Der deutsche Aktienmarkt konsolidiert. Im Vorfeld erster Ergebnisse des Euro-Gipfels, angesichts großer Skepsis um die künftige Zahlungsfähigkeit Portugals sowie in Anbetracht der zurückliegenden Kurs-Rallye, nehmen Anleger Gewinne mit und halten sich zudem mit neuen Engagements zurück. Marktakteure blicken derzeit mit Sorge auf die Renditen mittel- und langfristig laufender portugiesischer Schuldtitel, die auf immer neue Rekordwerte zusteuern. Zudem steigen auch die Prämien zehnjähriger Staatsanleihen der Sorgenkandidaten Spanien und Italien wieder kräftig an. Die erfolgreich verlaufene Auktion italienischer Geldmarkttitel trägt in diesem Kontext nur temporär zur Entspannung bei. Zwar fielen die Refinanzierungskonditionen vergleichsweise günstig aus, dagegen blieb die Nachfrage hinter den Erwartungen zurück.
Auch bei den Verhandlungen um einen griechischen Schuldenschnitt gibt es noch keine nennenswerten Ergebnisse zu vermelden. Sollte sich dies nicht ändern, droht den Hellenen der Staatsbankrott. In Brüssel tagen indessen die Repräsentanten der EU-Mitgliedsstaaten. Hier stehen neben der Verabschiedung eines verbindlichen Fiskalpaktes auch der ständige Rettungsfonds ESM sowie die Themen Wachstum und Beschäftigung im Fokus. Investoren verweilen also erstmal an der Seitenlinie und halten ihr Pulver trocken. Der deutsche Leitindex fällt unter die Marke von 6.500 Punkten. Sein aktuelles Tagestief markiert der Dax bei 6.415 Zählern.
Im späten Handel notiert der Dax bei derzeit 6.445 Zählern 1,0 Prozent im Minus. Der Euro Stoxx verbilligt sich um 1,1 Prozent auf 2.411 Punkte. Die Europäische Gemeinschaftswährung verbucht bei momentan 1,3114 US-Dollar einen Abschlag von 0,8 Prozent. Der US Leitindex DowJones notiert bei derzeit 12.560 Punkten 0,8 Prozent schwächer. Der breiter gefasste S&P verliert 0,8 Prozent auf 1.305 Treffer. Gold gibt am späten Nachmittag 0,1 Prozent auf 1.733 US-Dollar pro Unze ab.