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Finanzmärkte nervös – BDI zu Wettbewerbsfähigkeit – Taiwan – „EU-Maßnahmen“: Klartext

Veröffentlicht am 24.03.2023, 13:04
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0824 (05:11 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0818 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 130,36. In der Folge notiert EUR-JPY bei 141,10. EUR-CHF oszilliert bei 0,9922.

Finanzmärkte: Nervosität dominiert, Yellen rudert ....

Die Märkte zeigen sich in nervöser Verfassung. Das Datenbild aus den Ökonomien ist uneindeutig und hat nur bedingte Wirkung an den Finanzmärkten. Das Thema der veränderten Zinserwartungen in den westlichen Wirtschaftsnationen unterstützt unterschwellig.

Das US-Regionalbankenthema belastete gestern zunehmend im Tagesverlauf. Dabei bemühte sich US-Finanzministerin Yellen sehr, ihre Verbalakrobatik zu optimieren. Sie hat sich erneut beruhigend zur Bankensituation geäußert. In ihrer vierten Ansprache in dieser Woche versicherte sie gestern, dass das Bankensystem solide sei. Die US-Bankenaufsicht und das Finanzministerium seien bereit, umfassende Einlagensicherungen für andere Banken zu übernehmen.

Kommentar: Mehr kann sie nicht sagen, da sie sich ansonsten politisch übergriffig und damit gesetzwidrig verhalten würde. Die USA werden es nach den beschlossenen Maßnahmen massiven Umfangs im Triumvirat der US-Treasury, der FDIC und der Federal Reserve nicht zulassen, dass das Schicksal einer oder mehrerer Regionalbanken dieses Potpourri der Maßnahmen null und nichtig machte. Würde das passieren, stünde auch das geopolitische Handeln der USA mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Disposition.

Aktienmärkte zeigen sich nervös, es geht hoch, es geht runter. Die Tagesschlusskurse waren wenig verändert. Fernost eröffnet heute früh mit etwas leichteren Kursen.

An den Kapitalmärkten führt das Umfeld der erhöhten Nervosität zur Hinwendung zu Rentenpapieren mit guter Bonität. Die 10 jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,19% (Vortag 2,32%), während die 10 jährigen US-Staatstitel es auf 3,40% bringen (Vortag 3,44%). Der USD gewann gegenüber dem EUR an Boden. Der EUR sank bis auf 1,0818 in der Spitze.

Dagegen konnten Gold und Silber gegenüber dem USD deutlich zulegen.

Kommentar: Ein Hintergrund sind Berichte, dass immer mehr edle Metalle in Richtung China gehen. Der hybride US-Wirtschafts- und Finanzkrieg zeitigt hintergründig Folgen für den USD. Die sind perspektivisch für den USD und Westen nicht positiv.

BDI fordert von EU Trendwende für Wettbewerbsfähigkeit

Der BDI konstatierte, dass Europa als Standort an einem kritischen Wendepunkt angekommen sei. Der Europäische Rat müsse jetzt die Trendwende einläuten, um Maßnahmen zur Steigerung von Europas Wettbewerbsfähigkeit anzustoßen. Es wurde unter anderem auf hohe Energiepreise und bürokratische Belastungen verwiesen, so dass Zukunftsinvestitionen in die USA und Richtung China abwanderten.

Kommentar: Der BDI kommt sehr spät zu Erkenntnissen, die andere schon vor Monaten thematisierten, ohne Gehör in der Politik und den Verbänden zu finden. Die Schäden sind jetzt bereits messbar vorhanden. Frühere Forderungen und Mahnungen hätten mehr verändern können. Sorry, BDI & Co, ihr seid spät dran, unser Standort bezahlt teuer dafür. Schauen wir nach Fernost, um potentielle Folgen zu ermessen.

Taiwan: Weiter prekäre Daten bezüglich Industrieproduktion

Die Industrieproduktion sank per Februar im Jahresvergleich um 8,68% nach zuvor -20,50%. Der Verfall der Industrieproduktion begann Mitte 2021 und setzt sich unter Schwankungen fort. Hintergrund: Neben zyklischen und sektoralen Aspekten steht das Thema Deindustrialisierung im Zuge der US-Wirtschaftspolitik im Raum (WTO widrige US-IT-Subventionen zur Verlagerung der Produktionsstätten in die USA).

Kommentar: Liefert Taiwan einen Vorgeschmack für uns?
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Ergebnis: EU-Gipfel unterstützt Reformen für mehr Wettbewerbsfähigkeit

Der EU-Gipfel hat gestern beschlossen, mit einer Reihe von Maßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit der EU gegenüber China und den USA zu sichern, lautet die Überschrift bei Reuters.

