Seit November erleben die Bitcoin-Anhänger eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Nachdem die nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung am 10. November mit 68.925 USD ein Allzeithoch erreicht hatte, drehte die Digitalwährung sogleich um und verlor 61,4 % ihres Wertes. Am 12. Mai wechselte sie nur noch für 26.600 USD den Besitzer.
Seit dem 4. April musste Bitcoin acht Verlustwochen hintereinander hinnehmen - die längste Verlustserie aller Zeiten. Aktuell befindet sich BTC/USD im Erholungsmodus und steuert auf seinen zweiten Wochengewinn zu.
Die aktuelle Bewegung wirft die Frage auf, ob die Kryptowährung nun endlich die Talsohle erreicht hat und eine neue Hausse beginnt. Aus charttechnischer Sicht lässt sich zumindest ein gewisses Aufwärtspotenzial ausmachen.
Der aktuelle Wochenverlauf bestätigt den Inverted Hammer der letzten Woche. Der deutlich niedrigere Schlusskurs letzte Woche im Vergleich zu Bitcoins Intraday-Wochenhoch könnte auch noch einige Short-Positionen mit sich führen.
Der jüngste Rallye-Impuls würde also bedeuten, dass diese Händler gerade Geld verlieren, was einen Short-Squeeze auslösen könnte, der den Preis weiter in die Höhe treiben würde. Auch lieferte der Rate of Change (ein Momentum-Indikator, der empfindlicher ist als der Relative Strength Index oder RSI) eine positive Divergenz, die auf eine Zunahme des Momentums trotz eines Kursrückgangs hinweist.
Größere Sorgen bereitet uns jedoch die Tatsache, dass der Kurs nach einem SKS-Top aus seinem steigenden Kanal seit dem Hoch im März 2021 herausgefallen ist. Außerdem könnten sich die aktuellen Erholungstendenzen als reine Gewinnmitnahmen herausstellen.
Auf dem Tageschart könnte sich bei Bitcoin eine aufsteigende Flagge ausbilden, die nach dem gewaltigen Einbruch von 33,5 % in nur acht Sitzungen zwischen dem 4. Mai und dem Tiefstand am 12. Mai, einschließlich des fünftägigen Ausverkaufs, bearish zu werten ist.
Die Tatsache, dass sich die Flagge genau an der Nackenlinie des enormen Double Tops seit dem Hoch im April 2021 entwickelt hat, unterstreicht das technische Potenzial. Außerdem bewegt sich die Digitalwährung seit ihrem Rekordhoch vom 10. November innerhalb eines fallenden Kanals, was ebenfalls die bearishe Tendenz untermauert.
Eine Flagge können wir allerdings nur bei einem Ausbruch nach unten konstatieren. Dieser dürfte aber nahe sein, denn das Muster entwickelt sich bereits seit gut vier Wochen. In der Regel bedarf es dazu einer bis drei Wochen. Insofern ist Vorsicht geboten. Wer short gehen will, sollte den Breakout nach unten abwarten.
Trading-Strategien
Konservative Händler sollten den Breakout aus der Flagge und dem Double Top unter 28.000 USD nach unten abwarten und dann eine Gegenbewegung einplanen, die zumindest die Nackenlinie des Tops, wenn nicht sogar die Flagge, erneut testet.
Moderate Händler würden den gleichen Ausbruch nach unten und die darauf folgende Korrekturerholung abwarten, um einen besseren Einstieg zu finden, wenn nicht sogar um eine Bestätigung zu erhalten.
Aggressive Händler könnten jetzt shorten, vorausgesetzt, sie akzeptieren das höhere Risiko, das mit der höheren Belohnung einhergeht. Für diesen Trade ist das Money Management ganz entscheidend. Nachstehend finden Sie ein einfaches Beispiel.
Wer lernt, Timing, Budget und Temperament in seinen eigenen Plan einzubauen, dessen Erfolgschancen dürften sich exponentiell verbessern, je mehr er handelt.
Handelsbeispiel - Aggressiver Short
- Einstieg: 32.500 USD
- Stop-Loss: 33.000 USD
- Risiko: 500 USD
- Ziel: 30.000 USD
- Reward: 2.500 USD
- Risk-Reward-Ratio: 1:5