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Analogien zu 2008, es schwelt, wird es auch brennen?

Veröffentlicht am 26.06.2019, 09:47
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1355 (07:19 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1344 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 107.44. In der Folge notiert EUR-JPY bei 122.02. EUR-CHFoszilliert bei 1.1087.

Geschichte wiederholt sich nicht, sie kann sich jedoch ähneln. Ich fühle mich in wesentlichen Ansätzen an das Jahr 2008 vor Ausbruch der Lehman-Krise erinnert. Die Oberflächlichkeit, mit der an den Finanzmärkten der weitere Lauf der Dinge diskontiert wird, ist partiell so grotesk wie im Vorlauf des Lehman-Debakels.

Das Organigramm, dass die globalisierte Welt zusammenhält, wird in Atem beraubendem Tempo von den USA angegriffen und in entscheidenden Teilen destabilisiert. War es 2008 die US-Finanzbranche ist es nun der US-Hegemon! Ja, eine Eiche (Organigramm) hat zum Zeitpunkt des Zersägens des Stammes noch grüne Blätter, aber nicht mehr lange!

Auch 2008 waren die USA der Ausgangspunkt der Krise. Sie sind es heute auf mannigfaltige Art. Einige sollen genannt sein:

  • 1. Angriff auf das Organigramm der globalisierten Weltökonomie, u.a.WTO
  • 2. Nichtanerkennung der Souveränität von Drittstaaten
  • 3. Handels- und Wirtschaftskriege ohne sachliche und rechtliche Grundlagen
  • 4. Missachtung internationaler Vertragswerke
  • 5. Ansätze staatlicher Lenkung von Waren- und Dienstleistungsströmen, Abkehr vom Ansatz der freien Märkten
  • 6. Konjunkturelle Erschlaffung im Rahmen eines reifen Konjunkturzyklus
  • 7. "Push-Economy" auf Basis von öffentlichen Defiziten

Wenn man als US-Hegemon selbstverschuldet nachhaltig schwächelt (USA: Keine Reformen, maßgeblich alles auf Kredit) und der Rest der Welt strukturell besser aufgestellt ist (z. B. Eurozone: Wiederkehrende Einkommen, aufstrebende Länder OBOR), muss der Rest der Welt auch mit Krisen infiziert werden, um Macht zu erhalten.

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Das war auch 2008/2009 so. Über MBS wurden die Krise in die Bilanzen europäischer Banken exportiert. Auf der Basis dieser Erschütterung wurde dann der Angriff gegen die Eurozone mit dem Ziel der Zerlegung gefahren. Mario Draghis Intervention mit "Whatever it takes!" setzte dem dann ein Ende. Erkennt Europa endlich einmal Muster oder ist die intellektuelle Basis nicht mehr gegeben?

Fakt ist, dass die Kraft des normativ Faktischen sich nicht durch Schönreden und Schöndenken ultimativ beeinflussen lässt. Man kann damit aber ein wenig an Zeitschrauben drehen.

Ein Modul ist dabei, das Thema Zinspolitik. Als es kritisch wurde (DAX unter 11.700 als Proxy) lieferte die Fed mit Powells Einlassungen die Basis für eine laute Debatte über Zinssenkungspotential und drehte den Markt. Die zweite Stufe wurde durch Draghi dann gezündet.

Fakt war, dass der größte Teil der Zinssenkungen am Kapitalmarkt schon vorweg genommen wurde. Wo war denn die Überraschung (siehe unseren Jahresausblick). Die Nacherzählung der Zentralbankgranden wurde dann aber abgefeiert.

Gestern nuancierten Vertreter der Fed die Zinserwartungen und erzielten damit ein eigentlich unwesentliches Ausbremsen der Zinseuphorie. Stieg der Goldpreis zu schnell? Das war sarkastisch, sorry ...

Fakt ist, dass die Phalanx der aktuellen Konjunkturdaten milde gesprochen ernüchternd ist. Die eindimensionale Fokussierung der Märkte auf die Verbalakrobatik der Zentralbanken ist vor diesem Hintergrund mindestens irritierend.

Kommenwir zu Fakten des aktuellen Datenpotpourris:

Deutschland: Verbraucher werden skeptischer (zu viel "GRÜN"?)

Der GfK-Konsumklimaindex verzeichnete per Berichtsmonat Juli einen unerwartet starken Rückgang von 10,1 auf 9,8 Punkte (Prognose 10,0). Damit wurde der schwächste wert seit April 2017 markiert.

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Frankreich: Gegen den Trend positiv!

Per Berichtsmonat Juni legte der Index des Verbrauchervertrauens von zuvor 99 auf 101 Punkte zu (Prognose 100,0).

Großbritannien: Hoppla, da bricht es weg! Viel Spaß Boris!

Der von CBI ermittelte Index der "Distributive Trades" ( Einzelhandel ) sank per Juni von -27 auf -42 Punkte (Prognose -10) und markierte den tiefsten Stand seit 2009!

USA: Negativdynamik nimmt zu!

Die Immobilienpreise (Case/Shiller 20 Städtevergleich) legten per April im Jahresvergleichum 2,5% zu. Das war der geringste Anstieg seit August 2012. Der Absatz neuer Wohnimmobilien sank per Mai in der annualisierten Darstellung um 7,8% auf 626.000.

Der Richmond Fed Composite Index sank per Berichtsmonat Juni von zuvor 5 auf 3 Punkte.

Der für Volatilität bekannte Index des US-Verbrauchervertrauens nach Lesart des Conference Board sackte per Juni von 131,3 (revidiert von 134,1) auf 121,5 Punkte (Prognose 131,1) und markierte den niedrigstenWert seit September 2017. Fazit zur Konjunkturlage:

Die endogen nach wie vor vorhandene Resilienz der Ökonomie (Eurozone, aufstrebende Länder) wird latent durch die USA weiter unterminiert. Die aktuellen Daten liefern dazu die Nacherzählung.

Damit kommenwir noch einmal zumpolitischen Umfeld:

1. Handelskonflikt USA/China

US-Kreise: Die Chancen für eine Wiederaufnahme der Gespräche seien gegeben. Beide Staaten könnten vereinbaren, Zölle zunächst nicht in Kraft treten zu lassen. Es sei ein umfassender Vertragsabschluss zu erwarten. Beide Staaten könnten jedoch einen Weg aus dem Impasse finden. Die USA würden keine Bedingungen für Zölle akzeptieren und man würde keine Konzessionen machen.

Die USA hatten China bösartig verprellt (Mai!) und suchen nun auch vor dem Hintergrund der Folgen des eigenen politischen Handelns (Konjunktur, Zölle wirken wie Steuern auf US-Wirtschaft) nach Auswegen. China sitzt im "Driver-Seat". China ist nicht Mexiko und nicht Kanada.

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Wir sind gespannt, es wird keinen Kotau Pekings geben!

2. USA/Iran

Präsident Ruhani hat in einem Telefonat mit Macron beteuert, sein Land wolle keinen Krieg. Er sagte aber auch: "Falls die USA wieder in iranische Gewässer oder in den iranischen Luftraum eindringen sollten, hätten die bewaffneten Kräfte des Iran die Pflicht sie zu stellen und dann werde es ein entschiedenes Aufeinanderprallen geben." Man werde das Atomabkommen von 2015 nicht neu verhandeln.

Welches Land handelt staatsrechtlich in diesem bilateralen Konflikt sauber?

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone 1.1100 - 30 negiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH

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