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Gold-Comeback auf 2.000 Dollar durch unerklärliche Dollar-Stärke ausgebremst

Veröffentlicht am 21.08.2020, 11:25
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Schon im Juni hatten selbst die größten Pessimisten insgeheim zugegeben, dass sie irgendwann in diesem oder im nächsten Jahr mit einem Goldpreis von 2.000 Dollar pro Unze rechnen. Aber selbst die Bullen hatten nicht damit gerechnet, dass dieses Niveau in nur einem Monat erreicht werden könnte. Diese erstaunliche Outperformance ist nun zum Fluch für Gold geworden.

Zwar arbeitet der Goldpreis an einer Aufholjagd infolge der jüngsten Verluste, aber einige Analysten argumentieren nun, dass das gelbe Metall in den letzten Monaten schlichtweg zu schnell und zu stark gestiegen sei, um unmittelbar wieder durchstarten zu können.

Gold gewann vom Corona-Tief am 16. März (1.459 Dollar) gut 630 Dollar oder 43 Prozent. Am 7. August erreichte es mit 2.089 Dollar ein neues Rekordhoch.

Diejenigen, die auf weiter steigende Goldkurse setzen, führen die Rallye auf das wachsende Bewertungs- und Inflationsniveau zurück, das von den Billionen Dollar an Staatsausgaben in den USA und anderen Ländern zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie projiziert wird. Sie argumentieren, dass vor allem die massive Verschuldung der USA und die Dollarabwertung in den kommenden Jahren dazu führen kann, dass Gold kurzfristig auf 2.300 Dollar klettern kann. Noch ambitioniertere Ziele beginnen bei 3.000 Dollar und gehen bis auf 5.000 Dollar, obwohl noch nicht einmal der enthusiastischste Bulle in absehbarer Zeit mit einer solchen Preisrallye rechnet.

Die wohl wichtigste Frage ist derzeit, was Gold braucht, um die 2.000 Dollar-Marke schnellstmöglich wieder zu überspringen. Oder aber, was könnte einen weiteren Abwärtsimpuls auslösen?

Gold braucht neue Impulse

Die Antwort auf die erste Frage - was für die Rückeroberung nötig ist - ist ziemlich einfach: neue Impulse seitens der Charttechnik.

Die zweite Frage - was könnte Gold nach unten treiben - ist etwas komplexer. Die Goldbullen werden durch den plötzlichen Wiederanstieg der US-Anleiherenditen entmutigt, die bis vor zwei Wochen dazu verurteilt schienen, noch tiefer zu gehen, sowie durch eine Erholung des Dollars, der ein unerklärliches Eigenleben entwickelt zu haben scheint.

Werfen wir zunächst einen Blick auf das, was nötig ist, um den Goldpreis nach oben zu treiben.

Laut des von Investing.com entwickelten Algos besitzt der Spotpreis von Gold, der den Handel mit Goldbarren widerspiegelt, mindestens Aufwärtsspielraum bis auf 1.970 Dollar. Hier benötigt das Edelmetall eine Stabilisierung, um höhere Kursnotierungen zu ermöglichen.

Danach liegen zwei relevante Widerstände bei 1.990 Dollar und 2.000 Dollar.

Sunil Kumar Dixit, ein unabhängiger Chartanalyst, teilt unsere Ansichten.

"Genauer gesagt muss der Markt davon überzeugt sein, dass sich der Kassapreis über 1.968 Dollar halten kann. Dies ist die erste wichtige Voraussetzung für einen nachhaltigen Wiederanstieg", sagt Dixit. "Als Nächstes steht dann der Widerstand bei 1990 Dollar im Fokus, der sich aus einer fallenden Trendlinie speist".XAU/USD Weekly

Chart bereitgestellt von Sunil Kumar Dixit

Pablo Piovano von FXStreet ist ebenfalls der Ansicht, dass der Goldpreis voraussichtlich wieder auf 2.0000 Dollar je Feinunze steigen wird. In einer Notiz am Freitagmorgen schrieb Piovano:

"Die Feinunze Gold gewinnt langsam an Boden zurück, der nach dem scharfen Pullback vom Mittwoch kurzzeitig verloren gegangen war".

"Die gestrige Erholung in Kombination mit dem steigenden Open Interest begünstigt zusätzliche Gewinne auf kurze Sicht. Das nächste Preisziel steht bei 2.000 Dollar", fügte er hinzu.

Abwärtsrisiken sind real

Es besteht jedoch auch die Gefahr, dass der Goldpreis erneut an der psychologisch wichtigen Marke von 2.000 Dollar scheitert und damit das Tor für einen schärferen Pullback aufstößt

"Vorsicht ist geboten, sobald Gold den Widerstand bei 1.968 Dollar erneut testen sollte", warnte Dixit.

