Neuer Rückschlag für den Krypto-Markt: In der Nacht hat die US-Börsenaufsicht SEC mehrere Anträge für Bitcoin-ETFs abgelehnt. Die Kurse zuckten nur kurz, bereits einige Stunden zuvor war es wieder zu auffälligen Bewegungen gekommen, die kein gutes Licht auf den Markt werfen.
So richtig ist die Wette der zahlreichen Short-Spekulanten auf den Bitcoin bisher nicht aufgegangen. Anders als bei der vor wenigen Wochen erfolgten Ablehnung des Gemini ETFs durch die SEC kam es heute Nacht nicht zu einem Kurseinbruch am Krypto-Markt (blaues Rechteck im Chart). Der Bitcoin sackte kurz nach oben und unten, unter dem Strich blieb der Kurs aber unverändert. Letztlich war die Entscheidung auch nicht überraschend, denn die Ausgangslage hat sich kaum verändert.
Nach Meinung der SEC ist der Future-Markt bisher noch nicht groß genug. Erst wenn die Handelsvolumina deutlich anziehen, sinkt nach Meinung der Börsenaufsicht auch das Risiko von Preismanipulationen. Nach wie vor findet der größte Teil des Handels auf nicht regulierten Börsen statt. Nüchtern betrachtet lässt die Argumentation große Zweifel aufkommen, ob überhaupt ETFs zugelassen werden, bevor die Märkte reguliert sind und die Umsätze anspringen. Die nächste Entscheidung wird spätestens am 30. September erwartet, wenn die SEC über den Antrag von VanEck und SolidX entscheidet. Anders als die zuletzt abgelehnten ETFs sollen diese durch „echte“ Bitcoins gedeckt sein.
Preismanipulationen bleiben somit ein großes Problem am Krypto-Markt. Dazu reicht bereits der Blick auf die vergangenen Stunden. Mit der Handelsunterbrechung auf der Plattform Bitmex um 3 Uhr deutscher Zeit am Mittwoch sprang der Kurs innerhalb von wenigen Minuten um rund 400 Dollar an (grüne Markierung). Gegen 18 Uhr folgte der überfällige Rückschlag. Wie zuvor zog das Handelsvolumen deutlich an und der Kurs sackte um knapp 300 Dollar ab. Um 22 Uhr setzte sich das Muster fort (rote Markierungen), rund zwei Stunden später kam die Meldung der SEC (blaue Markierung).
Was sagt uns die Entwicklung? Wenige große Akteure können den Krypto-Markt gezielt nach oben und unten steuern, die Wale ließen zuletzt eindrucksvoll ihre Muskeln spielen. Die SEC dürfte sich somit in ihrer negativen Einschätzung zu Bitcoin-ETFs bestätigt sehen. Gerade die großen Akteure dürften auch ein Interesse daran haben, dass der Markt vorerst unreguliert bleibt und die Börsenaufsicht nicht so genau hinschaut. Was das für den Krypto-Markt bedeutet, dürfte klar sein.