Sichern Sie sich 40% Rabatt
👀 👁 🧿 Biogen: +4,56% nach Quartalszahlen. Unsere KI erkannte das Potenzial bereits im März 2024.
Welche Aktie wird als nächstes durchstarten?
Jetzt Aktien finden

Inflationssorgen sind noch längst nicht vom Tisch

Veröffentlicht am 13.08.2021, 09:03
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45

Gestern war am Morgen bereits im „Börse-Intern Premium“ zu lesen, dass natürlich einige Medien berichteten, die Aktienmärkte seien vorgestern gestiegen, weil Anleger ihre Inflationssorgen ablegen konnten. Und weiter: „Doch diese Begründung ist äußerst zweifelhaft. Hier haben wir es wieder einmal mit dem Phänomen „Kurse machen Nachrichten“ zu tun. Denn in den USA lagen die Inflationsdaten vorgestern über den Erwartungen. Und bei einer anhaltend hohen Inflation von 5,4 %, die deutlich über dem Ziel der US-Notenbank liegt, darf man sich über die Teuerung sehr wohl weiterhin Sorgen machen – und damit ebenso von einem baldigen Einlenken der Währungshüter ausgehen.

US-Erzeugerpreise steigen erneut schneller

Inzwischen wurde in den USA der Erzeugerpreisindex für den Monat Juli veröffentlicht. Erwartet wurde hier ein Anstieg um 7,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat, nach bereits +7,3 % im Vormonat. Tatsächlich legten die Preise aber um 7,8 % zu. Noch nie seit Beginn dieser Datenerhebung im November 2010 hat es einen so starken Anstieg gegeben.
Erzeugerpreise in den USA

Und auch die Kernrate der Erzeugerpreise lag mit +6,1 % zum Vorjahr über den Erwartungen von 5,6 %, nach 5,5 % im Vormonat. Auch dies ist der stärkste Anstieg seit der erstmaligen Berechnung der 12-Monatsdaten im August 2014.

Aktienkurse steigen trotz Inflationssorgen?

Da die Erzeugerpreise ein vorlaufender Indikator für die Verbraucherpreise sind, kann also keinesfalls schon Entwarnung an der Preisfront gegeben werden. Überraschenderweise stieg aber der DAX zum Beispiel auch nach Veröffentlichung dieser Daten weiter an. Und auch der Dow Jones zeigte sich wenig beeindruckt. Wie lässt sich dies also erklären?

Bidens Infrastrukturprogramm zieht Profiteure nach oben

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Eine mögliche Antwort auf diese Frage ist das billionenschwere Infrastrukturprogramm von Joe Biden, welches kürzlich den Senat passiert hat. Denn von diesem profitieren vornehmlich Industriewerte, die sich im Dow Jones, nicht aber im Nasdaq 100 befinden. Schließlich sollen mit dem Geld vor allem Straßen, Brücken und Flughäfen instandgesetzt werden.

Und wenn man sich den Technologieindex anschaut, dann hat dieser sowohl vorgestern als auch gestern jeweils nach den Preisdaten nachgegeben. Und das ist ein klares Indiz dafür, dass die Anleger sehr wohl noch Inflationssorgen haben und mit steigenden Zinsen bzw. Renditen rechnen. Denn gerade Aktien aus dem Nasdaq 100 werden von steigenden Zinsen belastet, aus folgendem Grund:

Anleger fürchten einen Renditeanstieg

Zinsen stehen in Konkurrenz zu zukünftigen Gewinnen der Unternehmen. Wenn ich mein Geld verzinst anlege, habe ich damit einen relativ sicheren und stetigen Ertrag. Je höher der Zins, desto höher der Ertrag. Als Aktionär muss ich dagegen darauf hoffen, dass mir ein Unternehmen in der Zukunft Gewinne erwirtschaftet. Und diese Gewinne sind mit einer Unsicherheit belastet, wie die Corona-Krise erst wieder gezeigt hat.

