Atomstrom spielt hierzulande in der Energiedebatte (ungeachtet seines offensichtlichen Pluspunkts, der Emissionsfreiheit) keine allzu große Rolle mehr. Entsprechend verhalten nimmt sich das Interesse vieler Anleger an diesem Rohstoffsegment aus. Verpasste Gelegenheiten, denn aktuell kommt es zu spannenden Entwicklungen auf dem Uran-Sektor. Die könnten für Investoren höchst lukrativ sein, denn die Spotpreise für Uran (und im Zuge dessen auch der Uran-Player in Bergbau und Anreicherung) schwingen sich zurzeit zu neuen Gipfelpunkten auf. Ein neuer passiver Uran-Trust und die WallStreetBets-Community mischen die Szene auf.
Keine Frage: Uran wird weiterhin eine zentrale Rolle in der Energiegrundlastversorgung spielen – und sei es als Übergangstechnologie, bis regenerative Quellen (irgendwann) den tatsächlichen Bedarf decken können. Es ist ein Material, das auch langfristig global gesehen eine Kernposition im Energiemix einnimmt und parallel zur Weiterentwicklung der regenerativen Energien genutzt wird. Wie der World Nuclear Industry Status Reports (WNISR) bescheinigt, macht Atomkraft aktuell ein Zehntel der weltweiten Energieversorgung aus. 413 Reaktoren, verteilt auf 32 Staaten, sind derzeit am Netz, 94 davon allein in den USA.
Atomstrom: Weiterhin unverzichtbar für die Grundlastversorgung
Rechnerisch bezieht ein Fünftel der US-amerikanischen Haushalte Strom aus Kernenergie. Aber auch in unseren Nachbarländern tragen Atomkraftwerke zu bedeutenden Anteilen zur nationalen Stromproduktion bei. Im vergangenen Jahr beispielsweise machte Atomstrom im Energiemix von Frankreich 70,6 Prozent aus, in Belgien waren es 47,6 Prozent, in der Tschechischen Republik 35,2 Prozent – die Liste europäischer Staaten mit aktiven Meilern lässt sich fortsetzen. In Deutschland kommen (derzeit noch) 12,5 Prozent des Stroms aus den sechs noch aktiven Kernkraftwerken, die spätestens Ende kommenden Jahres jedoch alle vom Netz genommen sein sollen.
Die Importe von Elektroenergie nach Deutschland wurden im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18,4 Prozent gesteigert. Zieht man in Bedacht, dass der eingeführte Strom unter anderem auf den Einsatz des Materials Uran zurückgeht, wird klar: Ganz „atomfrei“ wäre das, was hierzulande aus der Steckdose kommt, selbst ohne inländische Reaktoren nicht.
Nachschubprobleme begünstigen Preisentwicklung
Da Uran bei alledem letztlich ein „Verbrauchsmaterial“ ist, muss logischerweise für Nachschub zur Bestückung der aktiven und neu ans Netz gehenden Meiler gesorgt werden. Daraus dürfte sich schon bald ein Versorgungsengpass ergeben, denn: Während der Zeiten niedriger Preise waren einige Förderstätten stillgelegt oder pausiert worden. Die Uranförderung war bei Niedrig-Rohstoffpreisen nicht zu einem vernünftigen wirtschaftlichen Verhältnis möglich. Im Allgemeinen geht man von einem Pfundpreis ab 50 USD aus, ab dem sich die Uranproduktion effektiv lohnt.
Zugleich ging es eher schleppend voran mit neuen Erkundungen. Der Bedarf der Energieunternehmen ließ sich zwar eine Zeitlang noch aus Lagerbeständen bedienen – aber auch die Vorräte gehen früher oder später zur Neige. Die Schere sollte Prognosen zufolge noch im laufenden Jahrzehnt aufklappen.
Explorer, deren Projekte sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befinden, stehen angesichts steigender Uranpreise und der vertraglichen Verpflichtungen (und folglich dem „Kaufzwang“) der Kraftwerk-Lieferanten also in einer günstigen Startposition. Allerdings: Die erwartete Angebots-Nachfrage-Schere ist nur einer der den Spotpreis stützenden Faktoren. Derweil wandelt sich Uran offenbar zum „Wertmetall“ – das ist neu.
