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DeFin Finanzwelt: Börsengänge von Didi und Robinhood führen zu Turbulenzen

Veröffentlicht am 09.08.2021, 13:45
Aktualisiert 11.01.2024, 08:21

DeFin Finanzwelt Börsengänge von Didi und Robinhood führen zu Turbulenzen



Liebe Börsenfreunde,

Die Finanzmärkte werden von allen Seiten in Frage gestellt: Chinesische Börsengänge wie Didi (NYSE:DIDI) werden seitens China über Nacht in ein Desaster verwandelt. Das Enfant Terrible der Broker-Welt, Robinhood (NASDAQ:HOOD), wird nach seinem völlig überteuerten Börsengang um 130% in die Höhe, oder besser gesagt, zum Mond gejubelt. Wer dieses Spiel zu Recht kritisiert, wählt ein Special Purpose Vehicle (SPAC), um ohne die etablierte Finanzwelt an die Börse zu gehen. Teilweise hilflos beobachten die Profis von der Wallstreet das Geschehen. Als DeFin wird das Ganze bezeichnet: Dezentrale Finanzen, Verschiebung der Macht nach außen, weg vom Machtzentrum der Wallstreet. Ich schaue ein wenig tiefer ins Detail.

Die Aktienmärkte notieren nahe ihrer Allzeithochs. Die Zahl der täglichen Börsengänge ist extrem hoch, viel Kapital wird von alten Aktien in neue IPO-Aktien umgeleitet. Es ist eine Frage der Zeit, wann dieses neue Angebot an Aktien die Aufnahmefähigkeit an den Kapitalmärkten überfordert.

In den USA tobt eine Diskussion darüber, ob man chinesische Aktien an den US-Börsen generell verbieten, oder zumindest viel stärker reglementieren sollte. Der Grund ist in der Biden-Administration der gleiche, wie in der Trump-Administration: China spiele mit gezinkten Karten. Chinesische Unternehmen würden tricksen, wo es nur geht. Fundamentale Vereinbarungen des internationalen Handels würden nicht eingehalten. In den vergangenen Tagen hat sich der Tonfall weiter verschärft: China wirbt offen für eine globale Allianz (DE:ALVG) gegen die USA. Die USA unterstellen China Bestrebungen nach einer globalen Dominanz, ohne - diese Argument wiederholt sich - internationale Vereinbarungen zu akzeptieren.

Für mich hat es den Anschein, als arbeiten die USA und China gemeinsam daran, die gegenseitigen wirtschaftlichen Beziehungen zu entflechten. Globalisierung im Rückwärtsgang. Wir wissen, dass Globalisierung nicht automatisch positiv ist. Häufig wird der schwächere Partner ausgenutzt. Doch in der Globalisierung steckte stets ein Element der Völkerverständigung, die ein elementarer Bestandteil des Friedensprozesses ist. Vor diesem Hintergrund ist das Entflechten zwischen den USA und China in meinen Augen besorgniserregend.

Nur wenige Tage nach dem Börsengang von Didi wurde die Didi-App auf Anordnung chinesischer Behörden aus den chinesischen App-Stores gelöscht. Die Aktie von Didi brach seither um 30% ein. Meinem Eindruck nach geht die Aktion über einen wirtschaftlichen Affront gegen die USA hinaus. China demonstriert mit dieser Vorgehensweise seine politische Macht. Die Kommunistische Partei kann schnell und gezielt in den Markt eingreifen, wenn es ihr beliebt. Bereits im vergangenen Jahr wurde diese Möglichkeit mit Alibaba (NYSE:BABA) und CEO Jack Ma gezeigt.

Im Rahmen des Börsengangs hat Robinhood auch seinen Kunden Aktien gegeben. 11 Mio. unerfahrene Kleinanleger haben plötzlich Aktien von Robinhood im Depot. Hier entwickelt sich etwas, das mit marktwirtschaftlichen Kriterien nicht erklärbar ist. Wohl aber mit Marketingaspekten: Vlad Tenev gilt den jungen Anlegern als Messias. Endlich ein Broker, der verstanden hat, dass die Finanzwelt vom Kleinanleger abhängen sollte. Endlich ein Broker, der den Kleinanlegern gibt, was sie verdienen: Kostenfreie Trades und nun auch noch Anteile an diesem honorigen Unternehmen. Cathie Woods hat übrigens mit ihrem derzeit vielbeachteten ARK-Fonds für 115 Mio. USD Aktien von Robinhood gekauft.

Der Broker Robinhood bietet den Aktienhandel kostenfrei an. Robinhood verkauft den Orderflow und verdient damit. Gebühren werden vom Broker nicht erhoben. Als Anleger sollten Sie wissen, dass der Verkauf des Orderflows der eigenen Kunden an institutionelle Unternehmen dazu führt, dass diese institutionellen Unternehmen gegen diesen Orderflow spekulieren: Sie schneiden sich, wenn möglich, von jeder Order ein paar Bruchteile eines Cents ab und geben den Kunden etwas schlechtere Kurse, als diese direkt über die Börse erhalten hätten. In Deutschland ist diese Praxis verboten.

Auch in Deutschland gibt es ein Unternehmen, das sich schon mal gerne mit Robinhood vergleicht: Flatex. Zum Beginn letzter Woche veröffentlichte Flatex Zahlen, die den Anlegern nicht gefielen. Die Aktie brach um 15% ein. Im anschließenden Analystencall erklärte Mo Chahrour, die Zahlen seien vollständig im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Hmm, die Kursreaktion lässt an dieser Interpretation Zweifel aufkommen.

Die Details finden Sie im komplett frei zugänglichen Kapitel 02 meiner aktuellen Börsenbrief Ausgabe 21/30.

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