Die jährliche Inflation hat sich in Deutschland, nach den Statistiken im April, auf 1,4% verlangsamt, was von der Zielmarke von 2% der Europäischen Zentralbank abweicht. Wir können jedoch davon ausgehen, dass die Zielmarke aufgrund von saisonalen Faktoren dennoch erreicht wird. Deutschlands Wirtschaftsminister Peter Altmeier hat bereits im April darauf hingewiesen, dass das Wachstum der größten Volkswirtschaft in der Europäischen Union sich weiter fortsetzen wird und die Situation stabil sein. Dennoch senkte die Bundesregierung die Prognose über das Wachstum des BIP für 2018 - von vorherigen 2,4% auf nun 2,3%. Währenddessen verlangsamt sich die Wachstumsrate der deutschen Wirtschaft, und viele Analysten haben begonnen Alarm zu schlagen. Nach ihrer Meinung wird die EZB bald von Rezessionseffekten konfrontiert, die ihren Anfang in Deutschland haben werden. Der Indikator des Institut für Makroökonomie (IMK) wurde als Zeichen für die drohende Verschärfung genannt. Im April sprang dieser Indikator auf 32,4% Rezessionsrisiko, obwohl er im vorigen Monat nur bei 6,8% lag.
Anfang Mai fiel der GfK-Index für das Verbrauchervertrauen auf 10,8%, gegenüber 10,9% im Vormonat. Der Index zeigt das Vertrauen der Verbraucher in das Wirtschaftswachstum des Landes und er nimmt schrittweise ab. Wie in der GfK-Pressemitteilung erwähnt wurde, wird dies durch die umfassende Gefahr eines Handelskrieges zwischen den USA und China sowie der Situation mit dem Iran, was sich unweigerlich auf die Eurozone auswirken wird, begünstigt. Die Industrieproduktion erreichte im März mit einem Wachstum von 1% gute Ergebnisse, im Vergleich zu den von Analysten prognostizierten 0,8%. An dieser Stelle sei daran erinnert, dass die Industrieproduktion im Januar und Februar um 0,1% und 1,6% zurückgegangen war. Aus diesem Grund sieht das Wachstum im März nicht besonders gut aus, obwohl es die Erwartungen der Analysten übertroffen hat.
Betrachtet man jedoch den Arbeitsmarkt und den Rückgang in der Arbeitslosenquote, sowie die Zahlen zur Handelsbilanz, dann ist es falsch zu sagen, das Deutschland unmittelbar einen Abschwung erleben wird. Ohne ernsthafte Erschütterungen erwarten wir zudem ein jährliches Wachstum der deutschen Wirtschaft um mindestens 2,2%. Im März stiegen die Exporte um 1,7%, im Vergleich zum gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres, nach einem Rückgang von 2,3% im Februar, Importe gingen um 0,9% zurück und der Handelsüberschuss erreichte 25,2 Milliarden Euro, fast der Höchstwert seit März 2016. Das BIP des Landes stieg im vergangenen Jahr um 2,2%, wenn man die Inflation berücksichtigt. Es ist durchaus möglich, dass auch eine abgesenkte Prognose der Bundesregierung auf den Indikator von 2,3% erreicht werden kann.
Es ist auch zu beachten, dass der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung seit März, als er bei 1,2323 lag, stetig an Boden verliert und bis auf 1,1666 gesunken ist. Wenn wir berücksichtigen, dass die Abschwächung eines recht starken Euro den exportierenden europäischen Unternehmen in die Hände spielt, können wir erwarten, dass die EZB im Mai einen Rückgang auf mindestens 1,1600 nicht verhindern wird. Umgekehrt, wenn man es globaler betrachtet, setzt sich der Trend zu einer Abschwächung des Euro, mit leichten Schwankungen, bereits seit Anfang des Jahres fort.