2019 begann mit vorsichtigen Prognosen. Neben den Bedenken im Zusammenhang mit den Spannungen zwischen den USA und China konzentrierten sich die Ängste auf die Auswirkungen der Straffungsmassnahmen der US Federal Reserve. Die Normalisierung kam zu einer Zeit, zu der die Risikobereitschaft niedrig war und die Bewertungen für Aktien und Anleihen erhöht. Nun haben sich die Märkte als Reaktion auf die zurückhaltenden Fed-Kommentare hinsichtlich einer Pause bei den Zinserhöhungen erholt. Die Tonänderung führte zu einer steilen Rallye. Die Volatilität bleibt erhöht, aber die Risikobereitschaft hält an.
Das sind also eine Menge an Gründen für die Anleger, 2019 vorsichtig zu bleiben. Der beste Indikator für die US-Wirtschaftsrezession ist der rote Bereich. Es ist wahrscheinlich, dass der Höhepunkt der Anleihenrenditen der 10-jährigen Treasuries im Oktober bei 3,25% erreicht wurde. Mit dieser Duration dürften die Renditen im 1. Halbjahr wahrscheinlich in einem Bereich von 2,50% bis 3,00% handeln. Das Problem sind die US-Wirtschaftsprognosen. Die Inflationserwartungen sind gefallen, da die Steueranreize nachlassen und die Handelsspannungen steigen. Die Märkte erwarten, dass die Inflation um 2,00% bleiben wird. Dies lässt eine Lücke von 80 Basispunkten zwischen den Erwartungen und den Renditen der zehnjährigen Papiere vermuten. Aber die Inflation müsste massive steigen, um die Renditen deutlich nach oben zu treiben. Die Fed hat jedoch die kurzfristigen Zinsen nach oben getrieben, wenn die Renditen fallen. Der Spread zwischen den Renditen der dreimonatigen und zehnjährigen Treasuries ist deutlich flacher geworden, was eine mögliche Inversion vermuten lässt. Es gibt Bedenken, dass die Auswirkungen auf das kurze Ende höher sein werden als auf langfristige Zinsen, sollte die Fed die Zinsen 2019 um 25-50 Bp anheben.