Wie erwartet hat der Euro Future Anfang Mai im Bereich von 1,16 seine Aufwärtskorrektur beendet und hat in vier Wochen über 500 Ticks an Wert verloren. Erst die non-farm Payrolls am letzten Freitag konnten ein erneutes Aufbäumen der europäischen Gemeinschaftswährung bewirken. Aber wie geht es jetzt mit dem Euro weiter?
Charttechnisch ist das für mich eine recht eindeutige Geschichte.
Zuerst möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf zwei interessante Wochen der großen Abwärtsbewegung von Anfang 2015 richten (im Chart mit Ellipse 1 markiert). Wir sehen, dass es sich dort um die beiden Wochen mit dem größten Volumen der letzten 5 Jahre handelt – in der gewählten Chart-Darstellung wird das Volumen durch die Dicke der jeweiligen Kerze angezeigt. Je dicker die Kerze, desto höher das Volumen in dieser Zeit
Auffällig ist weiterhin, dass die ab März 2015 laufende Aufwärtskorrektur bereits mehrere Male im mittleren Preisbereich dieser beiden Kerzen zum Stoppen gebracht wurde. Immer zwischen 1,15 und 1,17 – ausgelöst durch abnehmende Käufe oder zunehmende Verkäufe (markiert durch das hellrote Rechteck).
Auch die letzte Aufwärtsbewegung ist Anfang Mai in diesem Preisbereich gescheitert. Der letzte Teil der Aufwärtskorrektur sowie der Beginn des kurzfristigen Abwärtstrends seit Mai 2016 sind unter sehr dünnen Umsätzen gelaufen. Erst in der laufenden Woche ist wieder mehr Volumen in den Euro gekommen. Und das bei nun wieder fallenden Notierungen.
Dazu kommt die Tatsache, dass der Commercial Index im 3-Jahres-Vergleich ziemlich punktgenau Anfang Mai seit langem wieder unter die 20 gelaufen ist (Ellipse 2). Das letzte Mal als das passierte startete im Mai 2014 die 35 Cent-Abwärts-Party (Ellipse 3). Das lässt vermuten, dass der Euro nun mindestens bis zur nächsten Unterstützung weiter abwärts laufen sollte. Auf dem Wochenchart sehen wir das nächste Unterstützungslevel in grün markiert. Hier handelt es sich um den Bereich 1,08 bis 1,10.
Auch im Monatschart sehen wir einen sehr schönen, intakten Abwärtstrend. Anfang 2015 ist der Euro aus einem mehrjährigen Dreieck nach unten ausgebrochen. Die Korrektur lief ziemlich genau bis an den ersten Widerstand (Ellipse A). Im Anschluss hat sich eine Seitwärtsrange entwickelt, die mittlerweile seit 18 Monaten gehalten wird. Der Blick auf den Monatschart lässt also vermuten, dass die aktuelle Bewegung wieder ans untere Ende der Range laufen sollte, womit der Zielbereich im Monatschart dann die 1,06 sein sollte. Ein eventueller Ausbruch aus der Range in Trendrichtung abwärts sollte uns dann nicht nur zu neuen Jahrestiefs, sondern später tatsächlich noch zur Parität führen.
Aber bis dahin ist es noch ein weites Stück, und auch die Zentralbanken haben da sicher noch ein Wörtchen mitzureden.