Mit vorerst nicht weiter steigenden Zinsen am US-Anleihemarkt und einer Stabilisierung der Technologieaktien an der Nasdaq beruhigt sich nach sechs turbulenten und verlustreichen Wochen auch das Handelsgeschehen an der Frankfurter Börse etwas. Der Deutsche Aktienindex hat zum Start die 14.000er Hürde wieder genommen und dürfte damit langsam weitere Käufer in den Markt locken, die auf einen Rückgang der Volatilität gewartet haben. Und mit weiter steigenden Kursen sind dann diejenigen, die im Gegenzug auf eine Fortsetzung der Korrektur spekuliert haben, gezwungen, ihre Positionen zu drehen oder neue einzugehen, um die Erholung nicht zu verpassen. Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
So könnte auch ohne eine Veränderung des wirtschaftlichen und geopolitischen Umfelds hin zum Positiven die Erholung noch ein paar Tage andauern. Über die Nachhaltigkeit allerdings dürften dann sowohl die nächsten Sitzungen der Notenbanken in den USA und der Eurozone als auch die kommenden Wirtschaftsdaten entscheiden. Die Anleger fahren weiter auf Sicht, was vor dem Hintergrund des andauernden Krieges in der Ukraine und der angespannten Situation in China in Sachen Corona und den Folgen der Lockdowns für die Weltwirtschaft durchaus verständlich ist.
Zurück auf ein starkes erstes Quartal und zuversichtlich nach vorn blickt der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck (ETR:DTGGe), der erst im Dezember vom Stuttgarter Mutterkonzern in die Eigenständigkeit entlassen wurde. Mit einem Auftragsbestand auf Rekordniveau erhöht der Konzern seine Umsatzprognose für das laufende Jahr, und das trotz anhaltender Störungen in den Lieferketten und einem Kampf um knapp gewordene Halbleiter. Das treibt zwar weiter die Kosten in die Höhe. Sollte hier allerdings nach und nach Entspannung eintreten, besteht in den Margen ein hohes Steigerungspotenzial. Das erklärt auch, warum die Analystengemeinde mit Kurszielen weit oberhalb des aktuellen Niveaus durchaus positiv für die Aktie gestimmt ist, das Papier selbst sich den Turbulenzen am Gesamtmarkt aber bislang nicht entziehen kann.