Bitcoin ist zurück—mit Macht. Es wird jetzt zu über 11.300 USD gehandelt, ein Niveau, das die digitale Währung zum ersten Mal im November 2017 erreicht hatte, als sie auf dem Weg in Richtung ihres bisherigen Höchststands von 20.000 USD war, bevor das Jahr 2018 begann.
Nachdem sie aber 80% ihres Wertes in 2018 verloren hatte, schrieben viele Investoren sie schon ab und verschmähten die Kryptowährung als eine weitere Anlageblase auf dem Weg zu null. Auch wenn die Münze derzeit aus Ruinen aufzuerstehen scheint, kann man viel weniger Begeisterung über den Preisanstieg erkennen, was im markanten Kontrast zur letzten Rallye steht.
Könnte der neue Bitcoin-Optimismus von 2019 anders sein als der Rausch von 2017?
Der FOMO-Index
Eine Hauptcharakteristik des letzten Höhenflugs war das extrem hohe Interesse von Kleininvestoren, verbunden mit der täglichen Berichterstattung über Bitcoins Kursbewegungen in allen größeren Medien. Wird auch diese Rallye von Kleinanlegern bestimmt? Während sie keineswegs ein perfekter Indikator sind, können Google Trends helfen klarzustellen, wie stark das Interesse unter Kleinanlegern tatsächlich ist.
1. Suchvolumen von 'Bitcoin'
Suchen nach ‘Bitcoin’ hatten im November 2017 eine relative Stärke von 39. Trends werden an ihrem Allzeithoch gemessen, sodass ein Wert von 39 bedeutet, dass die Menge an Suchanfragen in diesem Montag 39% des Allzeithochs entsprach. Dieses wurde im Dezember erreicht. Die relative Stärke von Suchen nach 'Bitcoin' lag im Juni 2019 lediglich auf 12, dreimal weniger als das letzte Mal, als der Kurs der Münze die 11.000 USD auf dem Weg nach oben überstieg.
2. Suchvolumen von 'How to Buy Bitcoin'
Der große Unterschied zwischen damals und heute wird besonders deutlich beim Suchbegriff ‘How to Buy Bitcoin’. Dieser ist nicht nur ein Indikator für die generelle Neugier, sondern bietet auch einen Einblick in die ungefähre Zahl von Neueinsteigern, die sich für die Anlage interessieren. Kaum überraschend ist, dass auch hier der Höchststand von 100 im Dezember 2017 erreicht wurde, während der Wert im November auf 41 hereinkam. Im Juni 2019 betrug die relative Stärke lediglich 5, achtmal weniger als im November 2017.
Es scheint so zu sein, dass Kleininvestoren diesmal kaum den Bitcoin-Kurs antreiben, ganz im Gegensatz zur Situation vor eineinhalb Jahren.
Netzwerkkennzahlen
Daten über den gegenwärtigen Zustand der Bitcoin Blockchain, wie die Anzahl der aktiven Adressen, die Höhe der gezahlten Gebühren, die Anzahl der Werttransfers oder deren Durchschnittshöhe, können uns Auskunft geben, ob der Markt von Bitcoin sich überhitzt. Alle im Weiteren aufgeführten Daten stammen von coinmetrics.io.
3. Aktive Adressen
Aktive Adressen repräsentieren die Anzahl der aktiven Teilnehmer im Netzwerk. Im November 2017 waren an dem Tag, an dem Bitcoin über 11.000 USD stieg, 1,15 Mio Adressen aktiv. Am vergangenen Sonntag, als die digitale Währung diese Schwelle erneut Mal überstieg, betrug deren Anzahl lediglich 875.000, 24% weniger als in 2017.
4. Netzwerkgebühren
Diese Kennzahl ist ein besonders guter Weg um zu sehen, ob das Netzwerk mit Transaktionsanfragen überlastet ist. Da Miner Transaktionen mit höheren Gebühren den Vorrang geben, ist die durchschnittliche Gebührenhöhe ein gutes Maß dafür, wie stark verstopft das Netzwerk ist. Im November 2017 kostete die durchschnittliche Transaktion 6,5 USD, gegenüber 2,3 USD am Sonntag. Es gibt also keine Anzeichen auf eine Überhitzung hier.
5. Werttransfers
Die bereinigte Höhe der Tranfers im Bitcoin Netzwerk war ebenfalls geringer als im November 2017. Damals wurden am Tag durchschnittlich 384.000 BTC transferiert. Derzeit sind es mit 177.000 weniger als die Hälfte.
6. Durchschnitt und Median der Transfergrößen
Und zu guter Letzt deuten auch der Durchschnitt und der Median der Transaktionsgrößen an, dass der Markt immer noch gedrückt ist. Die durchschnittliche Transaktionshöhe im November 2017 betrug 2,2 BTC, während es heute nur 0,82 BTC sind. Ähnlich lag der Median der Transaktionen damals auf 0,012 BTC, während es heute nur 0,007 BTC sind.
Schlussfolgerung
Es zeigt sich klar, dass der Bitcoin Markt noch keine Extremzustände erreicht hat. Das ist überraschend, wenn man bedenkt, dass die Kryptowährung in nur kurzer Zeit um 207% von rund 3.700 USD auf 11.380 USD hochgeschossen ist.
Interessanterweise kamen diese Gewinne zustande, obwohl das hohe Interesse der Kleininvestoren, das man vor dem Absturz in 2018 sehen konnte, diesmal fehlt. Damals hatten viele Investoren 80% oder mehr mit dieser Anlageklasse verloren, was Neulinge natürlich abschreckt. Und angesichts von Bitcoins Historie von hoher Volatilität könnte eine weitere Achterbahnfahrt vor uns liegen. Sollte die Rallye weitergehen, dann sollten man sich angesichts von Bitcoins bisherigen brutalen Auf- und Abschwüngen, auf ähnliches einstellen.
Was sollten interessierte Investoren also tun? Schauen Sie auf die Kennzahlen. Während des letzten Bullenmarktes, wurden 11.000 USD erreicht, als der Markt am Überhitzen war; das ist diesmal noch nicht der Fall.
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