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Chart des Tages: Signalisieren US-Staatsanleihen ein Ende der Aktienrallye?

Veröffentlicht am 07.02.2019, 16:01
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05
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Die Schlagzeilen trompeten, dass die seit Weihnachten laufende Aktienrallye zum Stillstand gekommen ist. Aber wie viel davon ist selbsterfüllend?

Ähnlich, wie würden Kleininvestoren reagieren, wenn alle Finanzmedien warnen, dass die größte Aktienrallye seit langer Zeit an Schwung verliert?

Wir sind seit Monaten pessimistisch zu Aktien. Während die laufende Rallye über komfortable Niveaus hinausschoss—von unserer Warte aus—bleiben wir bei unserer Position, die auf unserem Glauben basiert, dass der Markt die Wende der Fed zu einer lockeren Geldpolitik übertrieben stark interpretiert und sogar die Kommentare von Fed-Chef Jerome Powell als geldpolitische Wende missverstanden hat. Stattdessen sehen wir dies eher als eine Pause bei den geldpolitischen Entscheidungen an, die durch den Mangel an Daten wegen der Regierungsschließung in den USA kommt.

Allerdings, wegen des undurchsichtigen Bilds am Aktienmarkt, raten wir einen Blick auf eine andere Anlageform zu werfen, um eine neue Perspektive zu bekommen.

10-Year Treasury Yields

Die Renditen von US-Staatsanleihen stehen für gewöhnlich in negativer Korrelation zu den Aktienkursen. Während Aktien steigen, wenn Investoren auf der Suche nach Risiko sind, ziehen sie ihr Kapital aus Aktien in Anleihen ab, wenn sie Sicherheit suchen.

Die Renditen verhalten sich indirekt proportional zu den Kursen. Eine erhöhte Nachfrage nach Anleihen erhöht deren Kurse, was die Auszahlung relativ zum Kurs, die Rendite, vermindert. Andersherum, vermindert eine fallende Nachfrage—oder steigendes Angebot—die Anleihekurse und erhöht die Rendite.

Aus dem Chart der 10-jährigen US-Staatsanleihe, geht klar hervor, dass die Renditen am Fallen sind, seit sei von Oktober bis durch den Dezember ein Plateau gebildet haben, in positiver Korrelation mit US-Aktien, wegen der Rezessionsängste. Man bemerke, dass die robuste Rallye, die dem schlimmsten Dezember aller Zeiten folgte, die Renditen von 2,5 auf 2,8% steigen ließ, nicht eben eine Trendumkehr.

Wieso sind die Renditen nicht nach oben gesprungen, als Investoren Anleihen fallen ließen bei ihrer Rückkehr ins Risiko? Erinnern Sie sich an das geringe Handelsvolumen, auf das wir während der Rallye immer wieder hingewiesen haben? Das liegt daran, dass an der laufenden Aktienrallye nicht viele teilnehmen. Die Investoren gewichten weiterhin Anleihen schwerer.

Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen bewegt sich seit Anfang 2019 in einer Dreiecksformation. Während das Muster ein kurzfristiges Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nahelegt, ändert es nichts am mittelfristigen Trend, der seit Dezember nach unten zeigt. Sollten die Renditen das Dreieck nach unten zerbrechen, dann würde dies einen Fortbestand der Nachfrage nach US-Staatsanleihen signalisieren, was wieder darauf schließen ließen, dass die Investoren ihren Risikoappetit nicht zurückgewonnen haben, was auch eine Wiederaufnahme des Trends nahelegte, bei dem die Investoren ihr Geld aus dem Risiko in Sicherheit verschieben.

Man beachte, dass RSI und MACD auf so stark überverkaufte Niveaus gefallen sind, wie seit 2016 nicht mehr. Beide sind seither gestiegen, was einen möglichen Rückschlag für die Renditen suggeriert, aber wie wir gerade ausgeführt haben, ist dieser nicht eingetreten. Stattdessen hat der RSI nach seiner Bodenbildung die gleiche Dreieckskonsolidierung wie die Renditen geformt. Der MACD kam ins Stocken, nachdem er zurück auf null gesprungen. Beide Indikatoren demonstrieren, dass sie zwischen zwei gegensätzlichen Interpretationen zerrieben werden.

Welche wird die Oberhand gewinnen? Wir wetten auf einen Ausbruch nach unten aus dem Dreieck, ein Fortsetzungsmuster, als die 50-Tagelinie den Widerstand an der Dreiecksoberkante formt und die 100-Tagelinie und die 200-Tagelinie gefallen ist, was einen generellen Preiszusammenbruch belegt.

Sollte das passieren, dann ist es eine sichere Wette, dass Aktie auch fallen werden.

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