Die statistischen Daten spielten gestern im Vergleich zu den Aussagen einiger wichtigen Marktakteure kaum eine Rolle. Der Präsident der Deutschen Bundesbank Jens Weidmann sprach ziemlich offen über einen negativen Zinssatz. Nach seiner Auffassung wäre dieser eine absolut adäquate Reaktion auf den teuren Euro. Aus der Slowakei meldete sich sein Kollege Jozef Makuch zu Wort, der Raum für eine Schwächung des Euros sieht. Und auch Erkii Liikanen, der Präsident der finnischen Zentralbank, sprach davon, dass die Idee nicht so abwegig sei.
Nur Mario Draghi schwieg zu diesem Thema weiterhin. Doch wir erinnern uns, wie sich der zuvor sehr schweigsame Draghi im November 2013, als die Zinssenkung bekannt gegeben worden war, in dem Sinne äußerte, dass die Andeutungen ja von anderen Seiten gekommen wären. Vermutlich sollen die Investoren somit auf die EZB-Sitzung am 3. April vorbereitet werden. Wir warten ab und sind gespannt.
In diesem Sinne widmen wir uns der heutigen Technischen Analyse:
Der Markt tendiert zu einer Fortsetzung des Abwärtstrends mit dem Ziel, die Unterstützung bei 1,3640 zu testen. Ein weiteres Sinken des Paares bleibt eher unwahrscheinlich. Demzufolge gehen wir von einer Trendwende in der Nähe von 1,3640 aus. Eine gute Stelle hierfür bleibt der 100-Tage-SMA. Anschließend würde das Paar Kurs in Richtung 1,4000 nehmen.
Alternativ dazu bleibt die Möglichkeit eines direkten Anstiegs in Richtung 1,4000 bereits von den aktuellen Levels aus bestehen.
Sollte das Paar entgegen unseren Annahmen die Unterstützung bei 1,3640 brechen, so wäre mit großer Wahrscheinlichkeit eine weitergehende Korrektur in Richtung des 200-Tage-SMA oder der Unterstützung bei 1,3475 die Folge.
Nun kommen wir zu unserer Daily-Wave-Analyse:
Der Kurs formiert sich vermutlich zur Welle X (purpur) einer größeren Korrekturwelle X (rot), wonach die Fortsetzung des Aufwärtstrends (hellblaue Linien) zu erwarten ist.
EUR/USD: Vier-Stunden-Chart
Es bestehen klare Unterstützungs- und Widerstandslinien (magenta). Hält eine von ihnen nicht stand, so kommt es zum Ausbruch des Paares (grüne und rote Pfeile).
EUR/USD: Ein-Stunden-Chart
Ihr Jens Chrzanowski
Geschäftsführer Admiral Markets Partner Deutschland, MT am Germany GmbH