Uran im Aufwind: die aktuelle Preisentwicklung
Die Spot-Preise für Uran klettern derzeit plötzlich in die Höhe. Nachdem es im vergangenen Jahrzehnt bärisch gehandelt wurde, befinden sich die Preise plötzlich auf einem respektablen Sechs-Jahres-Hoch – sehr zugunsten der mit Förderung und Produktion verbundenen Unternehmen.
Der Verkaufspreis für ein Pfund physisches Uran (Spot) lag am 31.08.2021 noch bei 34,25 USD/Pfund, kletterte nun auf 42,40 USD (13.09.2021). Uran Futures werden bereits für 44 USD gehandelt. Das sind Beträge, wie es sie seit sechs Jahren nicht mehr gab. Bei Anlegern bleibt ein solcher Boost natürlich nicht unbemerkt – über die „heißen Preise“ wird geredet.
Die Rolle von Social Media
Der Höhenkurs des Urans erhält ein entsprechend lautes mediales Echo. Neben der Berichterstattung in Fach- und Wirtschaftspresse hält das Thema Einzug in die Social Media. Das schließt ebenso das seit des „GameStop-Hypes“ zu Beginn dieses Jahres berüchtigte Reddit-Unterforum „WallStreetBets“ ein, wo die Hochstimmung bei den Uranaktien auf fruchtbaren Boden fallen könnte – und wer weiß schon, was sich daraus entwickelt? Doch dazu später mehr.
Wer kauft das Uran?
Der derzeit größte Käufer von physischem Uran ist nicht etwa, wie man erwarten könnte, ein bedeutender Energiekonzern. Vielmehr steckt ein frisch ins Leben gerufener Trust dahinter: der „Sprott Physical Uranium Trust“, der aus einem Agreement der Sprott Asset Management LP (einer Tochtergesellschaft des Sprott Inc., einem renommierten, globalen Investmentmanagement-Unternehmen mit Sitz in Toronto, das sich auf Edelmetall- und Sachwertanlagen spezialisiert hat) und aus der ehemaligen „Uranium Participation Corp.“ hervorgegangen ist.
Die kanadische „Uranium Participation Corp“ (UPC) war bis dahin das weltweit größte börsennotierte Anlagevehikel, durch welches Anleger sich abseits der traditionellen Bergbauunternehmen direkt am Uranpreis beteiligen konnten. Denn Uran kann man sich nicht einfach an Rohstoffbörsen kaufen oder sogar liefern lassen. Das Unternehmen hielt physisches Uran in Form von Triuranoctoxid und Uranhexafluorid. Im März besaß UPC 16.269.658 Pfund Triuranoctoxid und 300.000 Kilogramm Uran als Uranhexafluorid, das entsprach zum damaligen Zeitpunkt Marktwert von ungefähr 665 Millionen CAD.
Physisches Uran als „Tresorwert“?
Der „Sprott Physical Uranium Trust“ hatte Mitte August ein ATM-Programm (ATM: at the market) gestartet, mit dem Ziel, seinen Umfang und die Liquidität durch regelmäßige Käufe von physischem Uran auf dem freien Markt zu erhöhen. Wie John Ciampaglia, CEO bei Sprott Asset Management in einer Pressemitteilung zum Thema verlauten ließ, glaube man, dass das ATM-Programm die kostengünstigste und anlegerfreundlichste Methode sei, um Kapital zu beschaffen und gleichzeitig einen langfristigen Wert für Investoren zu schaffen.
Es handelt sich beim ATM-Programm um eine Möglichkeit für das Unternehmen, Finanzierungen auf Abruf durchzuführen, um mit dem Kapital physisches Uran zu kaufen. Der Zusammenhang zwischen ATM-Programm und Uranpreisentwicklung ist nicht zu übersehen. Zugleich ziehen die steigenden Preise für das Material die Kurse derer in die Höhe, die für den Nachschub sorgen. Beeindruckend ist dabei der Verlauf der Charts bei den Small-Caps-Unternehmen: Zwischen dem 03. August und 07. September stiegen die Kurse um satte 47 Prozent, während die Entwicklung bei den großen Playern mit „nur“ 33 Prozent zu Buche schlug – immer noch ein beeindruckendes Ergebnis.
