Es sah erst danach aus, als würde es kein guter Tag für den Euro. Nachdem es zum erwarteten Test der Region um 1,2330 US-Dollar kam (in seinem Hoch wurde das Währungspaar bei 1,2316 USD gehandelt), kam es infolge der Aussage Ben Bernankes zu einem regelrechten Sell Off und mit dem Unterschreiten des wichtigen, im EUR/USD Talk des deutschen DailyFX-Forum thematisierten, Intraday-Supports bei 1,2250 USD kam, wurde der EUR/USD in Richtung Vorwochen-/Jahrestief bei 1,2161 USD verkauft. Zwar sprach Bernanke von einer desaströsen Situation am US-Arbeitsmarkt, sah jedoch weiterhin zunächst keinen Grund für ein QE3. Die hierdurch geschürte Risiko-Aversion wurde zudem durch die Aussagen im Bezug auf die Gefahr der europäischen Schuldenkrise und die negativen Auswirkungen des "Fiscal Cliffs" auf die US-Wirtschaft und das Risiko einer resultierenden Rezession katalysiert. Zum Ende der US-Handelssitzung erholte sich der EUR/USD deutlich und notierte bei 1,2293 USD.
Nach dem sehr volatilen Handel gestern ist das Bild im EUR/USD unklar. Einerseits haben wir eine potentielle Top-Bildung im (15, 5, 5)-Slow Stochastic, die die Kurse belasten könnte. Ein Test des Vorwochen-/Jahrestiefs bei 1,2161 US-Dollar ist demnach eine Option. Bei einem Bruch dieses Levels dürfte wohl ein starker Abwärtsimpuls in Richtung des Jahrestiefs aus 2010 um 1,1875 USD folgen.
Aber auch bullishe Szenarien haben ihre Daseinsberechtigung. Das nachhaltige Überwinden des Vorwochenhochs um 1,2330 USD bzw. der Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal würde eine Attacke auf die Region zwischen 1,2400 / 30 US-Dollar begünstigen.
Der Speculative Sentiment Index von FXCM notiert aktuell bei 1,33, gleichbedeutend mit der Aussage, dass 57% der Retail-Trader bei FXCM Long positioniert sind. Im Vergleich zu gestern nahezu unverändert, trotz der erhöhten Volatilität.
Wichtige Marken (18.07.2012):
Support: 1,1875 | 1,2150
Resist: 1,2430 / 00 | 1,2330