🍎 🍕 Mehr Pizza, weniger Apple! 🤔 Hast du Buffetts Portfolio im Blick?Jetzt GRATIS reinschauen

Handelskonflikt: US-Politik hat ihren Preis, Daten mehrheitlich schwach

Veröffentlicht am 24.05.2019, 11:16
EUR/USD
-
USD/JPY
-
EUR/JPY
-
EUR/CHF
-
DE
-
BAYGN
-

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1182 (07:21 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1106 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109.58. In der Folge notiert EUR-JPY bei 122.55. EUR-CHF oszilliert bei 1.1225.

Die disruptive und vor allen Dingen undiplomatische Art und Weise der US Politik hat ihren Preis. Das musste die Obama-Administration erfahren, nachdemsie voller Hybris Russland als Regionalmacht klassifizierte und beleidigte.

Die Trump Administration erfährt jetzt im Umgang mit China, dass der Verzicht auf die Kunst der Diplomatie und die Fokussierung auf US-Egomanie keine kostenlosen Übungen in den Feldern der Politik und Wirtschaft sind.

Der Agrarsektor in den USA zahlt einen erheblichen Preis für die US-Politik. Die Stresszustände sind massiv. Unternehmen wie Deere (NYSE:DE) sind auch betroffen (Aktie von April auf Mai von 150 auf 120 USD), da Farmer an Ausrüstung in der Zwangslage sparen. Die US-Regierung sieht sich gezwungen, ein (weiteres) Hilfsprogramm in der Größenordnung von 16 Mrd. USD für die Agrarbranche aufzulegen, um Teile der negativen Konsequenzen des Handelskonflikts mit China aufzufangen.

Gleichzeitigmacht Trump ein neues Konfliktfeld auf: Trump erwägt Anti-Dumping-Abgaben auf Produkte aus Ländern, denen sie Währungsmanipulationen vorwerfen. Damit könnten Länder nicht länger ihre Währungen zum Schaden von US-Firmen und Arbeitern einsetzen, sagte Handelsminister Ross. Es werden unter anderem China, Japan, Südkorea, Indien, Deutschland und die Schweiz kritisch beobachtet. Unklar ist, welche Kriterien herangezogen werden sollen. Devisenmarktinterventionen, hohe Überschüsse in der Leistungs- und Handelsbilanz werden von den USA kritisch bewertet.

Herr Trump will nicht erkennen, dass bisweilen Handelsüberschüsse etwas mit der Qualität von Produkten oder auch grundsätzlicher Konkurrenzfähigkeit zu tun haben (Maschinenbau!). Das wäre wohl anders, wenn die USA konkurrenzfähiger wären. Dann würden die USA auf den Kräften des freien Marktes bestehen. So sieht eben billige Beliebigkeit aus! Hier baut sich die US-Regierung das nächste Feld der "beliebigen Politik" losgelöst von internationalen Verträgen und Konventionen auf.

Die recht laute "Stille" der EU in jüngerer Zeit zu den Affronts aus den USA ist hoffentlich nicht Ausdruck von Paralyse und potentieller Willfährigkeit. Es wäre für die Menschen der EU/Eurozone äußerst schädlich und nur schwer verständlich. Es macht unter Umständen Sinn, den Schulterschluss Eurasiens zu suchen, denn dort findet die Zukunft statt (u.a. Erschließung des Humankapitals durch Infrastruktur)?

Man könnte den USA auch einmal klarmachen, dass bei Fortsetzung dieser Aggressionspolitik im methodischen "Pool" der Beliebigkeit und Egomanie der für die USA so vorteilhafte Status der Weltleitwährung schneller zur Disposition stehen könnte, als es für die USA mit extrem schwachen Strukturdaten (u.a. öffentliche Defizite bei 4,5% des BIP bei 2% Wachstum, keine selbsttragenden Elemente des Wachstums) verträglich wäre. Schlussendlich stimmt die verbale Stärke der US-Position nicht mit der realen Stärke der USA überein.

Ob der gestern von Trump gereichte Olivenzweig gegenüber Peking nach der brachialen Eskalation der letzten knapp zwei Wochen noch ernst genommen werden darf und in Peking allzu viel Beachtung erfahren wird, darf diskutiert werden.

Zu den Fakten: Die Sanktionen gegen Huawei könnten laut US-Präsident Trump im Rahmen eines Handelsabkommens mit China gelöst werden. Trump stellte zudemeine rasche Lösung des Handelsstreits in Aussicht. Er könnte seinen Xi beim G20-Gipfel in Japan Ende Juni treffen. Die bisherige Stille Pekings auf das Angebot sagt viel aus! Chinas Reaktion auf die Verlagerung des Handelskonflikts auf die mikroökonomische Ebene (bisher makro!), wird darin bestehen, sich in den IT Feldern autark aufzustellen.

Europa ist gefordert, einen ähnlichen Weg zu gehen, da die US-Administration den Unternehmenssektor für offene Machtpolitik missbraucht (auch BNP, Bayer (DE:BAYGN) ...). Die IT-Unternehmen der USA werden in der Folge an Skaleneffekten einbüßen. Sie werden nicht mehr primär als Global Player, sondern als verlängerter Arm der US-Politik wahrgenommen,was sie wohl auch sind (Snowden).

Bei dem Blick auf die Kollateralschäden in den USA in der Agrarbranche, Automobilbranche, potentiell in der IT-Branche (Ausschluss Huawei, etc.) und jetzt auch messbar in Konjunkturdaten bei gleichzeitig prekären Strukturdaten (öffentliche Neuverschuldung, Konsumverschuldung, Unternehmensverschuldung) mag es sein, dass der Druck auf die US-Administration nicht nur aus der eigenen Wirtschaft zunimmt. Pressiert es Herr Trump? Spürt man eine Selbstisolierung?

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

USA: Schwer verdaulich!

Eurozone: Nicht gut verdaulich!

Russland:

  • Devisenreserven: Per aktueller Berichtswoche 494,1 nach 494,7 Mrd. USD
  • Erzeugerpreise: Per April +0,5% im Monats- und +10,7% im Jahresvergleich.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Währungsrelation EUR/USD favorisiert. Erst ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.1100 - 1.1350 eröffnet neue Opportunitäten.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH

Hinweis: Der Forex-Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der SOLVECON INVEST GMBH, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der SOLVECON INVEST GMBH und dem jeweiligen Empfänger zustande.

Die im Forex-Report wiedergegebenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir jedoch keine Gewähr oder Haftung übernehmen können. Soweit auf Basis solcher Informationen im Forex-Report Einschätzungen, Statements, Meinungen oder Prognosen abgegeben werden, handelt es sich jeweils lediglich um die persönliche und unverbindliche Auffassung der Verfasser des Forex-Reports, die in dem Forex-Report als Ansprechpartner benannt werden.

Die im Forex-Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Forex-Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Forex-Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.