Börsennotierung in USA: Geduld ist gefragt
Der ursprüngliche Umfang des ATM-Programms lag bei 300 Millionen USD (in Form von Aktien, die zum Ankauf von Uran ausgegeben werden können); davon sind bislang etwa 230 Millionen CAD umgesetzt worden. Experten wie Marin Katusa vermuten, dass das Programm auf 500 Millionen CAD aufgestockt werden könnte; da die Zeit drängt wahrscheinlich im Rahmen dessen, was ohne Aktionärsversammlung umsetzbar ist.
Allerdings muss auch eine solche Erhöhung von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden, was eine gewisse Wartezeit voraussetzt. Erstrebenswert wäre zudem eine US-Börsennotierung seitens Sprott, die mutmaßlich vor Ende November nicht zu erwarten sein dürfte, da zuvor eine Reihe juristisch-bürokratischer Hürden genommen werden müssen.
Unterdessen bei WallStreetBets
Währenddessen haben die Enfants terribles von WallStreetBets Uranaktien als neue Spielwiese entdeckt und kaufen Call-Optionen auf Aktien, deren Verkäufer offenkundig mit einer gegenläufigen Kursentwicklung gerechnet hatten (bzw. diese als Hedge nutzen). Im Fokus diesmal: der kanadische Branchenriese Cameco Corporation.
Es wurden in den vergangenen Tagen beispielsweise mehr als 50.000 Cameco-Optionskontrakte gekauft. Jeder Einzelne dieser Kontrakte berechtigt zum Kauf von 100 Cameco-Aktien zum Stückpreis von 35 CAD; die Optionen selber kosteten da sie nicht „in-the-money“ sind und aufgrund eines sehr kurzfristigen Ablaufs lediglich ein paar Cent. Wenn die Call-Optionen für die Kontrakte am 17. September auslaufen, müssen den Call-Käufern die Kaufoptionen übereignet werden. Das könnte ggf. zu dramatischen „Lieferschwierigkeiten“ führen, falls sich die Rallye fortführt und Cameco über 35 CAD handeln sollte. Folglich bedeutet das, dass Banken und Optionshändler zur Risikominimierung Cameco-Anteilsscheine aufkaufen müssen, was das offene Aktienangebot verknappt und die Kurse der Wertpapiere weiter in die Höhe treiben könnte. Soweit die Theorie.
Ob sich die Uran Rallye so rasch fortsetzt. Bleibt abzuwarten. Zudem wird die Majorität der Uranaktien auf dem kanadischen Markt gehandelt – und auf den haben die Plattformen, über die viele aktive Mitglieder der WallStreetBets-Community handeln, nicht alle Zugang. Wer kostengünstig Zugang speziell zu kanadischen und US-amerikanischen Anlagen sucht, findet hier den ausführlichen Goldgeldwelt Online Broker Test.
Was limitiert die Uranpreise?
Zurück zum Spotmarkt und der Frage, wie teuer Uran eigentlich werden kann. Die Antwort: Die Grenzen nach oben sind faktisch offen. Zumindest sind sie es so lange, wie Atomstrom noch nicht vollumfänglich durch alternative Energien ersetzt werden kann.
Denn: Den Betreibern von Kernkraftwerken bleibt gar nichts anderes übrig, als Uran zu kaufen – koste es, was es wolle. Die Reaktoren brauchen Materialnachschub, denn es kann kein Ersatzmaterial verwendet werden. Hypothetisch würde selbst eine Verzehnfachung des Uranpreises von 45 auf 450 USD/Pfund nur in einer Energiekostensteigerung von rund 24 Prozent resultieren. Stromkosten aus Atomkraft resultieren im Gegensatz zur Stromerzeugung aus fossilen Energien weniger aus den Kosten des Rohstoffes selbst, sondern vielmehr aus kalkulatorischen Größen zum Bau von Anlagen, Kosten zur Entsorgung/ Verwahrung von Abfällen und Rückstellungen für zukünftige Schließungen nach komplizierten Umwelt- und Sicherheitsstandards.
Passiv-Fonds in kleinem Marktsegment: Chancen auf Kursraketen
Die Uranpreise waren schon immer extrem volatil. Seit den Dreißigerjahren verzeichnete die Entwicklung am Spotmarkt zwei Peaks, bei denen der Preis radikal anstieg. Das war Mitte der Siebziger und in der zweiten Hälfte 2000er-Jahre. Zwischen 2005 und 2007 stiegen die Pfundpreise von 18 USD auf über 120 USD.
