Kurse werden von der BoJ etwas aus ihrer Lethargie gerissen

Veröffentlicht am 18.02.2014, 12:24

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,3710 (07.40 Uhr), nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3692 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 102,60. In der Folge notiert EUR/JPY bei 140,70. EUR/CHF oszilliert bei 1,2230.

Hinter uns liegt ein unspektakulärer Handelstag – der amerikanische Washington´s Birthday brachte in erster Linie dünne Umsätze und wenige neue Schlagzeilen.

Die Kurse wurden erst von der Bank of Japan etwas aus ihrer Lethargie gerissen, als sie verkündete weiter auf dem Gaspedal der lockeren Geldpolitik bleiben zu wollen. Wie erwartet bekräftigte sie ihr Vorhaben, die Wertpapierkäufe in Höhe von bis zu 60 Mrd. USD beibehalten zu wollen, um die langjährige Deflation zu besiegen. Ein wichtiges Kreditprogramm für Banken wurde überraschend noch ausgeweitet und zwei weitere verlängert. Die Bank of Japan hat die letzten Wachstumszahlen, die erst gestern veröffentlicht wurden, postwendend verarbeitet. Hierbei wurde das Wirtschaftswachstum im viertel Quartal 2013 mit 0,3 Prozent schwächer als der Markt erwartet hatte. Obwohl es das vierte Wachstumsquartal in Folge war, wurde die Nachricht als Zeichen der Schwäche aufgefasst.

Die Aktien an der Wertpapierbörse Nikkei setzten daraufhin zum Höhenflug an, weil die hoffnungsvollen Erwartungen an den Export eng an den geschwächten Yen geknüpft sind. Der Index beendete den Handel mit einem Plus von mehr als 3,2 Prozent.

In Europa gibt es ermutigende Zeichen der Neuordnung aus Italien, wo der Staatspräsident Napolitano den Sozialdemokraten Renzi mit der Regierungsbildung betraut hat. Die Koalitionspartner haben bereits ihr Interesse an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit bekundet. Von dieser Seite droht keine politische Instabilität – man verspricht sich Reformen. Die Anleihemärkte diskontierten diese Umstände und sorgten für zunehmende Nachfrage nach italienischen Anleihen. Diese notierten mit 3,622 Prozent und momentan sogar noch niedriger um 3,61 Prozent auf dem niedrigsten Niveau seit 8 Jahren. Sicher spielt hier der Anlagenotstand der großen Investoren auch eine nicht zu leugnende Rolle, schließlich haben die Kurse aller Peripheriestaaten seit Anfang des Jahres sehr ordentliche Entwicklungen gezeigt, sondern es ist auch ein Zeichen von Hoffnung in die Reformbereitschaft des angehenden neuen Ministerpräsidenten.

Einen positiven Akzent konnten auch die spanischen Industrieaufträge setzen. Nach zwei schwachen Monaten in Folge wurde auch für den Dezember ein Rückgang von den Analysten prognostiziert. Die Lage der Aufträge im Dezember stellte sich aber völlig anders da, so dass ein Auftragsplus von 7,8 Prozent ausgewiesen werden konnte. Besonders gefragt waren Investitionsgüter mit einem Plus von 33,0 Prozent nach einem Rückgang um 10,5 Prozent im November. Konsumgüter nahmen um 2,2 Prozent zu. In den kommenden Monaten sollte die spanische Wirtschaft von zunehmenden ausländischen Aufträgen profitieren, während die Binnennachfrage weiter schwach bleiben soll, da die Schuldensituation der Haushalte und Unternehmen weiter schwierig bleibt.

Industrieaufträge Spanien per Dezember

Der Euro zeigt sich in robuster Verfassung und behauptet die 1,3700-Marke gegenüber dem Dollar. Wir sehen heute mit Spannung den ZEW Konjunkturzahlen entgegen, die eine weitere Verbesserung der Stimmungslage erwarten lassen. Aus den USA erwarten wir den New Yorker Empire State Index, der genau so wie der Immobilienindikator NAHB Index eine Eintrübung der Stimmungslage vermuten lässt. Hier spielen zu einem nicht geringen Teil auch die Wetterkapriolen herein, die Teile des Landes seit Wochen in Schach halten. Nur bei ausgesprochen positiven EUR-Vorzeichen sollte ein längerfristiger Ausbruch über 1,3720 möglich sein. Wahrscheinlicher ist dagegen eher ein weiteres Abtasten innerhalb der Bandbreite bis 1,3550.

Spannender wird es dagegen vermutlich am Donnerstag, wo wir die Einkaufmanagerindizes aus Europa für den Berichtsmonat Februar erwarten. Diese zeigten sich im letzten Monat sehr robust und könnten das Ausbrechen aus der altbekannten Bandbreite bei fortgesetzten Positivbewegungen endlich realisieren.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!

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