Der australische Lithium-Developer Galan Lithium Ltd (ASX:GLN) (ASX: GLN; WKN: A2N4CD; ISIN: AU0000021461) forciert im argentinischen Hochland sein Paradeprojekt „Hombre Muerto“, und ist somit unmittelbarer Nachbar von Livent Corp. Auch Galaxy Resources und POSCO (NYSE:PKX) haben hier ihre Claims Neben dem argentinischen „Flagship“-Projekt besitzt Galan aber noch weitere hochinteressante Projekte. Im Januar 2020 hatte Miningscout das Unternehmen erstmals vorgestellt. Seither hat sich bei Galan einiges getan und wir wollen unseren Lesern zu den letzten Entwicklungen einen Überblick verschaffen.
Das mit hohen Lithium-Graden versehene Großprojekt mit 25.000 ha liegt in bester Qualitätslage, umgeben von namhaften und erfolgreichen Lithiumunternehmen. Mit Verunreinigungen von lediglich 2,7% liegen die Vorkommen für Lithium-Soleprojekte weltweit im Spitzenfeld. In nur 8 Monaten nach der Übernahme hat das Management eine Ressourcenschätzung erstellen lassen, die von Beginn an aufgezeigt hat, dass dieses Projekt auf „Hombre Muerto“-Salar das Potential besitzt, zu einem Weltklassedepot heranzureifen.
Projektentwicklung in Argentinien
Abb1: Lageübersicht des Projektes Hombre Muerto, Quelle: Galan Lithium
Ausgestattet mit bester Infrastruktur wie befestigte Straßen, genügend Grundwasser und örtlicher Energie besitzt das Projektareal in den argentinischen Anden die höchsten Lithiumgehalte landesweit. Weltweit liegt die Region nach dem Atacamabecken in Chile, an zweiter Stelle. So ist es auch nicht verwunderlich, dass das „Lithiumdreieck“, das sich über Bolivien, Chile und Argentinien erstreckt, höchst produktiv ist und rund 60% des weltweiten Lithiumbedarfs abdeckt.
Im Oktober 2019 hatte Galan eine erste Ressourcenschätzung veröffentlicht, die keine optimistische Variante, sondern eine mit einem cut-off-Gehalt von 500 mg Lithium je Liter sehr konservative Schätzung darstellte. Wir bilden sie hier nochmals ab, um den großen Fortschritt bei der folgenden Ressourcenschätzung darstellen zu können.
Abb2: Erstressource vom November 2019, Quelle: Galan Lithium
Wie in der Grafik erkennbar, wurde diese aufgrund toller Bohrergebnisse nur vom Projektteil Candelas North gebildet. Und dennoch enthielt sie bereits über 684.000 Tonnen LCE (Lithiumkarbonatäquivalent).
Abb3: Projektteil Candelas und seine nördlichen Nachbarn, Quelle: Galan Lithium
Neben Candelas zeigt die Grafik auch die westlichen Projektteile des Unternehmens, auf die wir in späterer Folge noch genauer eingehen werden. Insgesamt besitzt Galan Lithium 6 Projekte zu 100%, welche in Abb3 dunkelblau umrandet sind.
Die Ressourcenschätzung von Candelas zeigte auf, dass sie von gleicher Qualität wie das „Sal de Vida“ Lithiumprojekt von Galaxy Resources war. Galaxy hatte das Projekt zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits weiterentwickelt.
Der Verlauf des Jahres 2020 war geprägt von Bohrungen auf den Projektteilen Hombre Muerto West (HMW), die die Areale Catalina, PataPila, Rana de Sal und Catalina & Deceo umfassen, sowie von metallurgischen Testreihen. Ziel war es die bestehende Ressource von Candelas zu ergänzen und die neue Ressource dann für eine erste Schätzung der Wirtschaftlichkeit zu verwenden.
Die beiden Hauptziele des Managements konnten gegen Jahresende 2020 punktgenau erreicht werden. Man war auch optimistisch, da bei einer Probebohrung auf dem Teilprojekt Pata Pila bis zu 900 mg Lithium pro Liter gemessen wurden und auf Rana del Sal sogar mehr als 1.000 mg Lithium je Liter.
Ende November 2020 konnte dann die neue Ressourcenschätzung veröffentlicht werden, die im Gegensatz zur Erstressource einen gewaltigen Qualitäts- und Mengenschub auswies.
Abb4: kombinierte Ressource neu von HMW und Candelas, Quelle: Galan Lithium
Um einen gleichen Ansatz zugrunde zu legen, wurde in der neuen Ressourcenschätzung nicht die durch den Cut-off-Grad von 500mg Li je Liter reduzierte Ressource verwendet, sondern die „Bruttoressource“.
Von 684.000 Tonnen mit einem Gehalt von 672 mg Li je Liter auf 2,95 Mio. Tonnen und 858 mg Li je Liter zu steigern, ist ein sensationeller Qualitäts- und Quantitätssprung. Mit dieser enormen Ressource konnte Galan Lithium den koreanischen Konzern POSCO überholen und von der 3. Stelle der größten Lithiumplayer der Region ablösen.
Auf Basis der nun vorliegenden Ressourcenschätzung wurde Ende des Jahres 2020 eine vorläufige Wirtschaftlichkeitsschätzung (PEA) erarbeitet, die erstmals auch darlegte, wie das Unternehmen im Falle einer Produktion dastehen könnte. Auch diese Studie belegte den bisherigen Erfolgslauf von Galan Lithium eindrucksvoll.
Abb5: PEA vom 21.12.2020, Quelle: Galan Lithium
Auch wenn nur rd. 60% der Ressource von HMW zur Ressourcenerstellung herangezogen wurden, so weist die PEA bei einer Jahresproduktion von 20.000 Tonnen Lithiumkarbonat eine mehr als beachtliche Minenlaufzeit von zumindest 40 Jahren aus.