Aktien von Uran-Unternehmen hatten in diesem Zuge bis zu vier- oder fünfstellige prozentuale Steigerungen erlebt. Überraschenderweise resultierten daraus aber keine ebenso enormen Investitionen in Uranwerte, was zum Teil daran liegt, dass das Marktsegment vergleichsweise klein ist.
Allerdings: Bisher gab es für passive Fonds keine funktionierenden Möglichkeiten, den Uranpreis durch liquide Mittel zu beeinflussen, so wie es jetzt der Sprott-Trust tut. An- und Verkauf werden von Algorithmen und automatisierten Käufen verwaltet. Dadurch ergeben sich fundamental neue Mechanismen, die die Uranpreise in Bewegung bringen können. Da der Uran-Sektor insgesamt recht übersichtlich ist, dürften die Effekte auf die Aktien entsprechend heftig ausfallen. Steigerungen um mehrere hundert Prozent hatte der Markt bereits während der Hausse zwischen Anfang 2004 und Sommer 2007 erlebt. Die Aktien des oben schon erwähnten Unternehmens Cameco beispielsweise legten damals um 300 Prozent zu – manche kleinen Mitbewerber schafften mehrere tausend Prozent.
Ein Kurzüberblick der kanadischen Uran-Szene
Platzhirsch in Kanada ist unangefochten die Cameco Corporation (NYSE:CCJ) aus Saskatoon. Von diesem Unternehmen war oben schon als Ziel der WallStreetBets-Aktivitäten die Rede. Neben Kazatomprom (KZ:KZAP) (Kasachstan) und Orano S.A. (Frankreich) ist Cameco der weltweit drittgrößte Uranproduzent. Mit Größe beeindrucken ebenfalls die Projekte: Cameco betreibt mit „Cigar Lake“ die derzeit einzige produzierende kanadische Uranmine; die Förderung aus der Mine „Mc Arthur River/ Key Lake“ (nebenbei der größte Produktionsbetrieb für hochgradiges Uran weltweit) ist aktuell allerdings ausgesetzt. Dafür wird exploriert, nämlich die Lagerstätte „Millennium“, 35 Kilometer nördlich von „Key Lake“.
Neben Cameco gehören NexGen Energy Ltd. (TSX:NXE) („Rook I.“ mit der Lagerstätte „Arrow“), Denison Mines Corp (NYSE:DNN) („Wheeler River“) und Fission Uranium (TSX:FCU) (Pojekt „PLS“ mit der Lagerstätte „Triple R“) zu den Namen, die künftige und aktuelle Uran-Investoren sich merken sollten. Dieses Trio hat bereits Vormachbarkeitsstudien vorgelegt oder steht kurz davor. Die „nächste Generation“ der Uran-Unternehmen ist mit den Explorern Iso Energy (TSXV:ISO), Purepoint (TSXV:PTU) und UEx (TSX:UEX) (unter anderem mit dem Projekt „Christie Lake“) in den Startlöchern.
Zu den „kleineren“ Playern, die derzeit von dem Ausbruch der Uranpreise profitieren und denen Investoren besondere Aufmerksamkeit schenken sollten, gehört Skyharbour Resources.
Skyharbour Resources: „Atomantrieb“ für die Aktienkurse
Der rührige Explorer aus Vancouver erlebte schon ab Mitte August einen stabilen Aufwärtskurs, der seit vergangener Woche beachtlich in der Steigung zulegt. Aktuell (14.09.2021) wird die Aktie für 0,72 CAD beziehungsweise 0,48 EUR gehandelt. Der Schlusskurs am Freitag lag noch bei 0,56 CAD oder 0,36 EUR.
Bei Skyharbour von einem „kleineren“ Uranunternehmen zu sprechen, ist allerdings irreführend. Mit einer Landfläche von 240.000 Hektar, aufgeteilt in mehrere bohrfertige Projekte, zählt das Unternehmen zu einem der großen Landbesitzer im Athabasca-Becken, einem Uran-Hotspot, in dem die Mehrzahl der kanadischen Uranexplorer tätig ist. Schätzungsweise 20 Prozent der globalen Uranförderung finden hier statt.
Projekte in namhafter Nachbarschaft
Das Athabasca-Becken ist eine geologische Region in den Provinzen Alberta und Saskatchewan. Mineralogisch betrachtet besteht die Beckenoberfläche aus Sandsteinsedimenten, die bis zu 1000 Meter in die Tiefe reichen und an deren Übergang zum Grundgestein sich die Hauptfundstellen von Uran befinden. Die Anfänge der Uranförderung liegen in den Vierzigerjahren; die aktuell größte (wie erwähnt, derzeit ruhende) Mine ist „McArthur River“ von Cameco.
