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Immobilienblase in Australien und Kanada: Kommt jetzt der Knall?

Veröffentlicht am 25.11.2017, 15:05
UBSG
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Eines muß man Kanada und Australien lassen: trotz immens hoher Preise platzte die Blase an den Immobilienmärkten beider Länder nicht, ganz im Gegensatz zu den USA. Die Preise für Immobilien stiegen immer weiter, damit auch die Verschuldung der Kanadier und Australier – aber wehe, wenn der Zug in die andere Richtung fahren sollte!

Und dafür gibt es konkrete Anzeichen: während in Australien insgesamt die Immobilienpreise nach einem gefühlt ewigen Anstieg derzeit stagnieren, verzeichnete Sydney – die Stadt mit den zweithöchsten Immobilienpreisen der Welt und auch die Stadt mit den mit Abstand meisten Baukränen im Stadtbild (mehr als alle US-Großstädte zusammen; selbst die 2,2 Millionen-Stadt Brisbane hat mehr Baukräne als New York und Los Angeles zusammen) – erstmals seit zwei Monaten Preisrückgänge. Die immens zahlreichen Baukräne wiederum bedeuten: es kommt immer mehr Angebot auf den Markt, was die Preise belasten dürfte. In Brisbane etwa stieg die Zahl der Appartments in den letzten drei Jahren jeweils um 30%. Nun sagt die UBS (SIX:UBSG): die Spitze der Preise ist erreicht, ab jetzt geht es bergab!

Und das ist gefährlich, denn die Australier stellen neben den Kanadiern die höchstverschuldeten Privathaushalte der Welt, die vergebenen Kredite sind durch die Immobilien abgesichert, die immer mehr an Wert gewannen. Sollten die Preise weiter fallen, verschwinden gewissermaßen die Kredit-Sicherheiten für die Banken, die dann weitere Sicherheiten verlangen müssten (in Australien können die Banken nahezu unbegrenzt ins Eigentum der Kreditnehmer pfänden) mit der Folge, dass viele Australier Privatinsolvenz anmelden müssten.

In keinem anderen Land der Welt liegt der Wert der Immobilien mit dem Faktor vier so hoch über dem BIP wie in Australien – das ist mehr als in den USA am Hochpunkt der Immobilienblase. Wer eine Immobilie in den australischen Ballungsgebieten besitzt, nutzt diese als „Kreditmaschine“ für den Kauf anderer Immobilien oder anderer Güter. Die australische Politik wiederum tut mittels Steuervergünstigungen alles, um zum Kauf anzureizen, in TV-Shows werden Immobilienbesitzer, die ihr Haus renovieren und damit wertsteigern, wie Sport-Stars gepusht.

Weil der Wert der Immobilien stieg, wurden die Australier auf dem Papier immer reicher – aber die Löhne stagnieren, sodass viele nur die Zinsen bedienen und die Laufzeiten der Immobilienkredite verlängern müssen. Sollte die australische Notenbank die Zinsen erhöhen, hätte das nach Berechnungen der Macquarie Bank den dreifachen Negativ-Effekt auf die Konsumenten wie noch in den 1990er-Jahren.

Nicht viel anders ist die Situation in Kanada, wo die Verschuldung der Haushalte mit 101% nun höher ist als das BIP des Landes (dahinter folgen Südkorea mit 93%, UK mit 88%, die USA mit 80%, Deutschland und Frankrich dagegen liegen unter 60%). Die OECD warnt daher in einem Vorabbericht vor einer „schweren Rezession“ in Kanada. Dabei zeigt der OECD-Bericht einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Verschuldung der Haushalte und den Immobilienpreisen: je stärker die Preise für Immobilien steigen, desto größer auch die Verschuldung der Haushalte!

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