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Gold und Silber – historisch günstig?

Veröffentlicht am 20.09.2018, 11:28
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Gold kann gewissermaßen eine Versicherung gegen das Risiko, dass die Entwicklung nicht so verläuft wie vorhergesehen. Rohöl hat sich auf Jahressicht verteuert. Im Lichte neuester Entwicklungen erscheint aber ein weiterer ungebremster Preisanstieg weniger wahrscheinlich. Bei Silber finden Anleger derzeit eine historisch günstige Bewertung. Anleger greifen zum Turbo-Bull HX3KXU oder GL3BHG. Auf Gold lautet unser Favorit DM8XQD. Etwas exotischer – Palladium – gibt’s über den Turbo VA500A.

Rohöl: Neue Kooperation soll steigende Preise verhindern

Rohöl hat sich auf Jahressicht stark verteuert. Der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee kratzte zuletzt mehrfach an der Marke von 80 US-Dollar je Barrel. Doch ob die Preise nachhaltig über diese Marke steigen können, erscheint im Lichte neuester Entwicklungen zumindest fraglich. Nichtsdestotrotz bleibt der weitere Verlauf abzuwarten.

Zu den stärksten Preistreibern zählt der Ausfall von Öllieferungen aus dem Iran. Sanktionen der USA gegen die Ölindustrie des OPEC-Mitgliedslandes werden zwar erst im November in Kraft treten. Allerdings zeigen die Maßnahmen schon jetzt Wirkung. Die iranischen Ölexporte sind in den Sommermonaten bereits gesunken, weil Kunden des Iran unter dem amerikanischen Druck ihre Ölbestellungen teilweise deutlich gedrosselt haben. Rohstoffexperten des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) gehen davon aus, dass die angekündigten US-Sanktionen gegen die iranische Ölindustrie die Exporte des Landes aktuell um 150.000 Barrel pro Tag reduziert haben. Dagegen stehe allerdings eine steigende Förderquote der OPEC und Russlands, die nach Einschätzung der HWWI-Experten einen neuen Höchststand bei 32,89 Mio. Barrel pro Tag erreicht habe.

Nun bahnt sich zudem eine Kooperation zwischen den drei weltgrößten Ölproduzenten Saudi-Arabien, Russland und USA mit dem Ziel an, drohende Angebotsausfälle aus dem Iran zu kompensieren. Saudi-Arabien und Russland wollen ihre Zusammenarbeit auch über das Ende des Kürzungsabkommens am Jahresende hinaus fortsetzen, wie die Commerzbank (DE:CBKG) unter Bezug auf ein Treffen der beiden Energieminister, Nowak und al-Falih, in Moskau berichtete. Eine Zusammenarbeit dürfte die Sorgen vor möglichen Angebotsknappheiten lindern und einem weiteren Preisanstieg entgegenstehen, kommentierten die Frankfurter Öl-Fachleute. Der iranische OPEC-Gouverneur habe derweil davon gesprochen, dass Russland und Saudi-Arabien den Ölmarkt „als Geisel“ nehmen würden.

Gold als möglicher Schutz vor unvorhersehbaren Risiken

Der Goldpreis, der Anfang des Jahres noch im Aufwärtstrend war, ist seit April stark gefallen und hat Mitte August seinen niedrigsten Stand seit Januar 2017 erreicht. Hauptgrund für den Verfall ist der starke US-Dollar. Seit Mitte April hat sich die US-Währung gegenüber dem Euro von 1,24 auf bis zu 1,14 verteuert. Ähnliches gilt für alle anderen Währungen. Hinter der Stärke des Dollars stehen zum einen die robuste Verfassung der US-Wirtschaft und die straffere Geldpolitik der US-Notenbank, zum anderen die erhöhte Risikoaversion an den Märkten, was die US-Devise in ihrer Funktion als Zufluchtswährung attraktiv werden ließ.

Nach Ansicht von Guy Wagner, Managing Director bei der Banque de Luxembourg Investments (BLI), gehört Gold im Grunde zu jenen Vermögenswerten, die in der Hoffnung gekauft werden, dass jemand in der Zukunft bereit sein wird, einen höheren Preis dafür zu zahlen. „Gold an sich ist ein unfruchtbarer Vermögenswert”, erklärt Wagner in einem aktuellen Marktkommentar. Denn seit dem Ende des Bretton-Woods-Systems mit seinem Gold-Dollar-Standard habe das Edelmetall seine Funktion als monetärer Vermögenswert verloren. „Wer in Gold investiert, muss also davon überzeugt sein, dass seine historische Bedeutung weiterhin gilt und dass das Edelmetall auch künftig in turbulenten Zeiten gefragt ist“.

In der Regel verhalte sich der Goldpreis umgekehrt zum US-Dollar, so der Stratege weiter. Beide Werte könnten die Rolle einer Zufluchtsanlage übernehmen. Die Entwicklung des Dollars werde im Wesentlichen vom Zustand der US-Wirtschaft bestimmt. Die Nachfrage nach Gold habe hingegen vor allem mit der geopolitischen Situation zu tun, der Inflation und allgemein dem Vertrauen der Anleger in Papiergeld. „Gold ist gewissermaßen eine Versicherung gegen das Risiko, dass die Entwicklung nicht so verläuft wie vorhergesehen“, so Wagner.

Eine Anlage in Gold sollte daher nicht als kurzfristige Spekulation gesehen werden. Sein Preis werde dann wieder steigen, wenn Anleger verstehen, dass die Notenbanken ihre Geldpolitik nicht einfach normalisieren und die Situation rückgängig machen könnten, die sie mit ihrer nicht-konventionellen Geldpolitik und der Manipulation der Zinssätze geschaffen hätten, betont Wagner. Ein Effekt der künstlich niedrig gehaltenen Zinsen sei, dass der künftige Konsum vorweggenommen werde und sich das Vom-Markt-Verschwinden unrentabler Unternehmen. Gold stelle somit auch einen Schutz für den Fall eines Einbruchs der Finanzmärkte dar.

Silber stark unter Druck

Der Silberpreis kommt derzeit nur schwer in die Spur. Der nun seit Juni anhaltende Abwärtstrend zehrt an den Nerven der Anleger. Vergangene Woche fiel die Notierung sogar temporär unter die Marke von 14 US-Dollar je Feinunze. Das Gold/Silber-Verhältnis ist im Zuge dessen auf fast 85 gestiegen, der höchste Wert seit über 23 Jahren.

In der Vergangenheit folgte auf Phasen mit hohem Gold/Silber-Ratios nicht selten eine Outperformance von Silber gegenüber Gold. Doch diese muss nicht zwangsweise für die Zukunft gelten in einen steigenden Silberpreis münden. In Abwärtsphasen liegt eine Outperformance auch vor, wenn Silber weniger abgeben sollte als Gold.

Neue Fundamentaldaten zum Silbermarkt, die die Preisschwäche hätten erklären können, gibt es nicht. Für dieses Jahr erwartet das Silver Institute am Silbermarkt wegen einer anziehenden Nachfrage ein leichtes Angebotsdefizit. Aus Sicht der Analysten der Commerzbank wirken bei dem Edelmetall besonders die gefallenen Industriemetall-Preise belastend. Daneben habe das Unterschreiten der 14 Dollar-Marke zu technisch bedingten Anschlussverkäufen geführt.

Quelle: Vontobel, eigene Recherche

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