Der Ausblick für den EUR/USD hat sich meines Erachtens durch die Leitzinsentscheidung der FED und die Pressekonferenz Bernankes am Mittwochabend in Richtung bearish verschoben.
Die Marktteilnehmer erwarteten ein deutlicheres Statement des FED-Chefs in Richtung Beibehaltung des Anleiheaufkaufprogramms von 85 Mrd. USD pro Monat. So bleibt eine Reduktion der quantitativen zwar einerseits zunächst kein Thema, aber man spürte bei Bernankes doch, dass diesem mehr und mehr die Argumente für diesen aggressiv expansiven Kurs auszugehen scheinen. Folglich konnte sich der Greenback zum Euro auch stabilisieren und das Währungspaar handelt weiter in seinem Abwärtstrendkanal, ein Rücklauf über die 1,30er Marke blieb aus. In Verbindung mit der Ankündigung, dass die Nothilfe bzw. die Notkredite (ELA) der EZB für Zypern am Montag, den 25.03. eingestellt werden soll, schaut es demnach für den EUR/USD nicht gut aus.
Nochmal zum Verständnis: es geht in der aktuellen Situation weniger um Zypern, als um die Auswirkungen bzw. einen Domino-Effekte für stark verschuldete Staaten und die Schaffung eins Präzedenzfalls im Bezug auf Griechenland, Spanien und Italien.
Technisch sieht die Situation so aus, dass der Bruch der 1,2850er einen starken Abwärtsimpuls nach sich ziehen dürfte. Grund ist eine Vielzahl geschriebener Puts mit Strike 1,2850 USD an der CME, die ein verstärktes Eindecken dann in den Verlust-laufender Positionen einleiten würde. Ein nächstes relevantes Unterstützungslevel wäre erst in der Region zwischen 1,2650 / 1,2700 USD auszumachen.
Auf der Oberseite findet der EUR/USD im Bereich um 1,3000 USD ein starkes Widerstandsniveau, dessen Überwinden könnte eine Erholungs-Rallye in Richtung 1,3100 USD, vielleicht gar bis 1,3150 USD einleiten.
Wichtige Marken (22.03.2013)
Support: 1,2650 / 1,2700 | 1,2850
Resist: 1,3150 / 00 | 1,3000