Die vergangene Handelswoche hat im DAX trotz erhöhter Volatilität tatsächlich keine neuen Erkenntnisse liefern können.
Für den finalen Start einer Jahresendrallye ist es rein technisch auch in der kommenden Woche essentiell, dass der DAX die 13.200er Marke überwindet. Darüber würde der Weg in Richtung des Allzeithochs um 13.500/530 Punkte in den Jahresschluss frei.
Was den DAX-Bullen allerdings Bauchschmerzen bereiten dürfte ist die sehr durchwachsene Vorstellung des DAX im Vergleich zu seinem US-amerikanischen Pendant Dow Jones in der letzten Handelswoche.
Während der US-Aktienindex in den letzten Handelstagen von einem Allzeithoch zum nächsten marschierte, pendelte der DAX zwar oberhalb der 13.000er Marke, aber unterhalb von 13.200 Punkten.
Selbst Andeutungen der Noch-FED-Chefin Yellen, dass die FED die derzeitigen Bewertungsniveaus auch am US-Aktienmarkt skeptisch beäugt und die hierdurch erfolgende Suggestion, dass die FED in 2018 geldpolitisch doch restriktiver auftreten könnte, konnte den Dow nicht stoppen. Dafür war die Aussicht auf die anstehende Steuerreform für größere US-Unternehmen einfach zu attraktiv.
Sollte sich in den folgenden Tagen nun Skepsis breit machen und der Dow zu einer Korrekturbewegung ansetzen (eventuell weil die Steuerreform doch nicht wie erwartet durch den US-Senat geht), könnte dem DAX seine aktuell definitiv auszumachende, relative Schwäche zum Verhängnis werden und für einem signifikanten Rutsch unter die 13.000er Marke sorgen.
Bei einem Rutsch unter die 12.850/900 läge ein erstes Kursziel im DAX im Bereich um 12.680/7000 Punkte.
Hoffnung dürften die DAX- und Jahresendrallye-Bullen in Richtung des EUR/USD hegen. Kommt es hinsichtlich der Steuerreform in den USA zu keinerlei Überraschungen, könnte dies dem US-Dollar mindestens kurzzeitig einiges an Rückenwind verleihen, den EUR/USD unter Druck bringen und den DAX zumindest kurzzeitig stabilisieren bzw. anschieben.
Sollte der US-Dollar tatsächlich in den kommenden Tagen Momentum aufnehmen, könnten sich in diversen zu veröffentlichenden US-Zahlen zusätzliche Treiber finden lassen und der DAX noch einmal eine Attacke auf die 13.200er Marke starten. Ob es dann zu einem Bruch reicht, bleibt allerdings abzuwarten…
Chart erstellt mit Guidants
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Geschäftsführer von Jens Klatt Trading, exklusiv für JFD Brokers