Trotz wirtschaftlich und politisch schwieriger Rahmenbedingungen hat der Jenoptik-Konzern im Geschäftsjahr 2014 seine Profitabilität nahezu auf dem Vorjahresniveau gehalten. Das operative Betriebsergebnis (EBIT) lag nach vorläufigen Berechnungen bei über 51 Mio. Euro (im Vorjahr 52,7 Mio. Euro). Der Konzernumsatz lag mit rund 590 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahreswert (im Vorjahr 600,3 Mio. Euro).
Dennoch konnte der Konzern damit eine EBIT-Marge von circa 8,7% erzielen (im Vorjahr. 8,8%). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag vorläufig mit rund 76 Mio. Euro leicht über Vorjahr (74,8 Mio. Euro), das Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug rund 46 Mio. Euro (im Vorjahr 47,2 Mio. Euro).
Volle Auftragsbücher lassen positiv in die Zukunft blicken
Nach einem leicht schwächeren Jahr 2014 könnte die Jenoptik AG ab diesem Jahr wieder voll durchstarten. Denn das Unternehmen ist mit vollen Auftragsbüchern in das Jahr 2015 gestartet:
Der Jenoptik-Konzern erhielt im Geschäftsjahr 2014 Aufträge in einem Umfang von rund 590 Mio. Euro. Der Auftragseingang lag damit nach vorläufigen Berechnungen auf Höhe des Umsatzes und leicht über dem Vorjahr (im Vorjahr 575,3 Mio. Euro). Dabei sind im Auftragseingang 2014 zu erwartende Großaufträge aus den Bereichen Verkehrssicherheit sowie Verteidigung & Zivile Systeme noch nicht gebucht.
Ein ursprünglich für 2014 geplantes internationales Großprojekt für Verteidigungstechnik musste aufgrund von Verzögerungen beim Kunden in das Geschäftsjahr 2015 verschoben werden. Für das im Herbst erworbene britische Unternehmen Vysionics wurden nur die Auftragseingänge der Monate November und Dezember berücksichtigt. Entsprechend liegt der Auftragseingang deutlich über den offiziell genannten 590 Mio. Euro liegen.
Der Auftragsbestand des Jenoptik-Konzerns betrug Ende 2014 über 420 Mio. Euro (31.12.2013: 411,4 Mio. Euro) und schafft damit die Voraussetzungen für das prognostizierte Wachstum im laufenden Geschäftsjahr.
Vorstand geht von „deutlichem Wachstum“ aus
„Unser Ausblick für 2015 ist positiv“, so Jenoptik-Chef Michael Mertin. Auf Basis der soliden Auftrags- und Projektpipeline sowie der positiven Effekte aus der Akquisition im Bereich der Verkehrssicherheit geht der Vorstand für 2015 von einem deutlichen Wachstum aus. So soll der Konzernumsatz im laufenden Geschäftsjahr zwischen 650 und 690 Mio. Euro liegen. Darüber hinaus werden sich die Maßnahmen aus den fortgeführten Projekten zur Konzernentwicklung positiv auf die Ertragsqualität auswirken: Die operative Ergebnis-Marge (EBIT-Marge) wird in einer Bandbreite von 8,5 bis 9,5% gesehen. Beim EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) erwartet der Vorstand eine überproportionale Steigerung.
Jenoptik will bis 2018 profitabel wachsen
Auch in den kommenden Jahren soll der Jenoptik-Konzern weiter profitabel wachsen. Der Konzern strebt bis 2018 an, den Umsatz auf rund 800 Mio. Euro zu erhöhen und eine durchschnittliche EBIT-Marge von etwa 9 bis 10 Prozent über die Zyklen zu erreichen.
Bewertung: Nach +55% in 3,5 Monaten nur noch eine Halteposition
Bei einem Aktienkurs von über 12 Euro ist Jenoptik mit rund 700 Mio. Euro bewertet. Mit Blick auf den 2015 angepeilten Umsatz ist das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von über 1 nicht mehr gerade günstig. Erfüllt der Konzern aber die Gewinnprognosen, dann ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 15 zumindest nicht zu teuer.
Die Aktie ist inzwischen aber charttechnisch massiv überkauft durch den Anstieg von 8,05 Euro im Oktober 2014 auf rund 12,50 Euro im jüngsten Hoch bzw. um über 55% innerhalb von nur knapp 3,5 Monaten.
Die fundamentale und die charttechnische Analyse machen zusammengenommen diese Aktie inzwischen lediglich noch zu einer Halteposition. Wir raten eher dazu, die Aktie unter dem jüngsten Ausbruchsniveau bei 11,90 Euro (grüne Linie im Chart) abzusichern. Denn nach dem rasanten Anstieg und dem erreichten Bewertungsniveau ist der Kurs anfällig für stärkere Rücksetzer.
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 04.02.2015)