Rund einen Monat vor dem Prozess gegen den inzwischen inhaftierten ehemaligen CEO der kollabierten Krypto-Börse FTX Samuel Bankman-Fried, entscheidet wohl an diesem Mittwoch der Delaware Bankruptcy Court, ob die Insolvenzverwalter die Genehmigung für die Liquidierung von Krypto-Vermögenswerten in Höhe von rund $3.4 Milliarden erhalten, um so die Entschädigungszahlungen für die geprellten Nutzer weiter vorantreiben zu können. Im massiv von Emotionen getriebenen Krypto-Space löste diese Nachricht abermals deutliche Verkaufsreaktionen aus, spekuliert ein Teil der Anlegerschaft doch darauf, dass die beschriebenen Liquidierungen einen Kursrutsch am Krypto-Markt auslösen könnten. Verkaufsdruck erfuhr in diesem Rahmen vor allen Dingen der Altcoin Solana, welcher im „FTX-Portfolio“ die größte Position einnimmt. Insgesamt lagen auf FTX zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs SOL im Wert von rund $685 Millionen. Wie so oft, steckt aber auch bei dieser Geschichte der Teufel im Detail.
Wer in den vergangenen Tagen aufmerksam die Kursentwicklungen am Krypto-Markt beobachtete, konnte feststellen, dass es für einen Großteil der Altcoins wieder etwas in den Süden ging. Vor allen Dingen die Kryptowährung Solana kassierte hier heftige Klatschen, seit Freitag sackte der Kurs rund 14 Prozent ab. Viele Marktteilnehmer führen diese deutlichen Abverkäufe auf die News hinsichtlich einer potenziell bevorstehenden Liquidierung der SOL-Bestände seitens der Insolvenzverwalter der pleitegegangenen Krypto-Börse zurück. Die Frage, die sich hier jedoch stellt: Wie wahrscheinlich ist es, dass bereits in dieser Woche Solana-Tokens im Wert von über einer halben Milliarde US-Dollar auf den Markt geworfen werden?
Dieses Szenario ist nicht nur unwahrscheinlich, es ist gewissermaßen ausgeschlossen, denn: Ein Großteil der von FTX gehaltenen Solana-Coins ist im Rahmen von Staking-Prozessen noch auf Jahre hin gesperrt, frühestens ab 2025 besteht hier die Möglichkeit zur Liquidierung. Erst 2028 könnten die letzten Coins entsperrt und somit veräußert werden. Darüber hinaus schlug FTX Ende August vor, Coins im Wert von maximal $200 Millionen pro Woche zu verkaufen. Zudem ist nicht davon auszugehen, dass die FTX-Verkäufe direkt in dieser Woche starten werden. So erwarten Experten, dass die nordamerikanischen Aufsichtsbehörden SEC und CFTC hier noch ein nicht unwesentliches Wörtchen mitreden möchten und sich die ganze Geschichte deshalb nochmals deutlich verzögern könnte.
Zusätzlich zu den beschriebenen Solana-Tokens umfasst der Krypto-Bestand von FTX $529 Millionen des hauseigenen Coins FTT, $268 Millionen an Bitcoin sowie $90 Millionen an Ethereum. Zudem hält die Börse unter anderem $39 Millionen des Polygon-Tokens MATIC, $42 Millionen an Dogecoin und $29 Millionen des Ripple-Coins XRP. Natürlich handelt es sich hier um nicht unwesentliche Bestände der genannten Kryptowährungen, letztlich sind sie aber wohl – mit Ausnahme von Solana – zu klein, um den derzeit innerhalb des Krypto-Space prognostizierten Kursrutsch auszulösen. Zudem wurde auch im im August vorgelegten Plan darauf hingewiesen, dass man die Auswirkungen auf den Markt im Rahmen der Liquidierungen so gering wie möglich halten werde – auch um den größtmöglichen „Nutzen“ aus den Coins zu ziehen. Dementsprechend erbrachten der Sektor und viele seiner Protagonisten einmal mehr einen Nachweis darüber, dass (oftmals durch FUD geschürte) Emotionen die rationale Einschätzung von Ereignissen und Gegebenheiten überlagern.
Bekanntermaßen analysieren wir im Rahmen unseres Altcoin-Pakets insgesamt 16 Altcoins (plus Bitcoin und Ethereum) – und einer von diesen ist eben der Solana-Token SOL.
Für uns kam der Abverkauf übrigens alles andere als überraschend. Wir hatten bereits im Vorfeld rein auf Basis der Elliot Wellen-Analysetechnik eine Zielzone für diese Abwärtsbewegung auf den Chart gebracht. Innerhalb dieser sehen wir den Altcoin imminent nun seine Zwischenkorrektur beenden und in der Folge wieder gen Norden abdrehen.
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