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DAX: Neues Jahreshoch – BDI mit Klartext – Griechenland: Auferstanden aus Ruinen

Veröffentlicht am 19.05.2023, 10:50

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0768 (05:10 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0761 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 138,46. In der Folge notiert EUR-JPY bei 149,12. EUR-CHF oszilliert bei 0,9745.

Märkte: DAX mit neuem Jahreshoch

Die Finanzmärkte zeigen sich risikobereiter. Der DAX konnte ein neues Jahreshoch per 2023 und 52-Wochenhoch (16.224) markieren. US-Märkte waren freundlich.

Der Hintergrund der erhöhten Risikofreude leitet sich aus Hoffnungen auf eine Lösung des Streits über die US-Schuldenobergrenze ab. Es dominierten Anzeichen, dass es zu einer Verständigung bis zum Sonntag kommen werde. Biden sagte, man müsse sich einigen, weil es keine Alternative gebe. McCarthy sekundierte, es sei zu schaffen, es gebe jetzt eine Struktur, um zu einem Ergebnis zu kommen. Inhaltlich gibt es jedoch weiter erhebliche Differenzen bezüglich Steuer- und Arbeitsmarktpolitik.

Kommentar: Gründe für Zuversicht, aber kein Grund für Euphorie. Es bleiben Restrisiken.

Die Freude am Finanzmarkt über die Hoffnungen wurde durch die Präsidentin der Federal Reserve Dallas getrübt. Die Präsidentin der Federal Reserve Dallas Logan sagte, die Inflation würde sich nicht schnell genug abkühlen, um eine Zinspause auf der kommenden Sitzung am 13./14. Juni zu rechtfertigen.

Kommentar: Frau Logan berücksichtigt offensichtlich nicht die versetzte Wirkung der Zinsmaßnahmen. Diesbezüglich empfehle ich ihr den Blick auf die Frühindikatoren des Conference Board, die den 13.Monat in Folge in den USA gesunken sind. Ob Logans Meinung mehrheitsfähig im FOMC ist, wird sich zeigen. Ich bin diesbezüglich skeptisch.

An den Rentenmärkten kam es zu einem Anstieg der Renditen. Die Bundesanleihe mit 10 jähriger Laufzeit rentiert aktuell mit 2,44% (Mittwoch 2,34%). US-Staatsanleihen mit 10 jähriger Laufzeit werfen aktuell eine Rendite in Höhe von 3,65% ab (Mittwoch 3,52%).

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Der USD konnte aus den gegebenen Situationen Nektar ziehen. Hoffnung auf Lösung bei der Schuldenlimitproblematik gekoppelt mit der Aussicht auf höhere Zinsen führten zu einem Anstieg des USD gegenüber dem EUR auf bis zu 1,0761im fernöstlichen Geschäft.

Gold und Silber haben auf Zweitagessicht gegenüber dem USD an Boden verloren (Mittwoch Gold morgens bei 1991, aktuell 1962).

BDI mit Klartext

Der Bundesverband der Deutschen Industrie fordert von der Bundesregierung ein Konzept (Zusammenhang Konzept/Struktur) für eine dauerhaft gesicherte Energieversorgung zu international wettbewerbsfähigen Kosten. Der politische Handlungsdruck zum Erhalt der industriellen Wertschöpfungsketten wachse laut BDI.

Kommentar: Der BDI konstatiert, dass weder dauerhafte Energieversorgungssicherheit noch konkurrenzfähige Preise gegeben sind. Für Deutschland, den energieintensivsten Wirtschaftsstandort der Welt, ist die Fortschreibung der aktuellen Lage ein Existenzrisiko. Damit ist es auch ein Risiko für Gesellschaft und Sozialstaat. Diese Politik lähmt die Investitionen, die zur Erhaltung des Status Quo am Standort Deutschland erforderlich sind.

Der BDI macht Vorschläge: Breit angelegte Entlastungen seien laut Positionspapier des BDI durch die Absenkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß möglich.

Kommentar: Dieser Vorschlag ist struktureller Natur. Er verdient eine ernste Würdigung.

Weiter führt der BDI aus: Aufgrund der anhaltenden krisenhaften Situation befürwortet der BDI ein kurzfristig wirksames Instrument, mit dem in ihrer Wettbewerbsfähigkeit und Existenz gefährdete Unternehmen durch direkte staatliche Zahlungen unterstützt würden. Dieses sollte auf einen definierten Kreis begrenzt und zeitlich befristet sein sowie nach eindeutigen Kriterien angewandt werden.

Kommentar: Hier wird das Thema Subvention aufgemacht. Subvention als temporäres Mittel, um Wegbrechen von tragenden Strukturen unseres Geschäftsmodells und unseres Wirtschaftsclusters (Aspekt Effizienz der Lieferketten) zu vermeiden, sind vertretbar. Sind die Strukturen einmal verloren, wäre es im Hinblick auf unsere Schwächen (Infrastruktur, IT, Bildung, Steuern, Bürokratie, Politik mit falschen Loyalitäten) wenig wahrscheinlich, diese Strukturen vor Ort wiederzubeleben.

