Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,3633 (07.58 Uhr), nachdem im US- Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3611 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 101,92. In der Folge notiert EUR/JPY bei 138,95. EUR/CHF oszilliert bei 1,2225.
Die Sanktionsspirale gegen Russland wird zunächst nicht weiter verschärft. Zumindest ist das die Haltung unserer Bundeskanzlerin ob der aktuellen Gemengelage. Das ist weise, wenn man die Lage der Ukraine mittel- bis langfristig stabilisieren will. Es ist darüber hinaus hilfreich, weil damit die potentiellen Wachstumsrestriktionen für die deutsche, die europäische und die Weltwirtschaft verringert werden.
Die EU setzt neue Prioritäten. Eine stärkere Fokussierung auf Wirtschaftswachstum, Beschäftigung, Wettbewerbsfähigkeit und Weiterentwicklung der Wirtschafts- und Währungsunion sei erforderlich, heißt es aus diversen Quellen.
Ergo ergeben sich hier Nachrichtenlagen, die der zuletzt zunehmenden Risikoaversion, unter anderem deutlich werdend am schwächeren IFO-Index, entgegen wirken.
Entsprechende Reaktionen waren am Finanzmarkt, allen voraus dem Aktienmarkt, erkennbar.
Die Einlassungen Mario Draghis (siehe Rubrik „Letzte Nachrichten“) implizieren, dass die EZB handlungsbereit ist. Hinsichtlich der hohen Erwartungen des Marktes bezüglich einer Zinssenkung und quantitativer Maßnahmen wirkten die gestrigen Statements jedoch nüchterner. Der Eindruck, dass seitens der EZB leicht zurück gerudert wird, drängt sich auf.
Der gestern veröffentlichte Datenpotpourri aus der Eurozone und den USA war grundsätzlich positiv und erfrischend und damit ein weiterer Baustein für eine zuversichtliche Haltung an den Finanzmärkten.
Das Verbrauchervertrauen Frankreichs stellte sich per Mai unverändert auf 85 Punkte. Das entsprach der Prognose.
Italien setzte positive Akzente. Hier ergab sich bei dem Verbrauchervertrauen unerwartet ein Anstieg auf 106,3 nach zuvor 105,5 Punkten. Der Index markierte damit den höchsten Wert seit 3. Quartal 2009!
Die US-Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter stiegen per April überraschend um 0,8% im Monatsvergleich. Die Prognose lag bei -0,5%. Mehr noch wurde der Vormonatswert von +2,5% auf +3,6% revidiert. Der Blick auf den langfristigen Chart verdeutlicht das hohe Niveau, das mittlerweile erreicht wurde. Es belegt darüber hinaus, dass die Winterdelle neutralisiert wurde.
Das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart des „Conference Board“ legte den Erwartungen entsprechend auf 83,0 Punkte zu. Der Vormonatswert wurde von 82,3 auf 81,7 Zähler revidiert.
Der Index der Bewertung der aktuellen Lage verzeichnete einen Anstieg von zuvor 78,5 auf 80,4 Punkte. Der Index der Erwartungshaltung stieg von zuvor 83,9 auf 84,8 Punkte.
Auch die unterliegenden Arbeitsmarktindikatoren weisen positive Tendenzen auf. Gleiches gilt für die zukünftige Kaufneigung der US-Verbraucher.
Losgelöst von der aktuell positiven Tendenz belegt der Index, dessen Basis per 1985 bei 100 Punkten festgelegt ist, dass unter historischen Gesichtspunkten das Verbrauchervertrauen auf einem mäßigen Niveau oszilliert.
Entscheidend für hier und heute ist jedoch einerseits der relative Vergleich und andererseits die Tendenz.
Der S&P/Case Shiller Hauspreisindex im 20 Städtevergleich lieferte im Monatsvergleich einen Anstieg um 0,9%. Im Jahresvergleich übersetzte sich das in eine Zunahme um 12,4% nach zuvor 12,9%. Gegenüber der im Juli 2006 erzielten Höchstpreise bewegen sich die Immobilienpreise jetzt um -19,2% unterhalb des Spitzenwerts.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.
Viel Erfolg!