Wie in Deutschland trübt sich auch in den USA die Stimmung der Verbraucher vor dem Hintergrund steigender Preise immer weiter ein. Damit bricht eine tragende Säule für konjunkturelles Wachstum weg, stattdessen verdichten sich die Anzeichen für eine Rezession weiter. Heute nun könnten die aktuellen Inflationsdaten aus Deutschland und der Eurozone das berühmte Öl ins Feuer der Inflations- und Konjunktursorgen der Anleger kippen. Eine Stagnation auf hohem Niveau wäre das Beste, was dem Markt passieren könnte. Dafür sprechen auch die im Juni zumindest nicht weiter gestiegenen Ölpreise. Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Der Deutsche Aktienindex schafft es in dieser Gemengelage nicht, sich von der 13.000er Marke nachhaltig nach oben abzusetzen. Die Wall Street sucht ebenfalls weiter nach einem belastbaren Boden, der gestern nach den enttäuschenden Konjunkturdaten wieder bröckelte. Die Hoffnungen, die Börsen könnten im Sommer eine nachhaltige Erholungsbewegung starten, schwinden zusehends.
Immer weiter an Wert gewinnt dagegen der russische Rubel. Die Währung ist mittlerweile auf einem Siebenjahreshoch angekommen. Für einen Dollar müssen nur noch weniger als 52 Rubel bezahlt werden. Zu Kriegsbeginn stand die Währung noch bei über 130 Rubel und wertet seitdem stetig auf. Treibende Faktoren sind die Ölpreise und die Tatsache, dass Russland den Schmierstoff für die Wirtschaft ausschließlich in Rubel abrechnet. Für ein Land, das von Ratingagenturen kürzlich für zahlungsunfähig erklärt wurde, macht die Währung einen ziemlich stabilen Eindruck.
Bewegung gibt es in Sachen Zukunftstechnologien im Automobilsektor. Zum einen hat die FDP den deutschen Herstellern eine Hintertür geöffnet, auch ab 2035 noch die profitablen Verbrenner auf die Straße zu bringen und so etwas den finanziellen Druck von ihren Schultern genommen. Zudem tut sich viel auf dem Markt der Elektromobilität. Platzhirsch Tesla (NASDAQ:TSLA) kämpft mit Problemen beim Hochfahren der neuen Fabriken. Diese Schwäche will Volkswagen (ETR:VOWG) nun nutzen, um bis 2025 die Führung im Geschäft mit Elektroautos zu übernehmen. Mit weiter erzielten Rekordergebnissen ist genug Geld in der Kasse der Wolfsburger, um in den Angriffsmodus zu schalten.