"Gelingt den Gold-Bullen der Spurt über diese Hürde, so bestünde zunächst ein Aufwärtspotenzial in Richtung 1.990 Dollar, gefolgt von 2.008 Dollar. Wird dieses Niveau jedoch nicht gehalten, kann der Preis zügig auf 1.924 Dollar bis 1.900 Dollar zurückgehen".

Könnte Gold noch tiefer fallen? Laut Investing.com-Daten befindet sich die nächste relevante Unterstützung erst wieder bei 1.864 Dollar - dem Tiefststand, den Spotgold unmittelbar nach dem Ausverkauf am Schwarzen Dienstag, dem 12. August, erreichte.

"Wenn er 1.860 Dollar testet und wieder auf 2.000 Dollar zurückspringt und dann in den aufwärtsgerichteten Kanal eindringt, kann ein Doppelboden entstehen", so Dixit "Diese potentielle Bodenbildungsformation besitzt ein kalkulatorisches Aufwärtspotenzial von 150 Dollar, so dass sich daraus ein Kursziel von 2.150 Dollar ergeben würde".

Michael Boutrous von Daily FX sieht das ähnlich. "Der Breakout des Goldpreises bleibt angesichts der jüngsten Entwicklung anfällig - aus Trading-Sicht sollten Sie Ausschau nach einer Ermüdung auf der Unterseite halten", sagte er.

"Solange Gold über 1.795 Dollar liegt, zeigt der Preis in der Tat nach oben, wobei ein Breakout auf der Oberseite über 2.033 Dollar erforderlich ist, um die Wiederaufnahme des Aufwärtstrends zu signalisieren. Danach bestünde Potenzial auf 2.105 und 2.179 Dollar".

Jetzt lassen sie uns die Treiber untersuchen, die den Goldpreis weiter nach unten schicken könnten: die Renditen der US-Staatsanleihen und der Dollar-Index.Kursentwicklung des Dollar-Index

Interessanterweise waren es die extremen Short-Positionen, die bis vor kurzem gehalten wurden, die dem Gold seinen ursprünglichen Preisanstieg von 30% für das laufende Jahr bescherten und das glänzende Metall über die 2.000 Dollar-Marke steigen ließen. Seither hat sich der Stimmungsschwung jedoch als Bremsklotz für die Gold-Rallye erwiesen.

Rallye bei Dollar und Treasuries ist fragil

Die Rallye der 10-jährigen US-Staatsanleihen in dieser Woche wurde laut Experten durch die mangelnde Bereitschaft der Federal Reserve ausgelöst, die Zinskurve zu kontrollieren. Die US-Notenbank gab ihre Entscheidung in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll ihrer Juli-Sitzung bekannt, die zum Katalysator für die Rallye bei Renditen und beim Dollars führte und dem Gold zum Verhängnis wurde.

"Viele Teilnehmer waren der Meinung, dass Renditeobergrenzen und -ziele im gegenwärtigen Umfeld nicht gerechtfertigt seien", hieß es im Protokoll, wobei die mit einer solchen Praxis verbundenen Kosten und Risiken angeführt wurden.

Abgesehen von dieser klitzekleinen Angelegenheit, die gegen eine effektive Zinskurvenkontrolle spricht, hat die Fed praktisch eine negative Beurteilung bezüglich der Erholung der US-Wirtschaft von der Coronavirus-Pandemie abgegeben. Die Zentralbank bekräftigte auch ihre Absicht, die Zinssätze nahe bei null zu halten und durch ihr unbegrenztes QE praktisch so viel Geld wie nötig zu drucken, um den Vereinigten Staaten zu helfen, das Virus zu besiegen. Diese Faktoren hätten unter normalen Umständen dazu führen müssen, dass Gold deutlich über die 2000 Dollar-Marke geht.

Dennoch entschieden sich die Händler für das Gegenteil und schickten die Renditen der 10-jährigen Anleihen am Mittwoch um 2% nach oben. Der Dollar-Index, der sich seit April in einem steilen Abwärtstrend befindet, stieg am Mittwoch zurück über 93 Punkte. Seither hat er einen Teil seiner Gewinne wieder abgegeben, wobei er sich im asiatischen Handel knapp über 92,65 halten konnte und das, obwohl die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung höher ausfielen als erwartet.

Auch die Wirtschaftsdaten Japans und Europas waren in den letzten 24 Stunden besser als die US-Zahlen, was sowohl den Euro als auch den Yen zu einer besseren Wette gegenüber dem Dollar hätte machen sollen. Dennoch hält die unerklärliche Stärke des Dollars an.

Powell soll auf der äußerst wichtigen Jahresklausur der Fed in Jackson Hole sprechen und zwischen Donnerstag und Freitag seine Einschätzung zur Überprüfung der geldpolitischen Strategie der Fed darlegen. Vielleicht ist es genau das, was nötig ist, um die Dollar-Bullen wieder zur Vernunft zu bringen.

Disclaimer: Barani Krishnan hält derzeit keine offenen Position in den Rohstoffen oder Wertpapieren, über die er schreibt.

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