Da noch etliche aussichtsreiche potentielle Fundstellen bekannt sind, sollte es nicht verwundern, wenn eine nächste Ressource eine weitere Steigerung erfahren könnte.
Wie positiv ein Vergleich bereits jetzt mit anderen argentinischen Lithiumgesellschaften ausfällt, zeigt nachfolgende Grafik.
Abb6: Galan Lithium im Vergleich zu argentinischen Mitbewerbern, Quelle: Galan Lithium
Im Jahr 2020 hat Galan Lithium alle seine Ziele erreicht und die Qualität des Projektes überzeugend bestätigt.
Darüber hinaus konnte Anfang November 2020 der Erwerb von Ergänzungsflächen zu HMW bekannt gegeben werden. Mit Del Condor und Pucara wurden 1.804 ha der Fläche von HMW hinzugefügt, womit Galan Lithium nun durchgehende 7,5 km x 2,5 km mineralhaltige Projektfläche zu 100% besitzt.
Abb7: Die neuen Ergänzungsflächen von HMW, Quelle: Galan Lithium
Im Frühjahr 2021 beginnen auf den neuen Arealen die Vorbereitungen für geophysische Untersuchungen als Vorbereitung für nachfolgende Bohraktivitäten. Weitere Maßnahmen sind abhängig von den Ergebnissen der Untersuchungen und derzeit noch nicht bekannt.
Weitere Top-Projekte in der Pipeline
Wenn auch seit dem Vorjahr von den bestehenden Projekten (Ölkonzession in der Türkei und Hartgestein-Lithiumprojekt in Australien) keine nennenswerten Nachrichten veröffentlich wurden, so hat das findige Management dennoch an einem neuen australischen Lithiumprojekt Gefallen gefunden. Von Lithium Australia (ASX:LIT) wurden 80% Anteile an einer Gesamtfläche von rd. 43 km² optioniert. Das Besondere daran ist, dass das Projekt nur wenige Kilometer von Australiens größtem Lithiumproduzenten Talison Lithium Pty entfernt und rd. 200km südlich von Perth liegt. Die Greenbush Mine von Talison Lithium gehört zu den Topvorkommen mit den weltweit höchsten Lithiumgraden in Hartgestein. Das könnte auch für Galan Lithium interessant werden.
Letzte Finanzierungsrunde
Galan Lithium hatte jüngst über die Ausgabe von 20 Millionen Aktien zu je 0,50 AUD an institutionelle und gehobene Investoren 10 Millionen AUD generiert. Der Erlös aus dieser Aktion plus einer Barzahlung von 4,6 Millionen AUD seitens Galan soll in die Weiterentwicklung von „Hombre Muerto West“ fließen. Wie Galan-Geschäftsführer Juan Pablo Vargas de la Vega äußerte, seien durch die Kapitalerhöhung Explorationskosten und Projekte für „Hombre Muerto West“ für das Jahr 2021 voll finanziert.
Bemerkenswert daran: Unter den Anlegern befindet sich ein Fonds für grüne Energie, „Thematica Future Mobility“, der nach Abschluss der Emission zu einem bedeutenden Aktionär von Galan wird. Ein Ritterschlag für ein Unternehmen, das sich die nachhaltige Produktion eines Rohstoffes auf die Fahnen geschrieben hat, der zur Rettung des Weltklimas beiträgt.
Wie geht es 2021 bei Galan Lithium weiter?
Die Räder stehen nicht still im Unternehmen. Auch für das Jahr 2021 liegen bereits glasklare Meilensteine vor.
Abb8: Planziele für das Jahr 2021, Quelle: Galan Lithium
So wird aktuell an den notwendigen Studien gearbeitet, mit dem Ziel, eine detailliertere Wirtschaftlichkeitsstudie (PFS) zu erstellen. Auch die metallurgischen Tests laufen weiter, um die Gewinnungsraten weiter zu verbessern. Für eine geplante Pilotanlage sind die Genehmigungen in Vorbereitung. Auf den neu erworbenen Projekten Del Condor und Pucara laufen die Vorbereitungen für geophysische Untersuchungen. An Nachrichten wird es im laufenden Jahr also nicht mangeln, denn Galan Lithium präsentiert ein straffes Arbeitsprogramm für 2021.
Fazit
Das Jahr 2019 war in der Unternehmensentwicklung keine Eintagsfliege. 2020 brachte mit Bohrerfolgen, der neuen Ressourcenschätzung und der PEA die Bestätigung, dass ein fähiges Management in der Lage ist, ein Topprojekt auch mit Erfolg zu entwickeln. Dass nun mit einem weiteren Lithiumprojekt in Australien auch dort die Basis für ein zweites Standbein in der Zukunft gelegt wurde, ist kein Nachteil, denn der straffe Zeitplan für Hombre Muerto in Argentinien zeigt ohnehin die Priorität des Managements auf.
Mit rund 14,5 Mio. AUD in der Kasse ist man auf jeden Fall für die kommenden Monate gerüstet. Erst wenn es darum geht die notwendigen und teuren Teilstudien für die nächste Wirtschaftlichkeitsstudie zu finanzieren, dürfte eine weitere Runde zur Kapitalbeschaffung notwendig werden.
Das Management hat seit Anfang 2020 gezeigt, dass es kosteneffektiv und zeitnah fähig ist, ein Topprojekt kräftig weiter zu entwickeln. Die Kursentwicklung gibt dem Management die Bestätigung dafür. Galan Lithium hat bisher alles richtig gemacht. Daher sollte auch im Jahr 2021 die Erfolgsgeschichte des Unternehmens fortgeführt werden können.