Der Euro eröffnet heute (08.10 Uhr) bei 1.2992, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im US-Handel bei 1.2959 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 82.30 In der Folge notiert EUR-JPY bei 106.90, während EUR-CHF bei 1.2052 oszilliert.
Heute Nacht wurde nach langem Warten endlich verkündet, dass es eine Einigung zu dem Thema Griechenland gibt. Nach langen Diskussionen und Gezaudere sorgte diese Nachricht für Erleichterung an den Märkten. So kompliziert wie sich der Fall Griechenland darstellt, so kompliziert ist auch die Rettung. Man setzt alle denkbaren Instrumente ein, um dem Land zu helfen.
Kreative Wege die auch ein Chefarzt manchmal gehen muss werden auch in Griechenland angewendet, um eine tragfähige Schuldenqoute zu erreichen.
Die wesentlichen Punkte werden in den bekannten Medien ausführlich beschrieben. Wir verzichten auf eine ausführliche Aufstellung der einzelnen Positionen und versuchen einen Blick auf die Risikofaktoren zu geben.
Es bleibt als Fazit stehen, dass es große Mühen und viel politisches Fingerspitzengefühl gekostet hat bis sich alle Beteiligten einigen konnten. Auch der IWF hat nachgegeben und in der Frage des zukünftigen Schuldenstandes nachgegeben und nicht auf seiner Position beharrt. Positiv bewerten wir auch die Aussage des IWF, dass nicht angedacht war und ist, sich aus der Rettung der Euroländer zurück zu ziehen. Die Gerüchte um einen Abschied des IWF sollten damit verstummen.
Zentrale Frage ist und bleibt allerdings, wie lange das Land ohne einen großen Befreiungsschlag überleben kann. Die nächste Tranche aus dem Hilfspaket wird formell am 13. Dezember beschlossen, dann ist das Land erst einmal mit liquiden Mitteln versorgt und steht nicht mehr direkt vor der Pleite.
Vorher sollen Anleihen zum aktuellen Marktpreis zurückgekauft werden und so mit 30-40% Kapitaleinsatz die Schulden um 20 Mrd. Euro sinken. Es gibt hierzu noch keine weiteren Details zu vermelden. Wir haben den Eindruck, es wird zu einem zweiten offiziellen Schuldenschnitt kommen. Der Zeitpunkt wird aber erst nach der Bundestagswahl definiert werden…solche Nachrichten sind aus deutscher Parteien-Sicht keine „good news“….aber wahrscheinlich unvermeidbar um eine notwendige Basis für griechische Schulden zu schaffen.
In den nächsten Tagen gilt es zu analysieren, wie genau die Vorbereitungen in der Öffentlichkeit zu diesem Thema abgehandelt werden.
Die Märkte in Asien reagierten erleichtert auf die Nachricht um Griechenland und tendierten positiv. Der Nikkei legte zu, der Euro legte auf breiter Front zu und kletterte für einen kurzen Moment über die 1,3000-Schwelle gegenüber dem Dollar. Auch der DAX beginnt den Tag stark und zeigt eine erste positive Reaktion (+65 Punkte). Wir bleiben gespannt, wie lange diese positive Grundstimmung anhält. Die Katze ist aus dem Sack. Jetzt wird man sich ansehen, wie genau die einzelnen Punkte umgesetzt werden könnten und wann wieder mit einer Aufwärmung des Themas zu rechnen ist….denn das was wir gesehen haben war es noch nicht. Dazu gibt es noch zu viele Fragezeichen auf der Chefarztagenda…
Noch ein kurzer Blick auf die Verbraucherzahlen von Freitag und gestern, die wir ihnen nicht vorenthalten möchten.
Schon am Freitag bekamen wir die Zahlen vom viel beachteten Ifo-Institut. Nach dem Höchstwert des Geschäftsklimas im April bei 109,7 Zählern und der Talfahrt danach bis auf 100,0 im Oktober gibt es einen Anstieg auf 101,4 Punkte zu verzeichnen. Ebenfalls positiver als zuvor wurde die aktuelle Lage eingeschätzt. Der November-Wert von 108,1 lag über dem Vormonatswert von 107,2 Zählern. Als ITüpfelchen wurden auch die Geschäftserwartungen positiver eingeschätzt und notieren bei 95,2 nach 93,2 zuvor. Insgesamt waren die Zahlen sehr stark.
Die gestern veröffentlichten Zahlen zum deutschen Konsumklima fielen etwas schwächer aus als zuletzt. Der Dezemberwert fiel auf 5,9 von 6,1 im Vormonat. Es war der erste Rückgang seit Juni. Die aktuellen Aussichten lassen die Verbraucher etwas vorsichtiger in die Zukunft blicken. Insgesamt ist die Lage aber mehr als solide, viele Jobs sind in den vergangenen Monaten entstanden und es gab gute Tarifabschlüsse, die ein ausgabefreundliches Klima bei den Verbrauchern hervorrufen. Auch der Teilindex Konjunkturaussichten fiel mit +1,2% besonders positiv aus. Das Ifo-Geschäftsklima drehte, nach zuvor sechs negativen Monaten, erstmals ins Plus.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Erst ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.2580 – 1.2900 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
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