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Der BDI begründet: Nur mit einer starken industriellen Basis könne die Transformation technologisch und ökonomisch gelingen und gesellschaftlich Akzeptanz finden. Die jüngsten geopolitischen und geoökonomischen Verwerfungen, die Nachwirkungen der Corona-Krise und die durch den Ukraine-Konflikt verschärfte Energiekrise hätten die Rahmenbedingungen der von uns allen mitgetragenen Transformation substanziell verändert.

Kommentar: Es geht immer um Strukturen. Wir spielen mit unseren tragenden Strukturen

Griechenland: Auferstanden aus Ruinen

Das in der Schuldenkrise totgesagte Griechenland lebt. Der Mainstream hat sich seinerzeit massiv geirrt. Ja, es waren Strukturreformen (Aristoteles), die schmerzhaft waren und immer noch sind, aber die Lage ist gedreht und die Perspektiven stimmen (anders als bei uns!). Griechenland ist Musterschüler. Barclays (LON:BARC) Bank prognostiziert für Griechenland einen lang anhaltenden Wirtschaftsaufschwung, einen dritten Mega-Zyklus (zuvor 50er und 60er Jahre).

Werfen wir einen Blick auf Fakten: Das BIP-Wachstum stellte sich 2021 auf 8,4%, 2022 auf 5,9% und soll dieses Jahr um 2,4% wachsen. Das lag und liegt weit über dem Durchschnitt der EU und noch mehr Deutschlands. In der Folge sank die Staatsverschuldung von mehr als 200% des BIP auf circa 170%. Standard & Poors erwartet pro Jahr eine weitere Reduktion um circa 10%. Die Banken konnten ihre Problemkredite von 40% auf 10% des Kreditvolumens reduzieren.

Kommentar: Ich freue mich über den Erfolg Griechenlands. Aristoteles hat mir in der Analyse seinerzeit gute Dienste erwiesen (Non-Mainstream). Deutschland zeigt an Aristoteles bisher kein Interesse. Das muss nicht so bleiben. Bei weiterer politischer Fehlsteuerung kann das Umfeld (wie in Griechenland) es erzwingen, aber noch ist etwas "Speck" der Leistungsgeneration da. Muss der erst noch abgeschmolzen werden?

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Datenpotpourri der letzten 48 Handelsstunden:

Eurozone: Kaum neue Erkenntnisse

Gemäß finaler Berechnung nahmen die Verbraucherpreise der Eurozone per April im Monatsvergleich um 0,6% (Prognose und vorläufiger Wert 0,7%) und im Jahresvergleich um 7,0% (Prognose und vorläufiger Wert 7,0%) zu. Der Anstieg der Kernrate der Verbraucherpreise entsprach mit 1,0% im Monatsvergleich und 5,6% im Jahresvergleich den vorläufigen Werten als auch der Prognose.

Deutschland: Die Zahl der Kfz-Registrierungen sank per April im Monatsvergleich um 27,9% nach zuvor +36,4%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 12,6% nach 16,6%.

Frankreich. Die Arbeitslosenquote stellte sich laut ILO per 1. Quartal 2023 auf 7,1% nach zuvor 7,1% (revidiert von 7,2%). Es ist die niedrigste Quote seit 2. Quartal 2020 (7,1%).

UK: Konsumentenstimmung etwas weniger negativ

Der GfK-Konsumklimaindex verzeichnete per Mai einen Anstieg von -30 auf -27 Punkte (Prognose -27 Zähler).

USA: Durchwachsenes Bild

Der MBA Hypothekenmarktindex sank in der Berichtswoche per 8. Mai 2023 von zuvor 227,8 auf 214,9 Punkte und bewegt sich weiter historisch betrachtet auf prekärem Niveau. Arbeitslosenerstanträge lagen per 13. Mai bei 242.000 (Prognose 254.000) nach 264.000. Der Philadelphia Fed Index stieg per Mai von -31,3 auf -10,4 Punkte (Prognose -19,8).

Die Neubaubeginne stellten sich per April in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung auf 1.401.000 (Prognose 1,400.000) nach zuvor 1.371.000 (revidiert von 1.420.000). Baugenehmigungen (annualisiert) sanken von 1.437.000 (revidiert von 1.430.000) auf 1.416.0000 (Prognose 1.437.000). Der Absatz zuvor genutzter Wohnimmobilien lag in der annualisierten Darstellung bei 4,28 Millionen (Prognose 4,30 Mio.) nach zuvor 4,43 Millionen. Der Index der Frühindikatoren nach Lesart des Conference Board sank per April um 0,6% (Prognose -0,6%) nach zuvor -1,2%. Es war der 13. Rückgang in Folge.

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Japan: Verbraucherpreise legen wieder zu

Die Verbraucherpreise nahmen per April im Jahresvergleich um 3,5% nach 3,2% zu. Die Kernrate stieg um 3,4% nach 3,1% (Prognose 3,4%). Die Handelsbilanz wies per April ein Defizit in Höhe von 432,4 Mrd. JPY (Prognose -613,8 Mrd. JPY) nach zuvor -755,1 Mrd. JPY aus. Exporte legten im Jahresvergleich um 2,6% (Prognose 3,0%) zu, während Importe um 2,3% sanken (Prognose -0,3%).

Russland: Devisenreserven kaum verändert

Die Devisenreserven stellten sich per Berichtswoche 12. Mai 2023 auf 599,5 nach zuvor 599,2 Mrd. USD.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0700 – 1.0730 negiert dieses Szenario.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

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