Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1125 (06:17 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1047 im asiatischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106,76. In der Folge notiert EUR-JPY bei 118,78. EUR-CHF oszilliert bei 1,0563.
Ein Einbruch der Konjunkturdaten in China war per Februar erwartet worden. Der Umfang überraschte dann doch bezüglich der Prognosen. Wir verweisen auf nachstehenden Datenpotpourri. In der westlichen Welt ist bisher ein vergleichbarer Einbruch in der Industrie verhindert worden. Dennoch sind die Bremsspuren markant, in einigen Branchen massiv und existentiell.
Das gilt beispielsweise für Hotels, Restaurants, die Tourismusbranche und Unternehmen, die für die Mobilität der Wirtschaft sorgen. Die exorbitanten Maßnahmenpakete, die aber auch kleinere Unternehmen schützen sollten (wir sind hier auf Linie des DIHK), sind grundsätzlich geeignet, elementare Schäden in den Wirtschaftsstrukturen zu verhindern. Heute sind wir gespannt, was von Seiten der EU-Finanzminister kommen wird.
Über das Wochenende wurden massive Maßnahmenpakete auf der internationalen Bühne auf den Weg gebracht. In den USA wurde der Notstand ausgerufen, der Trump schnelle Hilfsaktionen ermöglicht. Die US-Notenbank senkte den Leitzins außerplanmäßig um 1,00% auf eine Zielspanne von 0,00% - 0,25%. Sie verfügte quantitative Maßnahmen im Volumen von mindestens 700 Mrd. USD und stellte über Swap-Deals die internationale USD-Liquidität sicher.
Letztere Maßnahme ist eine strukturelle Aktion, die von besonderer Bedeutung ist, um nicht notwendig neue Krisenherde im Finanzsektor heraufzubeschwören. Darüber hinaus senkt die Bank of Canada den Leitzins um 0,50% auf jetzt 0,75%. Die BoJ hat den Leitzins unverändert belassen. Sie erhöht die Käufe börsennotierter Fonds und ETFs. Mehr Lockerung folge bei Bedarf.
Aktuelle Lage zur Ausbreitung:
Quelle: https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6
Während sich die Lage in China weiter entspannt, ergibt sich im Rest der Welt eine Verschärfung der Infizierten-Lage. In der Folge werden die Maßnahmen der nationalen Regierungen in der Einschränkung des öffentlichen/privaten Lebens ausgeweitet, um den notwendigen Geschäftsbetrieb der Volkswirtschaften und damit die Grundversorgung zu gewährleisten. Gleichzeitig werden die Maßnahmen zur Struktursicherung der Volkswirtschaften drastisch erhöht. Beides ist Ziel führend!
- Coronavirus global: Die Zahl der Infizierten legte in den letzten drei Tagen um 35.955 auf 169.387 zu. Die Zahl der Genesungen stieg um 8.933 auf 77.257, während die Zahl der Todesfälle um 1.875 auf 6.513 zunahm. Damit liegt die Zahl der akuten Fälle bei 85.617.
- In Europa stellt sich die Zahl der Infizierten auf 57.145. Die Zahl der Genesungen stellt sich auf 3.015, während die Zahl der Todesfälle aktuell bei 2.346 liegt. Ergo liegt die Zahl der akuten Fälle bei 51.784.
- In den USA hat sich die Zahl der Infizierten auf 3.744 erhöht. Es kam bisher zu 69 Todesfällen. 12 Genesungen sind zu verzeichnen. Es ergeben sich 3.663 akute Fälle.
- In Hubei/Wuhan liegt die Zahl der Infizierten bei 67.798 (81.020 in Gesamtchina). 3.099 Todesfälle sind zu beklagen. Die Zahl der Genesungen stellt sich auf 55.094. Damit gibt es derzeit noch 9.605 akute Fälle.
Perspektivisch werden die in der westlichen Welt verfügten Maßnahmen Wirkung entfalten. Der Höhepunkt der Corona-Infektion ist jedoch noch nicht erreicht.
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:
Eurozone: Die Einbrüche kommen erst noch
In den Niederlanden stiegen die Einzelhandelsumsätze per Januar im Jahresvergleich um 4,8% nach zuvor 3,8%. In Finnland legte das BIP per 4. Quartal im Jahresvergleich um 1,7% nach zuvor 0,5% zu.
In Deutschland nahmen die Verbraucherpreise gemäß finaler Berechnung per Februar im Monatsvergleich um 0,4% (Prognose 0,4) und im Jahresvergleich um 1,7% (Prognose 1,7%) zu. Die Großhandelspreisindex sank in Deutschland im Jahresvergleich um 0,9% nach zuvor 0,3%.
In Frankreich waren die Verbraucherpreise per Februar im Monatsvergleich unverändert. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 1,6% (Prognose 1,6%).
Russland: In bekannten Fahrwassern aktiv!
Der Handelsbilanzüberschuss stellte sich per Januar auf 12,48 Mrd. USD (Prognose 13,7 Mrd. USD) nach zuvor 15,47 Mrd. USD.
USA: Schwächer, aber besser als erwartet!
Der Index des Verbrauchervertrauens nach Lesart der Universität Michigan sank laut vorläufiger Berechnung per März von zuvor 101,0 auf 95,9 Punkte (Prognose 95,0).
China: Kollaps im Februar
Die Industrieproduktion brach um 13,5% ein (Prognose +1,5%). Einzelhandelsumsätze kollabierten um 20,5% (Prognose +0,8%). Städtische Investitionstätigkeit sank um 24,5% (Prognose 2,8%). Hauspreise stiegen um 5,8% nach zuvor 6,3%.
Japan: Volatile Datenreihe
"Machinery Orders" stiegen unerwartet per Januar im Monatsvergleich um 2,9% (Prognose -1,6%) nach zuvor -11,9% (revidiert von -12,5%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 0,3% nach -3,5%.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD neutral stellt. Erst ein Ausbruch aus einer Bandbreite zwischen 1,0790 und 1,1480 gäbe ein neues Signal.
Bleiben Sie gesund & viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH
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