■ EUR/USD rutscht auf 16-Monats-Tief
■ IWF will Änderungen am Sanierungsprogramm für Griechenland
■ US-Arbeitsmarkt besserte sich im Dezember weiter – ALQ jetzt bei 8,5%
■ Fitch senkt Ungarns Rating für Fremdwährungsanleihen auf Ramschniveau
Marktkommentar
Vor dem Wochenende hat der EUR seine Abwertungstendenz gegenüber den übrigenHauptwährungen fortgesetzt. Das Austauschverhältnis zum USD rutschte heute Morgenunter die 1,27 – das niedrigste Niveau seit 16 Monaten. Ursächlich dafür waren zum einendie Sorge vor einer Zuspitzung der Schuldenkrise, aber auch freundliche Arbeitsmarktdaten aus den USA. Derzeit beunruhigen vor allem Griechenland und Spanien die Investoren. Mit
den laufenden Verhandlungen um einen Schuldenschnitt für private Gläubiger Griechenlands wird der Ton schärfer. Zum Einen wird hier und da ein größerer Verzicht als die angedachten 50% vom Nominalwert gefordert, um eine möglichst große Entlastung zu erreichen. Auch wurde von offizieller Seite für den Fall eines Scheiterns ein Staatsbankrott mit Rückkehr
zur Drachme ins Spiel gebracht, deren Folgen für die Institute noch gravierender wären. Ein erfolgreicher Abschluss dürfte Voraussetzung für die Auszahlung der nächsten Kredittrancheder Troika sein. Der IWF scheint unterdessen den Glauben an das Sanierungsprogrammfür Griechenland verloren zu haben und fordert nach Medienberichten Änderungender Eckpunkte – also härteres Sparen, größerer Schuldenschnitt und/oder mehr Mittel der Kreditgeber. Die am Donnerstag anstehende spanische Staatsanleiheauktion steht nach dem deutlichen Verfehlen des Defizitziels für 2011 unter keinem guten Stern, was auch die steigenden Sekundärmarktspreads anzeigen. Von EFSF-Chef Regling war unterdessen zu hören, dass die Garantien für eine Beteiligung an Hilfskrediten für angeschlagene Staaten wohl am oberen Ende der angedachten Spanne liegen werden, der Hebel für die Schlagkraft der Rettungsfazilität also kleiner ausfällt als ursprünglich erhofft. Angesichts dieser Gemengelage ist
die Stimmung der Finanzmärkte spürbar angespannt. Mit möglichen politischen Weichenstellungen, der EZB-Ratssitzung und anstehende Refinanzierungsbemühungen angeschlagener Staaten stehen in dieser Woche zahlreiche beachtenswerte Termine auf der Agenda.
Die Future-Positionen der Non-Commercials für EUR/USD zeigen, dass der Short-Überhang vergangenen Dienstag neue Höhen erreichte. Das heißt, dass die Marktteilnehmer mehrheitlich weiter auf einen schwächeren EUR setzen. Dadurch könnte aber eine deutliche Gegenbewegung durch notwendiges Short-Covering verstärkt werden.
Während die hiesigen Konjunkturdaten dürftig ausfielen – Einzelhandelsumsätze der Eurozoneund die Auftragseingänge der deutschen Industrie gingen deutlicher zurück als im Konsens erwartet worden war – übertraf der US-Arbeitsmarkt die Erwartungen. Der Beschäftigungsaufbau
außerhalb des Agrarsektors toppte mit 200 Tsd. die Konsensschätzungen
deutlich und bestätigte damit die positive Tendenz der vorangegangenen Arbeitsmarktindikatoren. Die Arbeitslosenquote sank auf 8,5% und damit auf den niedrigsten Stand seit Februar 2009. Bevor von dem Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt aber Einfluss auf die Fed ausgeht, muss sich dieser aber noch festigen und weiter an Dynamik zulegen. Ende letzter Woche sprachen sich drei in diesem Jahr im FOMC stimmberechtigte Fed-Mitglieder für
weitere Stimuli für den darbenden Häusermarkt aus. Die Ansätze reichten von MBS-Käufen, Hilfen für arbeitslose Hausbesitzer bis zu Reduzierungen der Hypothekenschulden, falls diese den Wert der Immobilie überstiegen.
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