Das Flaggschiffprojekt von Skyharbour, „Moore Lake Uranium“, befindet sich 39 Kilometer südlich von „McArthur River“ und 15 Kilometer südlich vom Projekt „Wheeler River“. Angrenzend an das als Joint-Venture mit Anzincourt Energy beziehungsweise Orano Canada explorierte „East Preston“ und „Preston“ befinden sich Projektflächen von NexGen, ein weiterer direkter Nachbar ist Fission Uranium – kurz gesagt, das oben aufgeführte Who-is-Who der kanadischen Uranszene, ist in einer Region mit hohem Ertragspotenzial versammelt.
Hochgradiges Flaggschiff: Neue Bohrergebnisse stehen an
Das Vorzeigeprojekt „Moore Uranium“ hatte Skyharbour 2016 vom vormaligen Projekteigner Denison Mines übernommen, wobei Denison zugleich ein wichtiger Investor in Skyharbour ist. Auf „Moore“ führt Skyharbour aktuell eine just auf 5.000 Bohrmeter erweiterte Kampagne durch, mit der Schichtlücken und Ziele im Grundgestein entlang des „Maverick“-Strukturkorridors und im Areal „Grid Nineteen“ erkundet werden sollen.
Bereits im Jahr 2000 war auf „Moore Uranium“ eine Uranmineralisierung entdeckt und, unter anderem, eine Zehn-Meter-Strecke mit 4,03 Prozent Triuranoctoxid inklusive einem 1,4 Meter langen Intervall von 20 Prozent Triuranoctoxid nachgewiesen worden. 2017 erbohrte Skyharbour 5,9 Meter mit 6,0 Prozent Triuranoctoxid, darin enthalten 1,5 Meter mit 20,8 Prozent Triuranoctoxid.
Zur Verdeutlichung der Inhaltsgrade: Umgerechnet auf die Dimensionen eines etwas „griffigeren“ Rohstoffs, nämlich Gold, entspräche ein Gehaltsergebnis von 4 Prozent Triuranoctoxid pro Tonne einem Goldgehalt von mehr als 50 Gramm. Das kommt zehnmal dem gleich, was Goldsucher unter „starkes Bohrergebnis“ subsumieren würden.
Im Herbst sollte es „frische“ Zahlen durch die Auswertung der aktuellen Bohrergebnisse geben. Investoren warten schon jetzt mit Spannung darauf, welchen Schwung die neuen Untersuchungen dem Aktienkurs bescheren könnten.
Thorium und andere Portfolio-Projekte
Das zweite, zu einhundert Prozent gehaltene Uranprojekt befindet sich am Ostrand des Athabasca-Beckens und heißt „South Falcon“. Für dieses Projekt wird eine Erstressource angestrebt; eine Ressourcenschätzung beziffert 7,0 Millionen Triuranoctoxid zu 0,03 Prozent und – ebenfalls sehr interessant – 5,3 Millionen Pfund Thoriumdioxid zu 0,023 Prozent. Thoriumdioxid ist ein radioaktives Material, das in optischen und technischen Anwendungen benötigt wird. Es kann zudem in speziellen Reaktortypen (sogenannten „Brütern“) zum Einsatz kommen. Dabei soll es im Vergleich mit Uran hundertmal mehr Energie produzieren, dies bei einer erheblich geringeren Abfallmenge.
Von nachgeordneter Wichtigkeit im Skyharbour-Portfolio sind das „Mann Lake“ und das „Yurchison Lake“-Projekt, jeweils ebenfalls in 100-prozentigem Besitz. Die beiden Projekte wurden historisch exploriert und zeigten vielversprechende Anhaltspunkte für Uranmineralisierungen. Aktuell finden dort zwar keine Sondierungen statt; „Mann Lake“ und „Yurchison“ könnten aber künftig wichtige Rollen im Gesamtprogramm spielen.
Gemeinsam erfolgreich: Die Partnerprojekte
Geht es um News von den Explorationen auf den mit Partnern betriebenen Skyharbour-Projekten, spielen gegenwärtig vor allem die Updates von „Hook Lake“ (ehemals „North Falcon Point“) und „East Preston“ im Vordergrund. Auf beiden Arealen orientieren die jeweiligen Partner sich mit Methoden von der Überflug-Radiometrie bis zur Analyse von Grabproben über die Geologie und die vielversprechendsten Ansatzpunkte für Explorationsbohrungen.
