Wie die Deutsche Bundesbank bereits am Montag, den 19. Januar 2015, mitteilte, hat das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland im dritten Quartal 2014 gegenüber dem Vorquartal um 28 Milliarden Euro zugenommen und ist damit erstmals auf über 5 Billionen Euro (5.011 Mrd. Euro) gestiegen. (Da die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte im selben Berichtsquartal vergleichsweise kräftig wuchsen, stieg das Netto-Geldvermögen lediglich um 18 Mrd. Euro auf 3.430 Mrd. Euro.)
Trotz rekordtiefer Zinsen horten die Deutschen ihr Geld auf Bankkonten
Trotz rekordtiefer Zinsen wurde mit 17 Mrd. Euro rund die Hälfte der Mittel in Bankeinlagen (einschließlich Bargeld) investiert, wobei allein 16 Mrd. Euro und damit fast der gesamte Betrag den besonders liquiden Sichteinlagen (einschl. Bargeld) zuflossen. Hinsichtlich der Anlageformen setzte sich damit der bereits seit Längerem zu beobachtende Trend hin zu liquiden und risikoärmeren Anlagen fort.
Die Zinsen werden noch viele Monate auf niedrigem Niveau verharren
Offenbar haben die privaten Haushalte eine hohe Risikoaversion. Doch die Zinsen sind auf einem Rekordtief und die jüngst beschlossenen weiteren Konjunkturmaßnahmen (unter anderem Staatsanleihenkäufe) der Europäischen Zentralbank (EZB) belastet die Renditen von Bankguthaben und risikoarmen Investments noch weiter – und zwar noch mehrere Monate, wenn nicht gar Jahre lang.
Ihre Altersvorsorge ist in Gefahr!
Die Mini-Zinsen in Europa haben immer drastischere Folgen und Deutschland steckt längst in der Zinsfalle. Für Anleger erweist sich die Suche nach lukrativen Erträgen auf ihr Erspartes zunehmend als Herausforderung. Die Renditen vieler deutscher Staatsanleihen befinden sich schon längere Zeit auf historischen Tiefständen und real verlieren Investoren damit Geld.
Und für viele Formen der Altersvorsorge stellt der anhaltende Niedrigzins massive Bedrohung dar. Die Menschen in Deutschland müssen sich die Fragen stellen, ob Lebensversicherungen ihre Garantien tatsächlich erfüllen werden und ob Tages- und Festgelder wirklich dauerhaft sicher sind?
Die Deutschen sind schlechte Geldanleger – Machen Sie es besser!
Bereits in der Ausgabe des Geldanlage-Briefs vom 24. September 2014 berichteten wir, dass die Deutschen schlechte Anleger sind und im Vergleich zum Beispiel zu den US-Amerikanern auf viel Geld verzichten („Die Deutschen sind schlechte Geldanleger – Machen Sie es besser!“). In dem Artikel konnten Sie lesen, dass sich laut Analyse der Allianz durch eine höhere Aktienquote das Brutto-Geldvermögen US-amerikanischer Haushalte im vergangenen Jahr mehr als doppelt so stark (mit 11,7 Prozent) erhöhte wie das der Westeuropäer (5,2 Prozent).
Nehmen Sie Ihre Finanzen selbst in die Hand!
Es ist besser sich eine Stunde mit seinem Geld zu beschäftigen, als einen Tag dafür arbeiten zu müssen. In der aktuellen Situation sollte man das vorhandene Geldvermögen nicht aufs Sparbuch oder schlechtverzinste Konten packen, sondern es in höherrentierliche Anlageformen wie Aktien oder festverzinsliche Wertpapiere investieren.
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 04.02.2015)