikofreude nachlässt und Anleger darauf drängen, Trades in Währungen mit höheren Zinsen und renditestärkeren Vermögenswerten, die mit billigen Yen-Krediten finanziert worden waren, abzuwickeln.

Gestern fiel EurUsd um 0,94% auf 1,3438 und damit nahe an ein Sitzungstief von 1,3424. Auch EurJpy musste Boden abgeben, es sank um 3,11% auf 133,47, der niedrigste Stand im Tagesvergleich. UsdJpy verbilligte sich um 2,19% auf 99,34, der Tiefstand dieser Woche. GbpJpy verlor 3,37% auf 170,77. UsdChf wurde 0,44% schwächer bei 1,1335 gehandelt. GbpUsd sank um 1,2% auf 1,7194. AudUsd rutschte um 5,58% auf 0,6561 ab. AudJpy und NzdJpy stürzten um 7,65% auf 65,17 bzw. um 6,39% auf 59,33, der Grund war die Abwicklung von Carry Trades. UsdCad verteuerte sich aufgrund rückläufiger Ölpreise um 2,35% auf 1,1925.

Die Europäische Zentralbank sagte am Mittwoch, sie werde eine größere Bandbreite an Vermögenswerten von Banken im Austausch gegen Gelder der Zentralbank akzeptieren und werde mehr Mittel in einem Spektrum von Währungen anbieten – der jüngste Versuch, die aufreibende Finanzkrise zu bekämpfen. Außerdem wird sie unbegrenzte langfristige Euroliquidität zu festen Zinsen zur Verfügung stellen und zum allerersten Mal Devisenswaps am offenen Markt tätigen, um den Banken der Eurozone zusätzliche Liquidität in Dollar und Schweizer Franken zu bieten. Dennoch sagten einige Analysten, dass die Kreditknappheit zwar weniger prekär als noch vor einer Woche, aber dennoch nach wie vor spürbar sei, weshalb einige Anleger sich nur ungern von ihrem Bargeld trennen, um es in renditestärkere Anlagen zu investieren.

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