Von „Hook Lake“, einem 25.846 Hektar großen Areal etwa 60 Kilometer nördlich der „Key Lake“-Mine, konnte Projektpartner Valor Anfang September erste konkrete Gehalte aus Gesteinsproben melden. Dabei wurden nicht nur Uran, sondern auch Silber und seltene Erden erfasst. Außerdem hat das Unternehmen prioritäre Zonen für weitere Untersuchungen definiert. Das Fortschreiten der Entwicklungen dürfte also spannend bleiben und einen kontinuierlichen Newsflow erzeugen. Valor Resources Ltd. aus dem australischen Perth hat mit Skyharbour eine endgültige Vereinbarung abgeschlossen, nach der es (gegen Explorationsauslagen, Barzahlungen und Aktienemissionen) bis zu 80 Prozent an dem Projekt verdienen kann.
Die Projekte „Preston“ und „East Preston“ waren ursprünglich im Besitz von Skyharbour und Dixie Gold Inc. Diese beiden Grundstückseigner haben mit Orano Canada und Azincourt Energy Abkommen, nach denen diese (ebenfalls gegen Cash, Aktien und Explorationsaufwendungen) Anteile an den, jeweiligen Projektteil im Earn-in-Verfahren erwerben können. Azincourt Energy hat seinen Anteil bereits erfüllt und ist nun als Joint-Venture-Partner zu 70 Prozent an „East Preston“ beteiligt; je 15 Prozent des Projektes verbleiben bei Skyharbour und Dixie. Azincourt will, nach der Definition neuer Bohrziele, bald ein Winterbohrprogramm über 7.000 Meter und etwa 30 bis 35 Löcher starten.
Nebenan, auf „Preston“, hält Orano Canada aktuell 51 Prozent, Dixie und Skyharbour jeweils 24,5 Prozent. Die Projektgelände sind ausgedehnte und vielversprechende Konzessionsgebiete unweit der Lagerstätten „Triple R“ (Fission Uranium) und „Arrow“ (NexGen Energy).
Fazit
Ob als Schlüssel für emissionsfreie Verstromung oder als physischer „Tresorwert“: Uran ist derzeit sicherlich einer der angesagtesten Bodenschätze. Dass das kein kurzfristiger Trend bleiben wird, ergibt sich aus der dräuenden Versorgungslücke. Dass es nun so rasant nach oben geht, dürfte dem neuen Finanzprodukt von Sprott zumindest in Teilen mit zu verdanken sein, frei gemäß dem Motto: „In Uranium we trust“.
Welche Auswirkungen die neuesten Performances der Reddit-User auf das Ganze haben werden, wird sich spätestens am 17. September mit fällig werden der Calls zeigen – möglicherweise nimmt der Handelsplatz Kanada jedoch etwas Schub aus Kunstgriffen á la „GameStop-Squeeze“.
Nichts verkehrt machen Anleger, die – möglichen energie- und umweltpolitischen Ressentiments zum Trotz – die wirtschaftliche Bedeutung des Rohstoffs Uran adäquat einschätzen und jetzt reagieren, indem sie nach Unternehmenswerten in der Branche suchen. Skyharbour Resources ist dabei sicherlich der Tipp – längst kein Geheimtipp mehr – unter den kanadischen Smallcaps, die, wie oben gezeigt, vom Anstieg der Uranpreise überdurchschnittlich profitieren.
Mit prospektiven Eigenregie- und sich hervorragend entwickelnden Partnerprojekten sowie weiteren Konzessionen in der Reserve ist das Unternehmen bestens gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft und profitiert schon jetzt von den Verbesserungen des Uran-Marktes. Mit den erstklassigen Projekten und Partnern, einem erfahrenen Management und seiner Marktkapitalisierung von inzwischen 86 Millionen CAD, sollte eine hohe Investorennachfrage unter diesen Vorzeichen nicht ausbleiben.
Dieser Artikel von Florian Munsch ist erstmalig am 15.09.2021 auf www.goldgeldwelt.de erschienen, unter dem Titel: „Der Uranpreis explodiert! Das steckt hinter der Rallye und so können Anleger profitieren“