Kommentar: Das klingt zunächst vielversprechend. Werfen wir einen Blick auf die Maßnahmen.

Nach den Beratungen in Brüssel stellten sich die 27 Staats- und Regierungschefs weitgehend hinter folgende Vorschläge der EU-Kommission:

• Vorschriften sollen vereinfacht werden. (Versuch läuft seit 30 Jahren ohne Erfolg!)

• Das System staatlicher Beihilfen soll gelockert werden. (Nicht "soll", sondern machen)

• EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen sagte, dass man mit den USA vereinbart habe, dass Subventionen für klimafreundliche Technologien nicht im Wettbewerb zueinander stehen dürften. (Wie rechtlich belastbar?)

• Die Kommission habe erreicht, dass in der EU hergestellte E-Autos/Produkte wie Batterien in den USA zugelassen und von den gleichen Förderungen profitieren könnten. (Gut!)

• Der EU-Rat rief die Nationalstaaten und die Kommission zu ehrgeizigen Maßnahmen zur Vollendung des Binnenmarktes bei Digitaltechnik und Dienstleistungen auf. (Ist ein Aufruf eine akut wirkende Maßnahme?)

• Zudem sollen am Freitag Fortschritte bei der Banken- und Kapitalmarkunion besprochen werden. (Sorry, das hilft nicht bei Investitionsfragen, es sind wichtige, aber nachgelagerte Themen! "Besprechen" ist nicht "Entscheiden")

• Vorschläge der EU-Kommission zur Änderung der Preisbildung im Stromsektor wurden nicht verabschiedet, sondern sollen bis Ende 2023 besprochen werden. (Verschieben ist auch eine "Maßnahme").

• Der EU-Gipfel verabschiedete ein Bekenntnis zu mehr Freihandelsverträgen der EU. (Richtiges Glaubensbekenntnis, aber das hilft wenig bezüglich des akuten Problems).

Kommentar: Das Energiethema wurde nicht einmal in Tiefe adressiert! Die USA schaffen Fakten, wir schaffen weit überwiegend Worte und Papier. Das war nichts Brüssel!

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Marginal schwächerer Verbrauchervertrauensindex

Der Index des Verbrauchervertrauens verlor per Berichtsmonat März leicht von -19,1 (revidiert von -19,0) auf -19,2 Punkte (Prognose -18,3).

Schweiz: Zinserhöhung analog der EZB um 0,50%

Die Schweizer Nationalbank hat erwartungsgemäß die Leitzinsen um 0,50% auf 1,50% erhöht.

UK: Zinserhöhung um 0,25% auf 4,25%

Die Bank of England setzte den Leitzins erwartungsgemäß um 0,25% auf 4,25% herauf. Das Votum fiel unverändert aus (7 Befürworter des Schrittes, 2 wollten einen unveränderten Satz). Der GfK-Konsumklimaindex stellte sich per März auf -36 (Prognose -36) nach zuvor -38 Punkten.

USA: Nationaler Aktivitätsindex geht zurück

Der von der Chicago Fed ermittelte National Activity Index (Sammelindex aus 85 US-Einzelindikatoren) sank per Februar von zuvor 0,23 auf -0,19 Punkte. Die Leistungsbilanz wies per 4. Quartal 2022 ein Defizit in Höhe von 206,8 (Prognose -213,2 Mrd. USD) nach zuvor -219,0 Mrd. USD (revidiert von -217,1 Mrd. USD) aus. Die Arbeitslosenerstanträge stellten sich per 18. März auf 191.000 (Prognose 197.000) nach zuvor 192.000. Der Absatz neuer Wohnimmobilien nahm per Februar von annualisiert 633.000 (revidiert von 670.000) auf 640.000 zu (Prognose 650.000).

Russland: Devisenreserven legen zu

Die Devisenreserven legten per 17. März 2023 von 573,2 auf 585,8 Mrd. USD zu.

Japan: Entspannung an der Inflationsfront und positive PMIs per März

Die Verbraucherpreise stiegen per Februar im Jahresvergleich um 3,3% nach zuvor 4,3% (geringster Anstieg seit September 2022). Die Kernrate nahm um 3,1% nach zuvor 4,2% zu.

• Jibun Bank PMI Produktion: 48,6 nach zuvor 47,7
• Jibun Bank PMI Dienstleistungen: 54,2 nach zuvor 54,0
• Jibun Bank PMI Composite Index: 51,9 nach zuvor 51,1 (höchster Indexwert seit

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0500 – 1.0530 negiert dieses Szenario.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe



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