Da ich die Gewinne zudem erst in der Zukunft erhalte, ich aber alternativ auf mein Geld ab sofort Zinsen erhalten könnte, werden bei der Bewertung von Aktien zukünftige Gewinne auf den aktuellen Wert (Barwert) abgezinst (diskontiert), um eine Vergleichsmöglichkeit zu erhalten welche Anlage lukrativer und somit attraktiver ist. Und je höher der aktuelle Zins, desto weniger Wert sind die zukünftigen Gewinne eines Unternehmens.

Unternehmen, bei denen die hohen Gewinne erst (weit) in der Zukunft anfallen, verlieren daher an Wert, wenn die erst in der Zukunft erzielten Gewinne mit einem höheren Zinssatz auf den heutigen Wert abgezinst werden. Und gerade im Nasdaq 100 finden sich viele Unternehmen, die sich noch im Wachstum befinden und die großen Gewinne erst in der fernen Zukunft versprechen. Also verliert gerade der Nasdaq 100, wenn die Anleger steigende Renditen wittern.
Und so kann man die jüngste Kursschwäche im Nasdaq 100 mit den Preisdaten und die Kursanstiege im Dow Jones mit dem billionenschweren Infrastrukturprogramm von Joe Biden und erklären.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Infrastrukturprogramm war bereits weitestgehend eingepreist

Wobei ich letzteres auch skeptisch sehe. Denn dieses Programm war eigentlich schon längst eingepreist. Zumal es wesentlich kleiner ausgefallen ist, als ursprünglich geplant. Und ein Großteil des Geldes wird aus anderen Haushaltsposten umgewidmet. Der Staat stellt also nur begrenzt neues Geld zur Verfügung.

Zudem erklärte Nancy Pelosi, die demokratische Präsidentin des Repräsentantenhauses, ihre Kammer werde sich erst damit beschäftigen, wenn der Senat auch ein zweites Paket mit einem Umfang von 3,5 Billionen US-Dollar (für Investitionen unter anderem in Gesundheitsversorgung, Bildung und Klimaschutz) verabschiedet habe. Dieses ist bei den Republikanern allerdings umstritten. Es könnte im Zweifelsfall durch eine Blockade in Sachen Schuldengrenze verhindert werden. Daher könnten noch Wochen und Monate vergehen, bis das Infrastrukturprogramm letztlich wirksam wird.

Warten wir also ab, wie nachhaltig die jüngsten Kursanstiege in der eigentlich saisonal schwachen Phase sind…

Dow Jones: Bärenfalle wird mit bullishem Ausbruch quittiert

Wenn der Dow Jones zum Beispiel in seine Broadening-Formation zurückfällt (siehe blaue Linien im folgenden Chart), wäre der aktuelle Ausbruch eine Bullenfalle, was weiter fallende Kurse nach sich ziehen könnte.
Dow Jones - Chartanalyse

Vielleicht erinnern Sie sich: Als der Dow Jones nach unten aus der Broadening-Formation herausgefallen war, sich dies aber als Bärenfalle entpuppte (gelber Bogen im Chart), war in der Börse-Intern zu lesen, dass dies zu einer starken Kursbewegungen in die entgegengesetzte Richtung führen kann, es nach der Bärenfalle also zu weiter steigenden Kursen kommt. Genau dazu ist es offensichtlich gekommen. Und so wäre nun ein entgegengesetztes Szenario denkbar, wenn sich der aktuelle Ausbruch als Bullenfalle entpuppt.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Im DAX setzt sich das bullishe Elliott-Wellen-Szenario durch

Gleiches gilt für den DAX, wenn dieser unter die 15.800er Marke zurückfällt.
DAX - kurzfristige Chartanalyse

Aktuell setzt sich aber das bullishe Elliott-Wellen-Szenario durch, wonach auf die Wellen 1 und 2 (grün) und der zwischenzeitlichen ABC-Korrektur (blau) nun aktuell eine Aufwärtswelle 3 läuft. Damit sind die Aufwärtstrends der Aktienindizes derzeit eindeutig intakt. Stopps zu vorhandenen Long-Positionen bieten sich nun hervorragend unterhalb der gebrochenen Widerstandslinien an.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus

Aktuelle Kommentare

Hallo Herr weisenhaus schmeissen sie ihre wellen weg die Anleger hieven heute den Dax über die 16000 er Marke ohne abwärtswellen eine korrektur wird nicht kommen .
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.